

Es kommt selten vor, dass sich in Humor-Fragen nahezu alle einigen können. Aber ...
... bei ihm funktioniert das irgendwie. Nein, ...
... wir meinen doch nicht Horst Schlämmer! Okay, ...
... den in gewisser Weise schon auch. Aber eigentlich reden wir selbstverständlich ...
... von dem Mann, der dahinter steckt: dem einfach unnachahmlichen Hape Kerkeling. Der ...
... Chefredakteur des "Grevenbroicher Tagblatts", ...
... der gerne hoch hinaus will, ...
... schon auch mal bei den Kollegen ...
... von RTL vorbeischaut ...
... und schließlich auch die Politik aufmischen möchte, ist schließlich nur eine ...
... von vielen Figuren, die Kerkeling im Laufe seiner inzwischen über 40-jährigen Karriere zum Leben erweckt hat. Da wären zum Beispiel auch noch Schlämmers heimliche Flamme Gisela, ...
... der finnische Gangsta-Rapper Petri Danger Valkinnen mit seiner Band R.I.P. Uli, ...
... die schwäbische Plaudertasche Siegfried Schwäbli, ...
... die niederländische Paarberaterin Evje van Dampen ...
... oder die Schlagerdiva Uschi Blum. Es mag sein, ...
... dass Kerkeling als Comedian und Entertainer das ein oder andere Mal nur knapp an der Grenze des guten Geschmacks vorbeigeschrammt ist. Aber ...
... das Publikum liebt ihn für seinen respektlosen Humor. Längst ist Kerkeling nicht nur einer der beliebtesten Komiker der deutschen Fernsehgeschichte, sondern wohl einer der größten Entertainer, die Deutschland je hatte.
Über die Voraussetzungen für seinen immensen Erfolg sagte er einmal ...
... salopp: "Dieses Bekloppte habe ich wohl von meiner Oma geerbt."
Hape Kerkeling kommt aus einer Zeit, in der Comedians in Deutschland noch Komiker hießen, doch ...
... bevor an einen Job im Showgeschäft überhaupt zu denken ist, stellt der von tragischen Umständen begleitete Tod seiner Mutter den gerade erst Achtjährigen auf eine harte Probe. Ein traumatisches Ereignis, ...
... über das er später in seiner Biografie "Der Junge muss an die frische Luft" erstmals öffentlich sprechen wird.
Das Licht der Welt erblickt der kleine Hans-Peter Wilhelm am 9. Dezember 1964 im ländlich-idyllischen Bockholt bei Recklinghausen. In Omas "sehr skurrilem Krämerladen" ...
... schulen die alltäglichen Anekdoten der kleinbürgerlichen Kundschaft früh seinen speziellen Sinn für Humor. Im Alter von sechs Jahren ...
... steht für ihn bereits fest: Er will zum Fernsehen! Als Zwölfjähriger unternimmt er einen ersten Versuch, ...
... indem er sich bei einem gewissen Loriot für die Rolle des "moppeligen Dicki" im Sketch "Weihnachten bei Hoppenstedts" bewirbt, allerdings ohne Erfolg.
Nicht von seinem Berufswunsch abzubringen, probiert sich das junge Genie bei verschiedenen Talentwettbewerben aus und gewinnt 1983 erstmals einen Kabarettpreis. Zudem ...
... wird Kabarettist Ottfried Fischer auf ihn aufmerksam - hier begegnen sich die beiden 2017 noch einmal bei der Verleihung des Deutschen Comedy-Preises. Er wird ebenso ein Förderer Kerkelings ...
... wie Otto Waalkes (hier die beiden zusammen beim Deutschen Fernsehpreis 2003). So ...
... gelingt Kerkeling in der Ulk-Show "Känguru" 1985 dann auch endlich der langersehnte Durchbruch - das freut bestimmt auch Kim Wilde. Schon hier ...
... stellt er sein großes Verwandlungstalent unter Beweis, wird mal zum Prinzen, ...
... mal zum Punk ...
... und mal - hier an der Seite von Franz Zander als Dieter Bohlen - zu Thomas Anders bei Modern Talking. Insbesondere ...
... seine Figur des Hannilein dürfte vielen aus dieser Zeit noch in Erinnerung sein. Das ...
... Vorschulkind, das gerne vorlaut die Welt der Erwachsenen auseinandernimmt, ...
... ist tatsächlich Kerkelings erstes selbst entwickeltes Alter Ego.
Von "Känguru" hopst der Komiker ...
... über die einmalige Show "Hape's Happening" ...
