Coronavirus-Liveticker +++ 23:01 Steigende Infektionszahlen in Algerien: Premier in Quarantäne +++
10.07.2021, 23:02 UhrZwei Tage nach Abschluss seiner Regierungsbildung muss Algeriens neuer Ministerpräsident Ayman Benabderrahmane wegen einer Covid-19-Infektion in Quarantäne. Wie das Staatsfernsehen berichtet, wird er die Geschäfte aber online weiter führen. Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune beauftragt unterdessen die Regierung, angesichts steigender Infektionszahlen wieder eine Maskenpflicht sowie Abstandsregeln im ganzen Land einzuführen. Auch solle die Impfkampagne beschleunigt werden, ordnete der Präsident an. Das nordafrikanische Land hat bisher insgesamt gut 145.000 Corona-Infektionen und rund 3824 Todesfälle registriert.
+++ 22:27 Virologe Kekulé fordert Quarantäne für ungeimpfte Reiserückkehrer +++
Virologe Alexander Kekulé fordert Quarantäne für ungeimpfte Urlaubsrückkehrer. "Um die niedrige Inzidenz zu halten, brauchen wir JETZT für ungeimpfte Einreisende aus fast allen Urlaubsländern 5 Tage Quarantäne + anschließende PCR", schreibt er auf Twitter. Zuletzt sind die Fallzahlen wieder gestiegen. Die Bundesländer meldeten an diesem Samstag 909 Neuinfektionen und damit 259 mehr als in der Vorwoche.
+++ 21:58 DGB: Pandemie hat Frauen weiter benachteiligt +++
Die Pandemie hat nach Beobachtung der DGB-Frauen im Land die Geschlechterungerechtigkeit weiter verschärft. Sei es, dass Frauen als Erzieherinnen oder Verkäuferinnen nicht von zuhause aus arbeiten konnten oder Kita- und Schulschließungen bewältigen mussten: "Frauen haben den Großteil der Lasten während der Pandemie getragen", sagt Sarah Schlösser, Bezirksfrauensekretärin des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg. Sie warnt zugleich: "Es darf keinen dauerhaften Rückfall in alte Rollenmuster geben." Bei der Aufarbeitung der Krise müsse die Geschlechterungerechtigkeit zwingend thematisiert werden.
+++ 21:22 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 909 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.735.759 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 909 neue Fälle hinzu. Der aktuelle Tageszuwachs liegt deutlich über dem Niveau des Vergleichstags aus der Vorwoche: Am vergangenen Samstag hatten die Landesbehörden 650 neue Fälle gemeldet.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 26 auf 91.221. Als aktuell infiziert gelten rund 11.155 Personen.
Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,17 angegeben (Vortag: 1,05). Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,15 (Vortag: 1,17). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 436 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 283 davon werden beatmet. Rund 4760 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.
+++ 20:43 Scholz hält langanhaltende Impfstoffproduktion für nötig +++
Finanzminister Olaf Scholz hat sich für eine bessere weitweite Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus ausgesprochen. Nötig seien ausreichend Impfstoffe und finanzielle Mittel dafür. "Und wir müssen jetzt gleichzeitig auch sicherstellen, dass die Impfstoffe dann dort ankommen, wo sie gebraucht werden", sagt Scholz bei einem Treffen der Finanzminister der großen Industrie- und Handelsstaaten in Venedig. Da sich das Virus immer wieder verändere, müsse eine langanhaltende Impfstoffproduktion und weitere Forschung sichergestellt werden.
+++ 20:09 Fallzahlen steigen - Parlament der Niederlande unterbricht Sommerpause +++
Wegen einer starken Zunahme von Corona-Infektionen in den Niederlanden unterbricht dort das Parlament seine gerade erst begonnene Sommerpause und kommt zu einer Sondersitzung zusammen. Sie wurde für den kommenden Mittwoch angesetzt. Zuvor hatte Gesundheitsminister Hugo de Jonge Alarm geschlagen. Nach Angaben des staatlichen Gesundheitsinstituts RIVM wurden in den Niederlanden zwischen Freitag und Samstag 10.345 neue Ansteckungen festgestellt, einen Tag zuvor waren es noch knapp 7000 und am Samstag voriger Woche 1100. Angesichts dieser Entwicklung hat das Land eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder verschärft.
