Panorama

"Blut an ihren Händen" Aktivisten schütten Öl auf Klimt-Gemälde in Wien

Die Kosten für die Reinigung und den Polizeieinsatz müssen die Aktivisten selbst tragen. Der Museumsdirektor rechnet mit einem fünfstelligen Betrag.

Die Kosten für die Reinigung und den Polizeieinsatz müssen die Aktivisten selbst tragen. Der Museumsdirektor rechnet mit einem fünfstelligen Betrag.

(Foto: picture alliance/dpa/LETZTE GENERATION ÖSTERREICH)

Nach zahlreichen Angriffen von Klimaaktivisten auf weltberühmte Kunstwerke trifft es nun auch das Kunstwerk "Tod und Leben" des österreichischen Malers Gustav Klimt. Das Bild habe den Angriff unbeschadet überlebt, sagt der Museumsdirektor und spricht bei der Aktion von einem "falschen Weg".

Klimaaktivisten haben Öl auf ein mit Glas geschütztes Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl geschüttet. Die auch in Deutschland aktive Gruppierung "Letzte Generation" postete auf Twitter ein Video, auf dem ein Mitglied die schwarze Flüssigkeit gegen das berühmte Werk "Tod und Leben" schleudert. Einer der Aktivisten klebte sich anschließend mit einer Hand an das Schutzglas. "Glücklicherweise ist das Kunstwerk nicht beschädigt worden", sagte der Direktor des Museums, Hans-Peter Wipplinger.

Dennoch entstehe durch diese Aktionen ein Schaden für die Museums-Szene, wenn er an die besorgten Dauerleihgeber denke, sagte Wipplinger weiter. Die Kosten für die Reinigung und den Einsatz der Polizei müssten die Aktivisten bezahlen. Er rechne mit einem fünfstelligen Betrag. "Das ist der falsche Weg, um ein Umdenken in der breiten Öffentlichkeit zu erreichen", sagte der Direktor. Wäre das Meisterwerk tatsächlich beschädigt worden, wären die Konsequenzen auch für die Aktivisten kaum auszudenken. Erst vor wenigen Tagen war ein Klimt-Gemälde bei einer Auktion in New York für mehr als 100 Millionen Euro versteigert worden.

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Die Aktivisten nahmen Bezug auf den teilstaatlichen österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV, der einen Tag der offenen Tür im Leopold Museum unterstützte. "Leute, die noch immer nach neuem Öl und Gas suchen und bohren, haben Blut an ihren Händen - das lässt sich mit Sponsoring nicht abwaschen", schrieben sie auf Twitter. Aus Sicht von Wipplinger gibt es an der Kooperation mit der OMV nichts zu rütteln. Ohne diese Unterstützung wären zum Beispiel viele Besuche von Schulklassen gar nicht möglich.

Klimaaktivisten haben allein seit Oktober mehrere berühmte Kunstwerke in europäischen Museen attackiert. So wurden drei Klimaaktivisten nach einer Attacke auf das weltberühmte Gemälde "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" (1665-1667) von Johannes Vermeer im niederländischen Kunstmuseum Mauritshuis festgenommen. Im Museum Barberini in Potsdam schütteten ein Mann und eine Frau Kartoffelbrei auf das von einer Glasscheibe geschützte Gemälde "Getreideschober" (1890) von Claude Monet. Die Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" übernahm die Verantwortung.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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