Teil III: Von DeLorean bis zum Tata Nano: Die wichtigsten Autos aller Zeiten
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DeLorean träumte von einem "Sicherheitswagen". Im Frühjahr 1976 zeigte der Ingenieur seinen zweiten Prototypen namens DMC-12. Es war ein Flügeltürer mit flacher Silhouette und hinten quer eingebautem V6-Motor von Ford. Ein spektakuläres Autowurde daraus. Besonders markant ist die Karosserie aus gebürstetem, rostfreiem Stahlblech und das unlackierte Plastik. Giorgetto Giugiaro, der 1974 auch den Golf I entworfen hatte, zeichnete das Auto.Bild 1 von 25 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Nach zahlreichen technischen Problemen - das Fahrverhalten des Autos war schwierig, die Produktion noch komplexer - startete die Serienproduktion 1982 . Die Qualität der Fahrzeuge war konstruktionsbedingt sehr schwankend. Trotz der großen Vorschusslorbeeren war die Kritik der Fachpresse denn auch vernichtend. So wurde die Fabrik im nordirischen Dunmurry geschlossen und die restlichen Pressformen im Atlantik versenkt. Berühmt wurde der DeLorean DMC-12 vor allem durch seinen Auftritt im Film "Zurück in die Zukunft".Bild 2 von 25 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Auf einer solchen technischen Basis wurde der kleine Brite zum weltweiten Erfolg. Durch eine Vielzahl von Filmen wurde der Mini zum Kultobjekt. Peter Sellers fuhr bereits 1964 Mini; die Beatles, Matt Damon oder Charlize Theron folgten. Unvergessen sind die Eskapaden von Rowan Atkinson, alias Mr. Bean, mit dem markanten Alleskönner. Auch privat fuhren viele Promis Mini. Unter anderem besaß Enzo Ferrari gleich drei und sogar die Queen ließ sich ab und an damit chauffieren.Bild 3 von 25 | Foto: an.niedermeyer
Über Ferrari sind viele Bücher geschrieben worden. Nahezu jedes einzelne Modell ist eine Legende für sich. Und Ferrari selbst ist sicher der bekannteste Sportwagenhersteller der Welt. Die Italiener arbeiten stets an ihrem eigenen Mythos. Alle Autos können wir nicht vorstellen, aber welches sollten wir nehmen?Bild 4 von 25 | Foto: picture-alliance/ dpa
... und andererseits, weil er durch die Krimi-Serie Miami Vice weltberühmt wurde. Zu Beginn fuhren die beiden Kommissare Sonny Crockett (Don Johnson, l.) und Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas, r.) allerdings eine Replika eines Ferrari Daytona. Ab der zweiten Staffel stellte Ferrari den Machern der Serie zwei schwarze Testarossa zur Verfügung.Bild 5 von 25 | Foto: picture-alliance/ dpa
Das amerikanische Militär brauchte zu Beginn der 80er-Jahre einen neuen Jeep. Der Ford M151 MUTT, das Militärfahrzeug der US-Armee, hatte seine beste Zeit hinter sich. AM General Corporation entwickelte einen Militärjeep namens HMMWV (einfacher meist Humvee genannt). 1983 bekam die Firma den größten Auftrag der US-Armee für Radfahrzeuge bis dahin und liefert bis heute dieses Fahrzeug. Nachdem sich der Humvee als Militärfahrzeug etabliert hatte, wurde die zivile Nachfrage so groß, dass AM General 1992 auch eine zivile Version namens Hummer verkaufte.Bild 6 von 25 | Foto: Wieck
1999 kaufte General Motors die Marke und produzierte die mächtigen Geländewagen selbst. Insbesondere in Europa wurde das Auto stets mit Unverständnis beobachet. Mit der Klimadiskussion und der Aussicht auf dauerhaft hohe Benzinpreise führte sich dieses Fahrzeug mit einem Verbrauch von rund 30 Litern selbst ad absurdum. Die Absätze in den USA brachen brutal ein, selbst die kleineren Versionen stehen wie Blei bei den Händlern. General Motors versuchte händeringend, die Marke zu verkaufen, aber der Verkaufsprozess stockt immer noch.Bild 7 von 25 | Foto: Wieck
Aber Renault hat das Familien-Mobil kurze Zeit später in Europa hoffähig gemacht und den ersten Van europäischer Bauart geschaffen. Der französische Autobauer Matra entwickelte allerdings bereits ab 1978 eine Großraumlimousine. 1984 kam das erste Modell des Espace auf den Markt. Das Konzept war damals schlicht revolutionär.Bild 8 von 25 | Foto: Renault
Sieben Sitze, davon fünf herausnehmbar. Dadurch war der Kofferraum auf nahezu drei Kubikmeter erweiterbar. Daneben wurde durch Kunststoffbau die Masse der Karosserie auf dem Niveau eines Mittelklasse-Wagens gehalten. Diese Idee wurde leider bei der vierten Generation fallen gelassen.Bild 9 von 25 | Foto: Renault
Der Espace etablierte eine eigene Fahrzeugklasse und war, nach schwierigem Anfang, ein Riesen-Erfolg für den französischen Hersteller. Von der ersten Generation verkauften sich in Deutschland fast 200.000 Exemplare.Bild 10 von 25 | Foto: Renault
Mit den Jahren wurde er runder und größer. 2006 gab es das letzte Facelift der vierten Generation. Doch der Renault Espace ist eine bedrohte Art. Die Neuentwicklung eines Nachfolgers wurde 2008 gestoppt. Ob der Espace eine Zukunft hat, ist derzeit ungewiss.Bild 11 von 25 | Foto: Renault
