Als Gary Glitter macht der Brite Paul Francis Gadd in den 70er-Jahren Popstar-Karriere. Doch in seinem Privatleben geht es nicht glanzvoll, sondern finster zu. Mehrfach wird ihm Kindesmissbrauch nachgewiesen. Nun wird er im Alter von 78 Jahren aus der Haft entlassen.

Nach acht Jahren in Haft wegen mehrfachen Kindesmissbrauchs ist der frühere Popstar Gary Glitter wieder frei. Der 78-Jährige habe das Gefängnis verlassen, nachdem er die Hälfte seiner Haftstrafe verbüßt habe, meldet die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf eigene Informationen.

Glitter, der mit bürgerlichem Namen Paul Francis Gadd heißt, war im Februar 2015 zu 16 Jahren Haft wegen mehrerer Fälle aus den 1970er-Jahren verurteilt worden. In Großbritannien ist es üblich, dass die Strafe nach der Hälfte zur Bewährung ausgesetzt wird.

Die Zeitungen "The Sun" und "Daily Mail" berichten, dass Glitter strenge Bedingungen auferlegt worden seien. Er müsse eine elektronische Fußfessel tragen, die Behörden eine Woche vorab über Auslandsreisen informieren sowie darüber, wenn er eine Beziehung mit einer Person eingehen sollte, die ein minderjähriges Kind hat.

Mittäter von Jimmy Savile

Panorama 27.02.15

Ex-Popstar zeigt kaum Reue Gary Glitter muss 16 Jahre in Haft

Der einstige Glam-Rock-Star hatte vor allem Anfang der 70er-Jahre mit Songs wie "Rock and Roll (Parts 1 & 2)" Erfolge gefeiert. 1997 wurde Kinderpornografie auf seinem Laptop entdeckt und Glitter zu mehreren Monaten Haft verurteilt. Er wanderte nach Südostasien aus und kam in Vietnam wegen Kindesmissbrauchs für zweieinhalb Jahre in Haft.

Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien wurde Glitter im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den ehemaligen BBC-Moderator Jimmy Savile festgenommen und schließlich verurteilt. Erst nachdem Savile 2011 gestorben war, wurde publik, dass es sich bei ihm um den laut Scotland Yard "schlimmsten Sexualverbrecher in der Geschichte des Landes" gehandelt hatte. Glitter wurde der Mittäterschaft überführt. Konkret konnten ihm versuchte Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexuelle Handlungen mit einer Minderjährigen nachgewiesen werden.