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(Foto: AP)
In einem hügeligen Gebiet im Südwesten Havannas erheben sich auffällige Gebäude in einer eigenwilligen Bauweise, inmitten dichter Vegetation, ...
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(Foto: AP)
... zum Teil verfallen, zum Teil gut erhalten. Wofür wurden sie einst gebaut?
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im Frühjahr 1961 hatten Fidel Castro und Che Guevara den Golfplatz des "Country Club" besucht und beschlossen, dort eine Kunstschule bauen zu lassen - für das neue, nachrevolutionäre Kuba, ...
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(Foto: imago/United Archives International)
... das Kuba der Arbeiter und Bauern, nicht einer reichen Oberschicht. Studenten aus ganz Lateinamerika sollten hier kostenlose Bildung bekommen. Also wurde der kubanisch-französische Architekt Ricardo Porro mit der Planung beauftragt, ...
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(Foto: AP)
... der bat seine Freunde Roberto Gottardi und Vittorio Garatti um Mithilfe - zwei Italiener, die nach der Revolution nach Kuba gekommen waren, um die junge Republik zu unterstützen. Sie teilten die einzelnen Sparten der "Escuelas Nacionales de Arte", der "Nationalen Kunstschulen", ... (Bild von 1964)
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(Foto: AP)
... unter sich auf. Vom Baustil her wollten die drei eine neue Architektur schaffen, passend zur neuen Zeit, zur kubanischen Revolution. Sie vermischten dabei Ausdrucksformen der Moderne mit hispanischen und lateinamerikanischen Elementen. (Bild von 2012)
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(Foto: imago stock&people)
Fidel Castro verkündete 1961: "Kuba wird die schönste Kunstakademie der Welt haben." Und tatsächlich gilt sie als eine der größten architektonischen Errungenschaften der kubanischen Revolution - auch wenn sie nicht so wurde wie geplant.
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(Foto: AP)
Das Gelände der Kunstschule (hier 1964), eingebettet in die umliegende Natur, beherbergt ...
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(Foto: John Loomis/Wikipedia)
... eine Ballettschule, gestaltet von Garatti, ...
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(Foto: John Loomis/Wikipedia)
... der auch die Musikschule entwarf, ...
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(Foto: John Loomis/Wikipedia)
... eine Schule für Modern Dance und ...
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(Foto: John Loomis/Wikipedia)
... eine Bildhauerschule, beide gestaltet von Ricardo Porro, ...
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(Foto: John Loomis/Wikipedia)
... sowie eine Theaterschule - hier war Gottardi der Architekt.
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(Foto: AP)
Nach einer kurzen Planungszeit von vier Monaten begannen bereits die Bauarbeiten; nach vier Jahren ... (Bauarbeiter auf dem Gelände, 1964)
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(Foto: AP)
... Bauzeit wurden die "Escuelas Nacionales de Arte" 1965 offiziell eröffnet. Unterricht gab es aber ...
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(Foto: AP)
... schon vorher, auf der Baustelle. (Bild: Studenten 1964 bei einer Ausstellung in der Kunstschule)
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(Foto: AP)
Die Bauarbeiten wurden 1961 mit großem Schwung und Enthusiasmus begonnen, anfangs hatten die Architekten sogar eine Art Freibrief und es hieß, Geld würde keine Rolle spielen, sagte Norma Barbacci, Denkmalpflege-Architektin, 2019 zu "Arts & Culture".
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Viele Musiker, Schauspieler, Tänzer, ... (Ballettschüler, 1968)
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... Maler und Bildhauer ... (Malklasse, 1977)
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... wurden hier ausgebildet. (Schülerinnen bei der Mittagspause, 1968)
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(Foto: imago images/Prod.DB)
So sind auch Vladimir Cruz und Jorge Perugorria (v.l.), bekannt geworden durch den Film "Fresa y Chocolate" ("Erdbeer und Schokolade", 1993), hier auf die Schauspielschule gegangen.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Doch das Gesamtprojekt blieb unvollendet - die Bildhauer- und Modern-Dance-Schule war zwar fertig, ... (Bild von 1977)
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(Foto: AP)
... die Theaterschule nur so halb, aber immerhin nutzbar; auch die Musikschule war nur zum Teil fertiggestellt. (Bild von 1964)
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Am härtesten traf es die Ballettschule von Garatti: ... (Bild: Ballettlehrerinnen bei einem Vortanzen in der Kunstschule, 1968)
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... der versetzte die große Ballerina Alicia Alonso (hier 1962 mit Fidel Castro), ...
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(Foto: AP)
... die 1948 das kubanische Nationalballett gegründet hatte, quasi den Todesstoß: Ihr gefiel die Ballettschule nicht, ...