+++ 19:31 Londoner Polizei warnt vor Verstößen bei EM-Finale +++
Die Londoner Polizei hat vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft am Sonntag vor Verstößen gegen die Corona-Beschränkungen gewarnt. Die Beamten würden die Pandemie-Regeln, die erst am 19. Juli auslaufen sollen, "verhältnismäßig und angemessen" durchsetzen, kündigt die Metropolitan Police an. Am Vorabend von Englands erstem Finalspiel seit mehr als 50 Jahren warnt der Londoner Vize-Polizeichef Laurence Taylor: "Wenn Sie kein Ticket haben, ist meine Botschaft klar: Bitte kommen Sie nicht nach London, Sie könnten sonst das Spiel verpassen."
+++ 19:05 Berlins bekanntester Club öffnet Außenbereich für Feiernde +++
Es gibt wieder Warteschlangen vor Berlins legendärem Techno-Club Berghain: An diesem Samstag öffnete die Institution nach langer Corona-Pause wieder für Party-Gänger - aber erst einmal allein seinen Garten, wie im vergangenen Sommer. Einlass in das Außengelände gibt es laut Internet-Seite allein für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete. Ferner gelte im Clubgarten die Pflicht zum Tragen medizinischer Masken. Bei gutem Wetter soll der Garten an den Wochenenden geöffnet bleiben, mit wechselndem DJ-Programm.
+++ 18:20 Großbritannien meldet rückläufige Infektionszahlen +++
In Großbritannien ist die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen gesunken. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden am Samstag 32.367 neue Fälle gemeldet - nach 35.707 am Vortag.
+++ 17:44 Kuba lässt selbst entwickelten Impfstoff Abdala zu +++
Kuba hat dem selbst entwickelten Impfstoff Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Das Vakzin habe in der Testphase III eine Effektivität von 92,28 Prozent gezeigt, teilt das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) mit. Damit ist Abdala der erste in Lateinamerika entwickelte und zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus. "Ein Licht am Ende des Tunnels in diesem langen Wettlauf gegen die Pandemie", schreibt Präsident Miguel Díaz-Canel auf Twitter. Zwar verfügt Kuba über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Bislang wurden die Studienergebnisse zu Abdala aber nicht unabhängig geprüft.
+++ 17:23 SPD fordert von Spahn Pandemie-Fahrplan für Zeit nach Sommer +++
Die stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Bärbel Bas und Dirk Wiese, erklären in einer gemeinsamen Stellungnahme, mit zunehmenden Impfungen trete die Bekämpfung der Pandemie in eine neue Phase. "Die Inzidenz wird nach der erfolgreichen Impfkampagne keine hinreichende Kennziffer zur Bewertung der Lage oder gar als Grundlage für Einschränkungen der Grundrechte mehr sein", heißt es darin. Auch der Schulbetrieb könne nicht von Inzidenzen abhängig gemacht werden. Deshalb fordern Bas und Wiese bis Ende August einen Plan von Gesundheitsminister Jens Spahn für die Zeit nach dem Sommer. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 16:49 Kurz setzt auf Eigenverantwortung statt Maßnahmen +++
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz will trotz steigender Corona-Infektionen nun auf Eigenverantwortung statt auf staatliche Kontrolle setzen. Kurz sieht die Krise an einem Wendepunkt. "Sie wandelt sich von einer akuten gesamtgesellschaftlichen Herausforderung zu einem individuellen medizinischen Problem", sagt er mehreren Regionalmedien wie der "Kleinen Zeitung". Man müsse den noch nicht Geimpften klar machen, dass sie sich früher oder später anstecken würden, sagt der konservative Politiker. Dennoch gebe es in einer liberalen Demokratie das Recht, unvernünftig zu handeln.