... 1989 weiter zu "Total Normal". Mit der Sendung landet Kerkeling einen absoluten TV-Knaller. Das medienkritische Format ...
... avanciert schnell zur Kult-Show, nicht nur weil er darin Politikern wie dem späteren Bundespräsidenten Johannes Rau ...
... oder dem Bundeskanzler in spe, Gerhard Schröder, auf die Pelle rückt. Mit ...
... "Total Normal" sind auch zwei Auftritte Kerkelings für die Ewigkeit verbunden, die sich tief ins kollektive Gedächtnis gegraben haben. Da wäre ...
... zum einen sein rotzfrecher Einsatz in der Rolle von Königin Beatrix. Während eines Staatsbesuchs der damaligen Monarchin ...
... fährt er verkleidet vor dem Schloss Bellevue vor, wo er von den auf die echte Königin wartenden Reportern in Empfang genommen wird. Nicht alle erkennen sofort den Schwindel. Für ...
... einen ZDF-Jahresrückblick im Jahr 2011 wärmt er 30 Jahre später den Scherz noch einmal auf. Ganz ohne Neuauflage ...
... bleibt jedoch auch diese Nummer unvergessen. Als polnischer Opernsänger getarnt, heizt Kerkeling Klassik-Liebhabern mit einem ganz besonderen Stück so ein, dass sie nicht so recht wissen, was sie davon halten sollen. Wir sagen nur: "Hurz!"
Vielleicht nicht ganz so populär, aber nicht minder komisch ist ein Besuch Kerkelings bei der Bambi-Verleihung 1990. Dort drückt er im Foyer nahezu jedem Star, der an ihm vorbeikommt, ein goldenes Reh in die Hand, das nur rudimentär an die echte Bambi-Trophäe erinnert. Hier ...
... und hier hält Kerkeling aber natürlich die wahre Auszeichnung in die Höhe. Er selbst erhält sie zwei Mal, 1991 und 2007.
"Hurz!" wird beim Grand Prix Eurovision de la Chanson zwar nicht gesungen. Dennoch moderiert Kerkeling 1989 erstmals den deutschen Vorentscheid ...
... zu der Veranstaltung, die heute auf den Namen Eurovision Song Contest hört. Das macht er insgesamt drei Jahre lang bis 1991.
1991 ist es auch, als Filmemacher Rosa von Praunheim Kerkeling unfreiwillig in die Schlagzeilen bringt. In der RTL-Sendung "Explosiv - Der heiße Stuhl" outet der Regisseur ihn und seinen TV-Kollegen Alfred Biolek als schwul.
"Sensiblere Naturen als ich hätten sich jetzt wahrscheinlich mit dem Fön in die Badewanne gelegt", zeigt sich Kerkeling später von der Aktion von Praunheims wenig begeistert. Schon herzlicher ...
.. ist da sein Verhältnis zu Biolek, der ebenfalls ein wichtiger Ratgeber in den Anfangstagen seiner Karriere ist. So plaudert Kerkeling erst 2024 aus, ...
... dass ihm der Westdeutsche Rundfunk (WDR) seinerzeit zu einer Scheinbeziehung mit Isabel Varell geraten habe. Mit ...
... der Schauspielerin stand er für diverse "Känguru"-Sketche vor der Kamera. Die beiden sind auch befreundet, ...
... aber eben nur platonisch. Zum Glück habe er ...
... seinen "väterlichen Freund" Biolek gehabt, sagt Kerkeling rückblickend. Als er ihm von der vorgeschlagenen Scheinbeziehung erzählte, habe dieser gesagt: "Um Gottes willen! Fang das bloß nicht an!" Darauf habe er gehört. Als ...
... Biolek und er hier 2006 gemeinsam auf dem Sofa von "Wetten, dass..?" sitzen, ...
... war Kerkeling schon einmal angeboten worden, die große Samstagabendshow im ZDF zu übernehmen. Doch 1992 lehnt er dies ebenso ab wie 2011, als die Thomas-Gottschalk-Nachfolge erneut an ihn herangetragen wird. Apropos ...
... "Wetten, dass..?". Hier ist Kerkeling zwischen 1990 ...
... und 2014 - hier moderiert von Markus Lanz - so einige Male zu Gast, sei es ...
... als er selbst, ...
... als Horst Schlämmer ...
... oder als Uschi Blum. Da gibt es dann sogar auch mal ein Küsschen für den Moderator - ganz ungezwungen. Auch ...
