Keinen Bock mehr auf #MeToo? Rose McGowan rechnet ab
09.10.2018, 09:52 Uhr
Rose McGowan stellt klar: #MeToo ist wichtig, aber wie Hollywood damit umgeht, ist falsch.
(Foto: KGC-247/STAR MAX/IPx)
Rose McGowan gehört eine der lautesten und wichtigsten Stimmen der #MeToo-Bewegung. Umso überraschender, dass die Schauspielerin damit jetzt angeblich nichts mehr am Hut haben will. Ganz so ist es auch nicht, sie stört sich vor allem an einigen Promi-Kolleginnen.
Ein Interview von Rose McGowan mit dem "Sunday Times Magazine" hat hohe Wellen geschlagen und für viel Empörung gesorgt. In dem Interview äußert die 45-jährige Schauspielerin klar ihre Frustration und Enttäuschung über die Entwicklungen, die die #MeToo-Bewegung genommen hat.
Jetzt stellte McGowan in einem Tweet klar, sie habe dabei nicht von #MeToo geredet, sondern von Hollywood und der Time's-Up-Bewegung. Die Shitstorms, die auf Missverständnissen beruhen, sei sie leid.
In dem Interview kritisierte McGowan Kolleginnen, die Filmindustrie und Frauenmagazine, die sich mit der Bewegung schmücken, sie aber nicht unterstützen. Dafür fand sie klare Worte: "Ich halte sie für Idioten. Sie sind keine Helden. Ich denke sie sind einfach Verlierer. Ich mag sie nicht. Wie kann man den Fakt erklären, dass ich einen 'GQ Man of the Year'-Award bekomme, aber mich kein Frauenmagazin und keine Frauen-Organisation unterstützt hat?"
"Es ist eine Lüge"
Sie sei zu keinem #MeToo-Treffen eingeladen worden - und sie würde auch nicht gehen, "weil es alles Schwachsinn ist. Es ist eine Lüge", lautet das Zitat, das für so viel Kritik sorgte. "Es ist eine Lüge, um sich besser zu fühlen."
Auf Twitter unterstrich McGowan mit einem Video, dass sich die Kritik nicht gegen die Idee von #MeToo" richtete: "#MeToo ist wichtig, es ist aufrichtig, es sind unsere Erfahrungen und es ist keine Lüge." In einem zweiten Video sagte sie weiter: "Es gibt Leute in den Medien, die versuchen, es zu stürzen. Ich sage, bleibt stark. Noch einmal: Es ist einfach unsere geteilte Erfahrung. Und das ist gut."
Einzig an den Akteuren der Debatte stört McGowan sich offensichtlich. Sie beschimpfte Hollywood als eine Ansammlung von Schein-Liberalen und wirft etwa Meryl Streep vor, dass es "einfach unmöglich" sei, dass sie nicht mitbekommen habe, was Weinstein nun von Hunderten Frauen vorgeworfen werde. Sie sagt zudem, dass sie keine Filme mehr sehen oder drehen möchte.
Quelle: ntv.de, ame/spot