+++ 16:07 Sorge um neues Schuljahr - Luftfilter gefordert +++
Die Lehrer-Gewerkschaft GEW fürchtet angesichts der anhaltenden Pandemie Beeinträchtigungen des Unterrichts auch im kommenden Schuljahr. "Anstatt sich auf reines Wunschdenken zurückzuziehen, gilt es jetzt vielmehr, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit die Schulen möglichst gut vorbereitet in das dritte Schuljahr unter Pandemie-Bedingungen starten", erklärt Roman George, Referent Bildungspolitik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen. Die GEW fordert beispielsweise mehr Luftfilter für die Klassenräume, um Ansteckungsrisiken einzudämmen. Auch in Rheinland-Pfalz wird diese Forderung laut. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf hält für diesen "entscheidenden Beitrag zur Sicherheit" ein 20-Millionen-Programm für das Bundesland für angemessen.
+++ 15:28 Impfen in Niedersachsen vielerorts ohne Termin möglich +++
In immer mehr Kreisen und Orten Niedersachsens ist es möglich, sich ohne vorherige Anmeldung impfen zu lassen. In Hannover etwa können Bürger über 18 Jahren dieses und nächstes Wochenende zwischen 9 und 16 Uhr im Impfzentrum auf dem Messegelände vorbeikommen. Verabreicht werden dort die Impfstoffe Astrazeneca und Johnson & Johnson. In Braunschweig können sich Volljährige jeden Tag ohne Voranmeldung impfen lassen. In Göttingen wird am heutigen Samstag geimpft, solange der Vorrat reicht. Am morgigen Sonntag stellt Lohne im Landkreis Vechta jeweils 150 Dosen Johnson & Johnson für Erwachsene und 150 Spritzen mit Biontech für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren ohne Voranmeldung zur Verfügung.
+++ 14:50 Frankreich: Neue Welle ist Hauptrisiko für Volkswirtschaften +++
Das Hauptrisiko für die großen Volkswirtschaften der Welt besteht nach Ansicht Frankreichs in einer weiteren Infektionswelle in der Pandemie. "Wir haben sehr gute Prognosen für die G20-Volkswirtschaften, und die einzige Hürde auf dem Weg zu einer raschen, stabilen wirtschaftlichen Erholung ist das Risiko einer neuen Welle", sagt Finanzminister Bruno Le Maire am Rande des Finanzministertreffens der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in Venedig. Die Impfkampagnen müssten auf der ganzen Welt verbessert werden.
+++ 14:04 Tausende Festivalbesucher feiern in Barcelona - trotz hoher Fallzahlen +++
In Barcelona sind trotz stark steigender Corona-Zahlen Tausende meist junge Leute zum diesjährigen Musik-Festival Cruilla zusammengekommen. An der Veranstaltung unter offenem Himmel von Donnerstag bis Samstag hätten pro Tag bis zu 18.000 Menschen teilgenommen, berichten Zeitungen. Maximal seien 25.000 pro Tag zugelassen gewesen. Alle Teilnehmer mussten sich unmittelbar vor dem Eintritt einem Corona-Schnelltest unterziehen. Dafür standen 180 Testplätze zur Verfügung. Etwa 200 Teilnehmer seien positiv getestet worden. Direkt vor der Bühne galt ein Trink- und Essverbot, dazu überall Maskenpflicht. Die meisten der begeisterten Zuschauer hätten sich sehr diszipliniert verhalten. "Wir brauchen gar nicht einzugreifen, sie halten sich an die Regeln", zitiert die Zeitung "La Vanguardia" einen der vielen freiwilligen Ordner.
+++ 13:41 Impftermine werden meistens eingehalten +++
In den Bundesländern gibt es einer Umfrage der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge keine massenhaften Absagen von Impfterminen. Flächendeckend ließen nur wenige Deutsche ihre Termine in den Impfzentren platzen, heißt es in dem Bericht. Insgesamt ergebe sich ein entspanntes Bild. Demnach meldeten die Gesundheitsministerien verschiedener Bundesländer, "keine wesentliche Steigerung", ein "sehr geringes" oder "gleichbleibend niedriges Niveau" oder "keine größeren Terminabsagen". In anderen Ländern erschienen zwischen zwei und sechs Prozent der Leute nicht zum angekündigten Impftermin. Ausreißer bildeten Hessen mit rund 20 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz mit rund 15 Prozent.