... eine Show wie "Wer wird Millionär?" besucht Kerkeling mal als Hape ...
... und mal als Horst. Einmal räumt er sogar 500.000 Euro für den guten Zweck ab. Doch zurück ...
... zu Kerkelings Film- und TV-Karriere. 1993 erscheint sein erster Kinofilm, "Kein Pardon", für den er gleichzeitig als Regisseur und Schauspieler fungiert. Von da an ...
... fährt er verstärkt zweigleisig zwischen Film und Show. 1995 steht er für den Fernsehfilm "Club Las Piranjas" vor der Kamera, zu dem er auch das Drehbuch liefert.
Ein Jahr später verfasst er für "Willi und die Windzors" nicht nur das Script, er führt bei der Klamotte über das britische Königshaus auch Regie.
Beim Fernsehfilm "Die Oma ist tot" aus dem Jahr 1997 ...
... übernimmt hingegen Angelo Colagrossi die Hauptverantwortung hinter der Kamera. Der Italiener ...
... ist jahrzehntelang der Mann an Kerkelings Seite. Erst 2011 trennen sich die beiden.
Auf Show-Ebene erlebt Kerkeling Mitte der 90er-Jahre eine Durststrecke, auch wenn er in "Stars in der Manege" schon mal den Zampano geben darf. Aber ...
... Formate wie "Cheese" (1994), ...
... "Warmumsherz" (1995) ...
... oder "Zappenduster" (1997) treffen nicht den Geschmack des Publikums.
Erst kurz vor der Jahrtausendwende kehrt der Erfolg zurück. In der Comedy-Show "Darüber lacht die Welt" nimmt er in gewohnt charmanter Manier den Mann von der Straße auf den Arm. Für die Show ...
... sammelt er schon mal als obdachloser Straßenmagazin-Verkäufer Spenden. Oder er debattiert als Kleingärtner Riko Mielke aus Berlin-Marzahn über das Wildschweinproblem. Oder er spielt als iranischer Großmeister Mehdi Mikamahdav Simultanschach gegen Schachprofis des FC Bayern. Oder, ...
... oder, oder.
Mit "Hapes 1/2 Stunde" ist Kerkeling 2001 bereits so weit, sein eigenes Best Of zu präsentieren. Unterstützt von der bereits aus "Total Normal" bekannten Frau Usenburger (Karin Schiek) zeigt er in der Show Highlights seines bisherigen Schaffens. Privat allerdings ...
... erlebt er zu jener Zeit einen Tiefpunkt. Er hat gesundheitliche Probleme, darunter einen Hörsturz, und beschließt ...
... erst einmal neue Wege zu beschreiten. Im Sommer 2001 pilgert der gestresste Entertainer auf dem Jakobsweg. Dabei entdeckt er seine literarische Ader. Die Erlebnisse der Reise ...
… verarbeitet er in seinem allerersten Buch, das 2006 erscheint: "Ich bin dann mal weg". Es avanciert nicht nur zum Bestseller, sondern zum meistverkauften Sachbuch Europas, ...
... das 2015 mit David Striesow in der Rolle Kerkelings ebenso erfolgreich verfilmt wird ...
... wie drei Jahre später Kerkelings zweiter autobiografischer Roman "Der Junge muss an die frische Luft", in dem Julius Weckauf den Komiker in seinen Kindertagen verkörpert.
Aber so ganz ohne Film und Fernsehen hält es Kerkeling dann doch nicht aus. So ...
... kehrt er nach seiner Jakobsweg-Auszeit ab 2003 nicht nur mit einem Gastauftritt in der "Lindenstraße" an der Seite von Anke Engelke auf den Bildschirm zurück, ...
... sondern auch mit Sendungen wie der "70er-Show", ...
... "Der große Deutsch-Test" ...
... oder "Hape trifft" (zum Beispiel Michelle Hunziker), in der er in verschiedene seiner bekannten Alter Egos schlüpft.
2004 lässt er sich im Fernsehen zu seinem 40. Geburtstag ordentlich feiern.
Seine Entertainer-Qualitäten stellt er im gemischten Doppel mit Nazan Eckes 2006 ...
... und 2007 unter Beweis, als die beiden nicht nur gemeinsam durch die ersten beiden Staffeln von "Let's Dance" führen, ...
... sondern hier und da auch selbst eine kesse Sohle aufs Parkett legen.
Mit der Sendung "Hallo Taxi", in der er als Düsseldorfer Taxifahrer Günther Warnke die Nerven seiner Taxigäste auf die Probe stellt, ...
