Streep vs. Trump Weißes Haus schaltet sich ein
10.01.2017, 16:26 Uhr
Meryl Streep hat mit ihrer Rede bei den Golden Globes den Ärger von Donald Trump auf sich gezogen.
(Foto: AP / Collage: n-tv.de)
Seinen Namen hat sie nicht genannt und doch ist eins ganz klar: Meryl Streeps Rede bei den Golden Globes richtet sich gegen den zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Während der nun stänkert, wird Streep mit Zuspruch überhäuft.
Die leidenschaftliche Rede von Meryl Streep bei den Golden Globes hat ein großes Medien-Echo nach sich gezogen. Die Oscar-Preisträgerin drückte darin ihre Sorge über das bisherige Verhalten des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump aus. Der 70-Jährige hielt mit seiner Reaktion nicht lange hinter den Berg und bezeichnete Streep via Twitter als "eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen". Die 67-Jährige erhält jedoch jede Menge Rückendeckung für ihre Worte - von Robert De Niro, George Clooney und aus dem Weißen Haus.
Noch während der Live-Übertragung der Preisverleihung am Sonntagabend in Los Angeles (Ortszeit) twitterten etliche Promis ihre Unterstützung für Meryl Streep. Doch einige Hollywood-Schwergewichte waren nicht vor Ort und meldeten sich erst später zu Wort.

Robert De Neiro fand nach Streeps Rede nur lobende Worte für seine Kollegin.
(Foto: Chris Pizzello/Invision/AP)
Oscar-Gewinner Robert De Niro, mit dem Streep einst "Der Liebe verfallen" drehte, sagte in einem Statement, das dem Magazin "People" vorliegt: "Was du gesagt hast, war großartig. Es musste gesagt werden und du hast es wunderschön formuliert." Weiter erklärte der 73-Jährige: "Ich habe so großen Respekt vor dir, dass du das getan hast, während die Welt deine Erfolge gefeiert hat. Ich teile deine Meinung zu Stuss und Tyrannen. Genug ist genug."
"Sollten Sie nicht das Land regieren?"
Auch Hollywoodstar George Clooney bot seiner Kollegin Meryl Streep Schützenhilfe und attackierte Trump bei einer Veranstaltung, bei der eine Dokumentation über die Freiwilligenarbeit in Syrien vorgestellt wurde, ebenfalls. Der Schauspieler richtete laut der englischen Tageszeitung "The Guardian" das Wort an Trump: "Sollten Sie nicht das Land regieren?"

George Clooney hat Trump nicht gefällt. Er sieht die Sache ähnlich wie Streep.
(Foto: Jordan Strauss/Invision/AP)
"Ich habe ihn nicht gewählt, ich habe ihn nicht unterstützt, ich denke nicht, dass er die richtige Wahl ist", sagte der 55-Jährige. Man könne nur hoffen, dass er nicht alles zerstören werde. Die Realität sehe nun einmal so aus, dass man nur hoffen könne, dass Trump einen anständigen Job mache. Bisher sehe er dafür jedoch keine Anzeichen. Denn wenn die Vereinigten Staaten versagen, können laut Clooney schreckliche Dinge passieren.
"Durchdachte, sorgfältig überlegte Botschaft"
Das Weiße Haus hat sich in gemäßigter Weise zu dem verbalen Schlagabtausch zwischen Streep und Trump geäußert. Pressesprecher Josh Earnest sagte laut der Zeitung "The Washington Post": "Sie hat eindeutig eine durchdachte, sorgfältig überlegte Botschaft übermittelt, an die sie glaubt." Die Schauspielerin habe damit als US-Bürgerin von ihrem Recht Gebrauch gemacht, das ihr die Verfassung der Vereinigten Staaten gewährleiste.
Präsident Barack Obama hüllt sich bislang in Schweigen. Auch sei es unwahrscheinlich, dass er sich in naher Zukunft dazu noch äußere, so Pressesprecher Earnest. Der noch amtierende Präsident habe "institutionelle Verantwortung" und fokussiere sich voll und ganz darauf, den Wechsel so effektiv wie möglich zu gestalten. Am 20. Januar wird Donald Trump als neuer US-Präsident vereidigt.
Quelle: ntv.de, ame/spot