+++ 13:06 Rom verbietet Public Viewing zum EM-Finale +++
Die Stadt Rom erlaubt aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus kein Public Viewing zum EM-Finale im Olympiastadion. Diese Entscheidung traf das Ordnungs- und Sicherheitskomitee der Stadt laut Nachrichtenagentur Ansa. Es verwarf damit einen Vorschlag der Bürgermeisterin Virginia Raggi, die für das EM-Endspiel zwischen England und Italien am Sonntag (21 Uhr) ein Public Viewing mit 16.000 Fans ins Gespräch gebracht hatte.
+++ 12:43 Tschentscher sieht Ende der Pandemie bis spätestens 2022 +++
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher geht davon aus, dass die Corona-Pandemie Ende des Jahres überstanden ist. "Ich denke, wir werden die Pandemie dieses Jahr hinter uns lassen", sagt er. Die zugelassenen Impfstoffe schützten nach ersten Erkenntnissen auch vor den neuen Virus-Varianten. "Nun kommt es darauf an, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger impfen lassen und wir als Gesellschaft damit insgesamt geschützt sind." Möglicherweise müsse die Covid-19-Impfung nach einer gewissen Zeit aufgefrischt werden. "Dies wäre als Routine in unserem Gesundheitssystem auch machbar."
+++ 12:07 EU-Staaten haben genug Impfstoff für 70 Prozent aller Erwachsenen +++
Die EU-Kommission hat die Mitgliedsländer der Europäischen Union nach eigenen Angaben inzwischen mit ausreichend Corona-Impfstoff versorgt, um mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bürger vollständig zu impfen. Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilt mit, bis Sonntag würden insgesamt rund 500 Millionen Impfdosen verteilt worden sein. Sie rief die EU-Länder auf, die Impfkampagnen zu forcieren. In Deutschland haben mittlerweile 35 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit 42,1 Prozent den vollen Impfschutz, 48,4 Millionen oder 58,2 Prozent sind mindestens einmal geimpft. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:38 Steigende Fallzahlen in Spanien: "Massenansteckung bei Abschlussfeier" +++
Wegen explosionsartig steigender Infektionszahlen und hoher Sieben-Tage-Inzidenz erklärt die Bundesregierung ganz Spanien zum Risikogebiet. ntv-Reporterin Eva Rullmann ist auf Mallorca und berichtet über die möglichen Ursachen der Situation.
+++ 11:06 Tourismusbeauftragter verteidigt Einstufung Spaniens als Risikogebiet +++
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, wertet die Einstufung von Spanien als Corona-Risikogebiet auch als Sicherheitsmaßnahme für den gesamten Reiseverkehr. "Mir scheint das eine angemessene Maßnahme, damit Reisen weiterhin sicher bleibt", sagt Bareiß der "Augsburger Allgemeinen". Die Bestimmungen der Einreiseverordnung dienten auch dazu, Menschen in der Pandemie das Reisen zu ermöglichen. Praktisch bedeute die Einstufung als Risikogebiet derzeit lediglich, dass ein Test notwendig sei, um nicht in Quarantäne zu müssen, hebt Bareiß hervor. Er lehnt zugleich Aufrufe ab, bestimmte Urlaubsländer zu meiden: "Wiederkehrende Panikmache zulasten der Reisenden und der Branche, sobald die Zahlen steigen, ist nicht angebracht." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:17 CSU will Steuererleichterungen für Homeoffice +++
Die CSU will das Arbeiten im Homeoffice stärker steuerlich fördern, auch über die Pandemie hinaus. Eine Homeoffice-Pauschale von 1000 Euro im Jahr wäre ein Signal an die sich modernisierende Arbeitswelt, sagt Landesgruppenchef Alexander Dobrindt im Deutschlandfunk. Damit sollte die für die Zeit der Pandemie befristete Pauschale von 600 Euro abgelöst werden. Diese Forderung solle in das Programm der CSU für die Bundestagswahl aufgenommen werden, das traditionell neben dem gemeinsamen Programm mit der CDU bayerische Akzente setzen solle. Die Pandemie habe gezeigt, dass mehr Flexibilität in der Arbeitswelt nötig sei und es künftig mehr Homeoffice geben werde. Dies wolle die CSU mit Anreizen unterstützen. Ein Recht auf Homeoffice, wie es die SPD fordert, lehnt Dobrindt ab.
