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Strafanzeige in Großbritannien Droht Kevin Spacey die Auslieferung?

In Großbritannien droht ihm Ungemach: Kevin Spacey.

In Großbritannien droht ihm Ungemach: Kevin Spacey.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit Kevin Spacey im Zuge der #MeToo-Debatte zahlreiche sexuelle Vergehen vorgeworfen wurden, ist es um den Schauspieler still geworden. Nun jedoch feilt er an seinem Comeback. Da kommen ihm aktuelle Ermittlungen gegen ihn in Großbritannien wohl eher ungelegen.

Britische Behörden fordern laut "The Guardian" die Rückkehr von Kevin Spacey aus den USA. In Großbritannien wurde wegen des Verdachts sexueller Übergriffe in vier Fällen Strafanzeige gegen den Schauspieler gestellt, wie in der vergangenen Woche bekannt wurde. Spacey, der stets alle Vorwürfe gegen ihn bestritten hat, kann jedoch nicht offiziell angeklagt werden, ehe er nicht nach Großbritannien zurückgekehrt ist.

Ein namentlich nicht genannter Insider sagte "The Guardian", Großbritannien werde die Auslieferung des US-Schauspielers beantragen, es sei denn, Spacey entscheide sich, freiwillig zurückzukommen. Grundsätzlich könne die US-Polizei den 62-Jährigen im Auftrag der britischen Behörden festnehmen, heißt es in dem Blatt. Eine Auslieferung könne sich aber über viele Monate hinziehen.

Die Strafanzeige gegen den Schauspieler erfolgte durch den Crown Prosecution Service (CPS), wie auf der offiziellen Homepage der Strafverfolgungsbehörde nachzulesen ist. "Die CPS hat die Strafanzeige gegen Kevin Spacey in vier Fällen des sexuellen Angriffs gegenüber drei Männern autorisiert", wird Rosemary Ainslie, Leiterin der "Special Crime Division" in der Behörde, zitiert.

Keine Vorverurteilung bitte!

Drei dieser Vorfälle ereigneten sich demnach in den Jahren 2005 und 2008 in London, einer 2013 in Gloucestershire. "Er wird außerdem beschuldigt, eine Person ohne deren Zustimmung zu penetrierenden sexuellen Aktivitäten genötigt zu haben. Der Anzeige ging eine Überprüfung der Beweise voraus, die die Metropolitan Police in ihren Ermittlungen gesammelt hat", heißt es in der Mitteilung. Es sei jedoch sehr wichtig, dass es sich um "ein laufendes Verfahren gegen Herrn Spacey handelt und er das Recht auf einen fairen Prozess" habe. Eine Vorverurteilung gelte es unbedingt zu vermeiden.

Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Leiter des Old Vic Theatre in London. Im Zuge der #MeToo-Debatte beschuldigten zahlreiche Männer den Schauspieler ab 2017, sexuell übergriffig geworden zu sein. Netflix kündigte daraufhin den Vertrag des "House of Cards"-Stars. Zudem wurde Spacey aus dem Kinohit "Alles Geld der Welt" herausgeschnitten und durch Christopher Plummer ersetzt.

Zwar wurden auch in Spaceys US-Heimat schon mehrere Anzeigen gegen den Schauspieler eingereicht, bislang kam er dort aber um einen Gerichtsprozess herum. Die Macher seines neuen Films, "Peter Five Eight", stünden trotz der Strafanzeige in Großbritannien hinter dem Oscarpreisträger, berichtet "The Hollywood Reporter". Mit dem Film, der bereits abgedreht ist und in dem Spacey einen mörderischen Stalker spielt, will der Schauspieler seine Karriere wiederbeleben.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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