Noch 2008 präsentierte der damalige Vize-Präsident von Chrysler, Jim Press, den neuen Ram auf der Detroit Auto Show. Kurz danach stiegen die Benzinpreise und mit der Wirtschaftskrise brachen die Absatzzahlen dramatisch ein. Chrysler musste sogar in die Insolvenz. Dennoch verkaufen sich die dicken Pickups immer noch gut, was aber auch an den ausgesprochen günstigen Preisen liegt. Ein Ram ist in den USA schon ab 12.000 Dollar zu bekommen. Solche Preiskämpfe haben den US-Automarkt beinahe zerstört.Bild 12 von 25 | Foto: AP
Er ist klein, er ist knuffig und er ist billig: Kurzum, der Renault Twingo hatte von Beginn an so einige Argumente auf seiner Seite. Als er 1993 auf den Markt kam, setzte der kleine Franzose einen Kontrapunkt zu der vorherrschenden "Größer, weiter, schneller"-Mentalität der 90er-Jahre. Und das mit Erfolg.Bild 13 von 25 | Foto: Renault
Der Name Twingo ist eine Wortschöpfung, die von den englischen Wörtern Twin (Zwilling) und Go (Los) inspiriert ist. Auf den Markt kam er zu Beginn mit einem 54-PS-starken 1,3-Liter-Motor. Damit wurde er schnell zu einem beliebten Zweitwagen und City-Mobil.Bild 14 von 25 | Foto: Renault
Auch, weil er vor allem bei Frauen gut ankam. Böse Zungen sagen, es liegt an den Glupschaugen. Wahrscheinlich ist es aber eher der ausgeprägte Vernunftfaktor, der das Auto so attraktiv machte. Außerdem gilt er für einen Kleinstwagen als besonders sicher.Bild 15 von 25 | Foto: Renault
Alleine in Deutschland wurden 500.000 Autos verkauft. Weltweit wurden 2,42 Millionen Twingo produziert. Seine hohe Alltagstauglichkeit und die robusten Motoren ermöglichten diese Verkaufserfolge. Revolutionär war seine in Längsrichtung verschiebbare Rückbank.Bild 16 von 25 | Foto: Renault
Das alles erklärt den Erfolg des Twingo nur unzureichend, denn es gab viel Konkurrenz in seinem Segment. Es muss also doch das Kindchen-Schema (große Scheinwerfer, steile Haube) sein, das ihn so beliebt machte. Denn den Motor plagten doch so einige Mängel, wie klappernde Ventile und durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen. Auch Bremsen, Zündanlage und Radlager konnten schon mal für Probleme sorgen.Bild 17 von 25 | Foto: Renault
Dem Erfolg tat das alles keinen Abbruch. Dreimal wurde der Twingo bis 2007 überarbeitet, aber das Äußere dabei weitgehend unangetastet gelassen.Bild 18 von 25 | Foto: Renault
Dann gab es ein neues Modell, das leider den Charme seines Vorgängers nicht behalten hat. Die Glupschaugen sind verschwunden, und der neue Twingo sieht aus wie eine kleine Version des größeren Clio. Schade eigentlich. Doch der "alte" Twingo wird uns hoffentlich noch ein paar Jahre auf unseren Straßen begegnen.Bild 19 von 25 | Foto: Renault
Konsequent umgesetzt und vermarktet hat aber Nicolas G. Hayek, der Gründer der Swatch-Gruppe, diese Vision in einem Auto, das er schlicht Smart (engl.: schlau) nannte. In Zusammenarbeit mit der Bahn sollte das Auto auf weiten Reisen mitgenommen werden können.Bild 20 von 25 | Foto: picture-alliance/ dpa
Doch VW stieg aus und Mercedes-Benz sprang in die Bresche. So entstand 1994 in Biel die Micro Compact Car AG. Allerdings liefen bereits damals die Entwicklungskosten komplett aus dem Ruder und Hayek stieg aus dem Projekt aus. Auch, weil sich Daimler weigerte, einen Elektroantrieb an den Vorderrädern umzusetzen.Bild 21 von 25 | Foto: picture-alliance/ dpa
Billig kann auch der Dacia Logan. Renault hat die Marke aus Rumänien wieder zum Leben erwckt und das europäische Billigauto geschaffen. Naserümpfen war die erste Reaktion vieler Fachjournalisten, doch der Logan hat sein Publikum gefunden. 2004 feierte er seine Premiere als "5.000-Euro-Auto".Bild 22 von 25 | Foto: Dacia
Anfangs wurde er nur in Afrika, Südamerika und Osteuropa angeboten. Ein vollwertiges Auto ohne den üblichen Schnickschnack zu einem Preis deutlich unter 10.000 Euro, das fand auch in Westeuropa Zuspruch.Bild 23 von 25 | Foto: Dacia
Mittlerweile hat Renault bei Dacia nachgelegt und mit dem Sandero ein weiteres Modell auf den Markt gebracht. Der Neue ist auch optisch etwas ansehnlicher geworden. Die Preisgestaltung von Neufahrzeugen hat Dacia jedenfalls nachhaltig beeinflusst. Die Klasse der Autos unter 10.000 Euro entstand unter dem Preisdruck der rumänischen Marke. Durch die Abwrackprämie fand diese ganz besonderen Zuspruch.Bild 24 von 25 | Foto: Dacia
Damit endet unsere kleine Serie der 50 wichtigsten Autos aller Zeiten. Zahlreiche schöne und wichtige Fahrzeuge sind schon auf dem Schrottplatz der Geschichte gelandet, andere werden folgen. Doch vergessen sind sie nicht. Wir sind gespannt, wie die wichtigen Autos der Zukunft aussehen werden. Freuen wir uns gemeinsam darauf. (Text: Markus Mechnich)Bild 25 von 25 | Foto: picture-alliance/ dpa
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