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Dörfer komplett zerstört 120 Tote durch Beben in Afghanistan

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Bewohner der Stadt Herat verlassen nach den Eruptionen ihre Häuser.

Bewohner der Stadt Herat verlassen nach den Eruptionen ihre Häuser.

(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)

In Afghanistan erschüttern mehrere starke Erdbeben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran. Einer Behörde zufolge kommen dabei rund 120 Menschen ums Leben. Die Zahl könnte weiter steigen. Mehrere Dörfer seien komplett zerstört worden. Es gibt viele weitere Verletzte.

Bei einem schweren Erdbeben in Afghanistan sind nach vorläufigen Behördenangaben etwa 120 Menschen ums Leben gekommen und mehr als tausend weitere verletzt worden. Das teilte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde der westlichen Provinz Herat, Mosa Aschari, der Nachrichtenagentur AFP mit. Betroffen seien auch "Frauen, Kinder und ältere Menschen". Das Beben hatte nach afghanischen Angaben eine Stärke von 6,3, es folgten mehrere Nachbeben.

Die Todeszahlen könnten noch weiter steigen. Sieben Dörfer in der stark betroffenen Grenzprovinz Herat seien komplett zerstört worden, sagte ein Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes der Deutschen Presse-Agentur. "In einigen Dörfern lebten bis zu 1000 oder mehr Menschen. Es waren 300 Häuser. Nur 100 Menschen überlebten", sagte der Sprecher.

Dem Sprecher der in Afghanistan herrschenden Taliban, Sabiullah Mudschahid, zufolge wurden Militär- und Rettungsorganisationen angewiesen, zur Hilfe in die betroffene Erdbebenregion zu eilen. Krankenhäuser stellten sich demnach auf zahlreiche Verletzte ein.

Laut dem US-Erdbebendienst USGS lag das Zentrum des Bebens 40 Kilometer nordwestlich von Herat, der größten Stadt in der Region. Er gab die Stärke des Bebens zunächst mit 6,2 an.

In Afghanistan kommt es immer wieder zu Erdbeben, insbesondere am Hindukusch, wo die Indische und die Eurasische Kontinentalplatte aufeinanderstoßen. Da viele Häuser in dem Land schlecht gebaut sind, richten die Erdstöße oftmals schwere Schäden an.

Im Juni vergangenen Jahres waren mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen, als ein Beben der Stärke 5,9 die verarmte Provinz Paktika erschütterte. Zehntausende Menschen verloren zudem ihr Zuhause.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP/dpa

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