... präsentiert Kerkeling 2008 noch einmal ein komödiantisches Format, ehe er sich deutlich rarer macht und - wenn überhaupt - fortan etwas tiefgründigeren Themen im TV widmet.
Zum Beispiel im ZDF-Jahresrückblick, den er 2011 präsentiert, ...
... in der Wissensreihe "Terra X", für die er sich 2011 auf eine Reise durch die Weltgeschichte begibt, ...
... oder in der Vox-Sendung "Hape und die 7 Zwergstaaten", für die er 2021 die Koffer packt. Doch ...
... auch auf die Leinwand kehrt Kerkeling nach der Jahrtausendwende wiederholt zurück. Zunächst mit der Komödie "Samba in Mettmann" (2004).
Im Fernsehfilm "Ein Mann, ein Fjord" (2008) übt Kerkeling an der Seite von Jürgen Tarrach und Anneke Kim Sarnau in gewisser Weise schon ein bisschen. Schließlich gibt er in dem Streifen - neben anderen Figuren wie Gisela und Uschi Blum - mal wieder den Schlämmer, ...
... bevor der ein Jahr darauf dann wirklich ganz groß aufspielen darf. Mit ...
... "Isch kandidiere!" spendiert Kerkeling dem ganz besonderen Schätzelein unter seinen Alter Egos einen kompletten Kinofilm. Wenn er ...
... nicht zu sehen ist, dann aber vielleicht doch zu hören. Bis heute verleiht Kerkeling in vier "Kung Fu Panda"-Filmen Hauptfigur Po ihre deutsche Stimme - und verkloppt nebenbei US-Originalsprecher Jack Black.
Na klar, auch Schneemann Olaf in "Die Eiskönigin" weiß nur dank Kerkeling sich in deutscher Sprache zu artikulieren.
Und zuletzt darf auch Vielfraß "Garfield" in einem Kinoabenteuer auf die Synchronisationskünste des Entertainers vertrauen. Das passt natürlich ...
... wie die Faust aufs Auge zu Katzenliebhaber Kerkeling, der den Vierbeinern vor drei Jahren mit "Pfoten vom Tisch!: Meine Katzen, andere Katzen und ich" ein weiteres Buch aus seiner Feder widmet.
Unter der Regie von Joseph Vilsmaier (v.) und als Sidekick von Michael "Bully" Herbig wagt sich Kerkeling im Streifen "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" 2021 nach längerer Zeit auch mal wieder selbst auf die Leinwand, ...
... während eines seiner jüngsten eigenen Projekte die Wiederbelebung von "Club Las Piranjas" ist. Für RTL produziert er eine vier Folgen umfassende Miniserie, die auf dem Originalfilm von 1995 aufbaut.
Wie stolz Kerkeling auf all die unterschiedlichen Preise ist, die er in Massen bekommen hat - von mehreren Fernsehpreisen ...
... über den Grimme-Preis ...
... bis hin zu so skurrilen Auszeichnungen wie den "Champagne-Preis für Lebensfreude" -, wissen wir nicht. Ganz sicher ...
... stolz sein dürfte er jedoch darauf, dass sein Film "Kein Pardon" 2011 sogar Musical-Weihen erhält, ...
... er 2014 mit Michelle Hunziker und dem Caterina-Valente-Song "Komm ein bisschen mit nach Italien" auch noch unter die Sänger geht und wenig später ein eigenes Album veröffentlicht ...
... und er 2024 mit "Gebt mir etwas Zeit: Meine Chronik der Ereignisse" auch schon sein nächstes Buch auf den Markt gebracht hat. Läuft bei Hape. Auch ...
... in der Liebe. Dirk Henning heißt der Mann, mit dem er inzwischen seit 2016 verheiratet ist. Was ...
... soll schon noch kommen, wenn man Angela Merkel schon einmal auf dem Parteitag einen Eisbecher serviert ...
... und mit Falco ebenso geschwoft hat ...
... wie mit Stefanie von Monaco? Wenn man ...
... eine gemeinsame Nummer mit Roberto Blanco gemacht ...
... und mit Miss Piggy mutmaßlich Nummern ausgetauscht hat? Und wenn man ...
... mit Steffi Graf schon einen geext, ...
... Rammsteins Peniskanone erfunden ...
... und sogar Edmund Stoiber zum Lachen gebracht hat. Na, ...
... wir hoffen doch mal, noch ganz viel. Wir ...
... sagen Danke, Hape, happy 60., auf ein baldiges Wiedersehen! (vpr)