+++ 09:44 Deutsche Wirtschaft fordert Konzept zur Vermeidung weiterer Lockdowns +++
Die deutsche Wirtschaft fordert von Bund und Ländern ein Konzept zur Vermeidung eines neuen Lockdowns trotz steigender Corona-Zahlen. "In den kommenden Monaten wird es weiterhin darum gehen, das Leben mit Corona zu organisieren", sagt Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger dem "Handelsblatt". Denn es sei klar, dass das Virus nicht gänzlich verschwinden werde. DIHK-Präsident Peter Adrian sagt der Zeitung, man müsse sich nun "viel stärker auf wissenschaftliche Daten und belastbare Erkenntnisse aus dem betrieblichen Alltag" stützen, um "pauschale Schließungen mit ihren oft gravierenden Folgewirkungen zu vermeiden". Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands BDI, Joachim Lang, forderte ähnlich: "Die Inzidenz allein darf bei einer hohen Impfquote in Deutschland nicht mehr das Maß aller Dinge sein."
+++ 09:00 Delta-Mutante auf dem Vormarsch: Argentinien verlängert Corona-Maßnahmen +++
Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus verlängert Argentinien die Pandemie-bedingten Einschränkungen bis zum 6. August. Die Verlängerung der Restriktionen bedeutet, dass die Grenzschließungen vorerst aufrechterhalten werden. Auch dürfen sich in der Öffentlichkeit weiterhin nicht mehr als zehn Menschen versammeln. Nicht betroffen von den Restriktionen sind dagegen Geschäfte und Bildungsstätten. Seit Beginn der Corona-Krise wurden in Argentinien mit seinen 45 Millionen Einwohnern rund 4,6 Millionen Corona-Infektionen registriert. Mit 98.000 Todesfällen durch Covid-19 gehört das lateinamerikanische Land zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten auf dem Kontinent.
+++ 08:18 Späte Lockerungen bremsen Italiens Tourismusbranche aus +++
In Italien hat der späte Beginn der Tourismussaison den Neustart des Urlaubssektors nach der Lockerung von Corona-Beschränkungen gebremst. In dem Mittelmeerland seien die Beschränkungen der Bewegungsfreiheit später gelockert worden als etwa in den Konkurrenzländern Griechenland und Spanien, erklärt die Präsidentin des Verbands der Reiseindustrie Federturismo, Marina Lalli. "Seit Anfang Juni haben diese für den Tourismus geöffnet, und einen entscheidenden Monat mehr an den Urlauberströmen verdient", sagte sie weiter. Eine Rolle für den langsamen Neustart spielten aber auch die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die Angst vor den Varianten des Coronavirus.
+++ 07:31 Hannover bietet Impfungen ohne Voranmeldung an +++
Das Impfzentrum in Hannover bietet an den kommenden beiden Wochenenden die Möglichkeit, sich ohne vorherige Anmeldung impfen zu lassen. Das Angebot richte sich an alle Menschen ab 18 Jahren, die noch keine Erstimpfung gegen das Corona-Virus erhalten haben, wie die Stadt mitteilt. Interessierte müssen nur einen Ausweis und, sofern vorhanden, einen Impfpass mitbringen. "Wir hoffen natürlich, dass viele das Angebot nutzen. Aber wir gehen momentan nicht davon aus, dass es einen sehr großen Ansturm geben wird", sagt Stadtsprecher Udo Möller. Genug Impfstoff sei vorhanden. Verabreicht werden nur die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson.
