Frauen sollten in Würde altern dürfen, lautet Pamela Andersons Devise. Seit geraumer Zeit präsentiert sich das 90er-Jahre-Sexsymbol daher meist ungeschminkt in der Öffentlichkeit. In der "Drew Barrymore Show" inspiriert sie nun auch die Moderatorin, es ihr gleichzutun.

In der neuesten Folge ihrer Talkshow greift die top gestylte Schauspielerin Drew Barrymore plötzlich zum Wattepad und Mizellenwasser, um sich abzuschminken. Co-Moderatorin Valerie Bertinelli tut es ihr gleich, und nachdem sich beide ohne Make-up einem Millionenpublikum gestellt haben, begrüßen sie die Frau, die sie dazu inspirierte: Pamela Anderson. Die drei Frauen diskutieren in der "Bare is Beautiful"-Edition der "The Drew Barrymore Show" die neue No-Make-up-Bewegung der ehemaligen "Baywatch"-Kult-Badenixe.

"Ist es nicht befreiend?", fragt Anderson die Moderatorinnen und die Studiogäste, die ebenfalls ungeschminkt an der Show teilnehmen. "Fühlt es sich nicht frei an? Ich fühle mich frei. Ich meine, es hat auch eine Weile gedauert. Ich hatte meine kleine, weißt du, Reise damit, aber wir sind alle unsere eigenen schlimmsten Kritiker", so die 57-Jährige.

Doch damit nicht genug: "Sorry, aber wenn wir jetzt wirklich hier ganz ehrlich sein wollen ...", unterbricht Barrymore ihren Gast irgendwann und beginnt, an ihren Haaren zu ziehen, bis sie die künstliche Haarverlängerung in den Händen hält und sie kurzerhand hinter sich wirft. Im Zuge ihrer Wechseljahre hätten sich ihre Haare stark verdünnt, verrät die 49-Jährige. Dies habe sie mit den Extensions zu kaschieren versucht. Anderson feiert die Moderatorin für diesen Schritt: "Oh, du meine Güte, wie wundervoll! Ja richtig, lass sie weg, du brauchst das nicht", ermutigt sie Barrymore. "Du hast doch noch eine Menge Haar übrig und es ist wunderschön. Es ist gutes Haar, nicht schlecht!"

"Wer bin ich eigentlich?"

Im weiteren Gespräch fragt Schauspielerin Barrymore, wie es zu Andersons erstem Auftritt ohne Make-up bei der Pariser Fashion Week 2023 gekommen sei: "Ich wollte mich daran erinnern, wer ich war", entgegnet das Sexsymbol der 1990er-Jahre. "Vor ein paar Jahren wurde es mir klar, und ich schüttelte nur den Kopf und fragte mich: 'Wer bin ich eigentlich?' Da ging ich nach Hause in meinen Garten und fing an, Dinge zu pflanzen und in die Natur zu gehen und zu den Bäumen zurückzukehren, die mich seit meiner Geburt kannten", fährt Anderson fort.

Sie habe zurück zur Bodenständigkeit gewollt, so Anderson: "Ich kaufte das Anwesen meiner Großmutter und renovierte es. Ich fing einfach an, mir alles zurückzuholen. Und dann fing ich an, mich ungeschminkt zu zeigen. Und dann habe ich gemerkt: 'Oh, ich fühle mich großartig als ich selbst'", erinnert sich die Kanadierin. Seither gehe sie nicht mehr bemalt aus dem Haus.

"Ich fühle mich endlich wohl in meiner Haut"

Zuletzt legte Pamela Anderson bei der "Women of the Year"-Preisverleihung in New York Anfang Oktober einen glamourösen Auftritt hin, ohne vorher stundenlang in der Maske gewesen zu sein. Genauso minimalistisch strahlte sie vom Special Digital Cover der "Glamour", das sie stolz auf ihrem Instagram-Account postete. Das Magazin ehrte sie als "Global Woman of the Year".

"Ich habe nichts gegen Make-up, aber ich hatte das Gefühl, es hat an mir besser ausgesehen als ich in meinen Zwanzigern war", erklärte die 57-Jährige im dazugehörigen Interview. "In den Fünfzigern steht man an einem Scheideweg. Man fragt sich: 'Will ich ewig der Jugend nachjagen? Oder will ich mich selbst akzeptieren?'" Sie habe erkannt: "Ich fühle mich endlich wohl in meiner Haut."