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(Foto: imago/UIG)
... nach ihrem Urteil "No me gusta" wurde das Gebäude eine Weile als Zirkusschule genutzt, ... (Bild: Gene Kelly und Alicia Alonso zeigen einer Tänzerklasse in Hollywood, wie es geht, 1955)
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(Foto: AP)
... dann gar nicht mehr, seitdem verfällt es. Das Bild zeigt den Zustand im Jahr 2012.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Aber nicht an Alonso allein lag es, sondern ... (hier 1991 mit Fidel Castro)
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(Foto: imago images / Danita Delimont)
... auch den Formen: Sie sind sehr sinnlich und erinnern teils an Brüste, der Brunnen auf dem Platz zwischen den Gebäuden sei eine Vagina, sagte Architekt Ricardo Porro selbst dazu in Interviews zu seiner Bildhauerschule. Die Sinnlichkeit, das Erotische, das machte für ihn auch das kubanische Lebensgefühl aus. Und das stieß auf Kritik im zuständigen Ministerium; das war ihnen zu provokant, zu "schmutzig". (Bild von 2012)
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(Foto: AP)
Auch problematisch, weil zu extravagant, zu individualistisch, zu wenig funktional, "zu wenig kommunistisch": das vielfach hier gebaute "katalanische Gewölbe", eine alte spanische Bautechnik, bei der man auf vor Ort hergestellte Ziegel und Terrakottafliesen zurückgreifen konnte. Das war viel günstiger als importierte Baumaterialien, die vor allem wegen der US-Blockade nur schwer und kostspielig zu bekommen waren. Mit dieser Technik können Gewölbe zudem ohne Gerüst gebaut werden. Mitte der 1960er jedoch, ...
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(Foto: AP)
... als sich Kuba der Sowjetunion mehr und mehr annäherte, änderte sich auch die Einstellung zur Architektur: Funktionalismus statt Individualismus - die Entwürfe der Architekten galten auf einmal als zu elitär, zu bürgerlich, ihnen wurde gar Selbstdarstellung vorgeworfen. Das Projekt wurde zudem zu teuer. Die Bauarbeiten wurden schließlich gestoppt, Garatti und Porro mussten Kuba verlassen, nur Gottardi blieb noch in Havanna und lehrte an der Fakultät für Architektur. (Er starb 2017.)
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(Foto: imago/Leemage)
Die Bauten und die gesamte Anlage wurden teils nicht mehr gepflegt und verfielen zusehends; einiges wurde auch umgestaltet. Seit 1976 heißt der noch genutzte Teil "Instituto Superior de Arte" (ISA). Die Schulgebäude gerieten fast in Vergessenheit - bis ... (Bild von 1980)
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(Foto: Vittorio Garatti/Wikipedia)
... der US-Historiker John Loomis 1999 sein Buch "Cuba's Forgotten Art Schools - Revolution of Forms" herausbrachte. Das brachte der Kunstschule wieder nationale und internationale Aufmerksamkeit - und Bemühungen, sie zu retten. (Bild: Ballettschule von Vittorio Garatti, um 1965)
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(Foto: imago/Agencia EFE)
Auch im Kino konnte man einiges davon kürzlich sehen - 2018 im Film "Yuli" über den kubanischen Ballettstar Carlos Acosta.
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(Foto: imago/ITAR-TASS)
Er bemüht sich seit Jahren mit seiner Stiftung um die Eröffnung einer Ballettschule ...
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(Foto: AP)
... in den Gebäuden auf dem Gelände der "Escuelas Nacionales de Arte". Der Plan: Mithilfe von Stararchitekt Sir Norman Foster sollen sie weitergebaut oder umgebaut werden.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Sogar Fidel Castro erklärte nach dem Buch von Loomis und der darauf folgenden Aufmerksamkeit, dass es an der Zeit sei, das Projekt zu neuem Leben zu erwecken.
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(Foto: Associated Press)
Sir Norman Foster wurde beauftragt, die Ballettschule neu zu entwerfen; ...
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(Foto: imago/Leemage)
... die drei Architekten der Anfangszeit, Porro, Garatti und Gottardi, hatten ein historisches Treffen in Havanna und besprachen die mögliche Wiederbelebung ihrer verlassenen Bauten. Aufgrund der globalen Finanzkrise wurde die Restaurierung aber unterbrochen; bis heute ist das Projekt unvollendet. (Andrea Beu)
Elitäre Brüste aus Stein Schöne Halbruine: Kubas alte Kunstschule
Die Nationale Kunstschule in Havanna, 1961 von Fidel Castro und Che Guevara erdacht und auf den Weg gebracht, ist eine der größten architektonischen Leistungen der kubanischen Revolution. Castro verkündete: "Kuba wird die schönste Kunstakademie der Welt haben." Was mit viel Enthusiasmus begann, blieb jedoch unvollendet - seit einigen Jahren wird nun an der Wiederbelebung gearbeitet.
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