+++ 06:48 In Sydney steigen die Infektionszahlen weiter an +++
Der australische Bundesstaat Neu-Süd-Wales meldet den größten täglichen Anstieg an Infektionen in diesem Jahr. Es gibt 50 neue Fälle, sechs mehr als am Vortag, so die Ministerpräsidentin Gladys Berejiklian in einer Pressekonferenz. Sie warnt die Bevölkerung vor weiter ansteigenden Infektionszahlen mit der hochinfektiösen Delta-Variante. Insgesamt gibt es 489 Fälle, in denen sich Menschen mit der Delta-Variante angesteckt haben. Seit zwei Wochen befindet sich der Großraum Sydney im Lockdown.
+++ 06:06 Landes-Kassenarztchef fordert massive Einschränkungen für Ungeimpfte +++
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, fordert massive Freiheitseinschränkungen für Ungeimpfte: "Die Nicht-Geimpften haben nicht die Freiheit, ihre Maske abzulegen. Sie dürfen nicht ins Stadion, nicht ins Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen. Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren", sagt er der "Rhein-Zeitung". "Wer Ungeimpften Freiheiten zurückgibt, verspielt die Chance, alle Menschen mit der Impfung zu erreichen", so Heinz. Man müssen den Menschen klarmachen: "Ohne Impfung gibt es keine Freiheiten. Ohne diesen Druck werden wir die Menschen nicht überzeugen."
+++ 05:10 Lambrecht: Für Aufhebung aller Maßnahmen noch zu früh +++
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hält es noch für zu früh, alle Corona-Beschränkungen aufzuheben. "Bevor wir alle Maßnahmen aufheben können, müssen wir noch deutlich weiter in Richtung Herdenimmunität kommen", sagt die SPD-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen". Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen und Kinder könnten sich nicht mit einer Impfung schützen - selbst wenn sie wollten. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff. "Die Pandemie ist noch nicht überstanden", sagt Lambrecht. Gleichwohl müssten alle verbliebenen Maßnahmen laufend darauf überprüft werden, ob sie noch verhältnismäßig sind.
+++ 04:28 RKI: Inzidenz steigt auf 5,8 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen ist am vierten Tag in Folge angestiegen. Sie liegt nun bei 5,8 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 5,5; Vorwoche: 4,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 952 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Morgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 671 Ansteckungen gelegen.
+++ 03:54 EU-Kommission: Urlaubssaison möglich trotz steigender Infektionen +++
Die Urlaubssaison ist in Europa nach Einschätzung der EU-Kommission trotz steigender Corona-Infektionszahlen nicht in Gefahr. "Wir müssen uns jetzt vor zu großer Aufregung hüten und Überreaktionen vermeiden," sagt EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni der Funke Mediengruppe. Höhere Infektionszahlen brächten nicht automatisch eine gefährlichere Situation, betont Gentiloni. Dies sei den Impfungen zu verdanken. Er warnt vor einseitigen, nicht gerechtfertigten Reisebeschränkungen durch einzelne EU-Staaten als Reaktion auf den Anstieg der Infektionszahlen.
+++ 02:42 Karliczek für Präsenzpflicht mit möglichen Ausnahmen nach den Ferien +++
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek spricht sich dafür aus, dass nach den Ferien für Schüler grundsätzlich die Präsenzpflicht im Unterricht gelten soll. "Die Präsenzpflicht sollte aus meiner Sicht wieder in der Regel gelten", sagt die CDU-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ausnahmen bei vorerkrankten und besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen müssen aber möglich sein". Es werde Rahmenbedingungen geben, unter denen sicherer Unterricht gewährleistet werden kann. Vor Schulbeginn nach den Ferien sollten ihrer Ansicht nach alle Schüler einmal getestet werden. "Danach muss es Regeltestungen geben, in der Frequenz abhängig vom Infektionsgeschehen. Das sollten wir uns als erste und wichtigste Maßnahme bei steigenden Inzidenzen leisten", so Karliczek.
+++ 01:38 Insgesamt mehr als 530.000 Tote in Brasilien +++
Das brasilianische Gesundheitsministerium meldet 57.737 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 19 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1509 auf 531.688 zu, teilt die Behörde mit.
