Taylor Swift kommt im Oktober für drei Konzerte nach New Orleans. Damit sich die Stadt im US-Bundesstaat Louisiana "von ihrer besten Seite" zeigen kann, werden Obdachlose umgesiedelt. Kritiker bezeichnen die Verlegung als "unnötig und schädlich".

Wegen drei bevorstehender Konzerte von Superstar Taylor Swift am 25., 26. und 27. Oktober in New Orleans haben am Mittwoch zahlreiche Obdachlose ihr Lager räumen müssen. Wie die Polizei mitteilte, wurden rund 75 Menschen, die in Zelten unter einer Unterführung lebten, an einen Ort etwa zwei Blocks entfernt umgesiedelt. Auch andere Wohnungslose im historischen Viertel French Quarter sollen noch dorthin umziehen, wie die Polizei mitteilte. Bei den Konzerten im New Orleans' Superdome wird mit rund 150.000 Besuchern gerechnet.

Eine Sprecherin von Jeff Landry, dem republikanischen Gouverneur von Louisiana, erklärte, dass es sich um eine Sicherheitsmaßnahme mit Blick auf die anstehenden Konzerte und den Super Bowl handle. Das Saisonfinale der Footballliga NFL wird am 9. Februar in New Orleans ausgetragen. "Wir wollen sicherstellen, dass sich New Orleans auf der Weltbühne von seiner besten Seite zeigt", teilte Landrys Kommunikationschefin Kate Kelly mit. Der Nachrichtenagentur AP sagte sie, es würden nur "die gefährlichsten Blocks" geschlossen, wo Obdachlose regelmäßig auf belebten Straßen unterwegs seien. Die Pläne zur Auflösung des Lagers wurden erstmals am Montag bekannt.

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"Warum für Taylor Swift?"

Martha Kegel, Geschäftsführerin von Unity of Greater New Orleans, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um dauerhafte Unterkünfte für Wohnungslose bemüht, sagte, die Verlegung des Lagers sei zwar besser gelaufen als befürchtet - nichtsdestotrotz sei sie unnötig und schädlich gewesen. "Manche hatten Angst und sind geflüchtet", sagte sie. Viele aus dem Lager seien psychisch krank und vertrauten nicht auf Behörden oder Personen, die helfen wollten.

Terrence Cobbins, einer der Wohnungslosen, die ihr Lager verlassen mussten, äußerte gegenüber AP seinen Unmut über die Aktion. Für keinen anderen Künstler sei so eine Verlegung bisher veranlasst worden: "Warum für Taylor Swift?" Er sagte, er sei nicht glücklich über den Umzug, "aber ich kann nichts dagegen tun".

Ob Swift oder die NFL irgendeinen Einfluss auf die Entscheidung hatten, das Camp zu verlegen, ist nicht bekannt.