+++ 00:29 Inzidenz in Spanien steigt auf fast 200 +++
In Spanien ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag auf 199 gestiegen - nahezu der Wert von 200, ab dem Deutschland ein Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. So erging es am Freitag Zypern, das erst vergangenen Sonntag zum Risikogebiet erklärt worden war und nun wegen mehr als 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zum Hochinzidenzgebiet wird. Damit gilt eine Quarantänepflicht für alle Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind. Spanien wird ab Sonntag bereits als Risikogebiet eingestuft.
+++ 23:18 WHO: Zusammenhang von mRNA-Impfung und Herzmuskelentzündungen wahrscheinlich +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" zwischen Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen, die aber "sehr selten" seien. Insgesamt überwiege der Nutzen der Impfung gegenüber den Risiken, erklärt der Ausschuss für Impfstoffsicherheit. Dieser prüfte zuvor Daten zu Herzmuskelerkrankungen nach Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer und Moderna, die vor allem aus den USA stammen. "Die berichteten Fälle traten typischerweise innerhalb einiger Tage nach der Impfung auf, etwas häufiger bei jungen Männern und öfter nach der zweiten Impfung mit einem mRNA-Vakzin", erklärt der Ausschuss. Die derzeitige Datenlage deute darauf hin, dass es einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" gebe.
+++ 22:18 Steigende Fallzahlen: Niederlande machen Nachtleben wieder dicht +++
Wegen einer enorm gestiegenen Zahl an Neuinfektionen verschärfen die Niederlande eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder. Clubs und Discos müssen von Samstag an erneut schließen. Für Gaststätten ist um Mitternacht Schluss, wie Ministerpräsident Mark Rutte mitteilt. Nach nur knapp zwei Wochen bedeutet das wieder das vorläufige Aus fürs Nachtleben. Auch Festivals und andere Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze, bei denen kein Sicherheitsabstand gehalten werden kann, werden wieder untersagt. "Wir müssen die schnelle Verbreitung des Virus abbremsen", mahnt der Regierungschef.
+++ 21:45 In elf Bundesländern steigt die Inzidenz +++
Weiterhin liegen die Sieben-Tage-Inzidenzen aller Bundesländer im einstelligen Bereich. In vier Ländern sinkt der Wert im Vergleich zum Vortag, in elf Ländern steigt er leicht.
+++ 21:12 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 810 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.734.850 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 810 neue Fälle hinzu. Das sind 161 neu gemeldete Fälle mehr als am vergangenen Freitag (+24,8 Prozent). Damals waren es 649 Fälle.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 34 auf 91.195. Am Freitag der vergangenen Woche waren es 58. Als aktuell infiziert gelten rund 11.000 Personen.
Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 1,02). Der Sieben-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,17 (Vortag: 1,09). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 453 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 293 davon werden beatmet.
+++ 20:33 EU verzeichnet 2020 höchste je registrierte Sterberate +++
Aufgrund der Pandemie hat die Europäische Union im vergangenen Jahr die höchste Sterberate seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilt, stieg 2020 die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,2 Millionen. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der EU-Gesamtbevölkerung demnach von 447,3 auf 447 Millionen. Die Geburtenrate sank der Behörde zufolge erneut. Bereits seit 2012 übersteigt die Zahl der Sterbefälle die Anzahl der Geburten in der EU. Durch Einwanderung wuchs die Bevölkerung zwischen 2001 und 2019 dennoch um rund vier Prozent. Nach Ansicht des Eurostat-Experten Giampaolo Lanzieri ist die hohe Sterberate im Corona-Jahr nicht der einzige Faktor, der zum jüngsten Bevölkerungsrückgang beigetragen hat. "Es gibt wahrscheinlich auch eine Auswirkung auf die Zahl der Geburten", sagt er. "Und natürlich gibt es auch eine Auswirkung auf die Migration, weil die Grenzen geschlossen wurden."
Die Entwicklungen des vergangenen Tages können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, chf/hny/jpe/dpa/AFP/rts