Abstiegsroute zerstört Alle Bergsteiger am Mount Everest gerettet
28.04.2015, 21:03 Uhr
Knapp 200 Bergsteiger wurden am Mount Everest gerettet.
(Foto: AP)
Nach dem Erdbeben sitzen rund 200 Bergsteiger im Himalaya fest. Mehr als ein Dutzend kommt bei Lawinen um. Die Übrigen sind nun wieder im Basislager. Derweil steigt die Zahl der Toten in dem Land auf mehr als 5000.
Nach den Erdbeben-Lawinen am Mount Everest sind alle Abenteurer gerettet worden. Sie seien per Helikopter von den Höhencamps 1 und 2 ins Basislager gebracht worden, sagte Ang Tshering Sherpa vom Nepalesischen Bergsteigerverband. Insgesamt hätten 180 Bergsteiger festgesessen, weil die Abstiegsroute von Lawinen zerstört wurde. Die örtliche Polizei sprach zuvor von 205 Geretteten.
Nach dem gewaltigen Himalaya-Erdbeben am Samstag hatte eine Lawine auch Teile des Everest-Basislagers zerstört. Sherpa sagte, dabei seien 18 Menschen gestorben. Der örtliche Polizeisprecher sprach von 17 Toten. Ein Sprecher der Tourismusbehörde gab die Zahl mit mindestens 20 an. Das indische Militär, das bei der Rettungsaktion mithalf, sprach von 22 Toten.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich etwa 1000 Menschen im Basislager auf. Der bekannte US-Bergsteiger Alan Arnette schrieb aus dem Basislager, fast alle Teams um ihn herum hätten das Camp verlassen oder bereiteten sich darauf vor. Sie würden in dieser Saison den Everest nicht mehr von der Südseite aus besteigen. "Einige kleine Teams werden in ein paar Tagen entscheiden", schreibt er in seinem Blog.
Hilfe erreicht entlegene Gebiete
Währenddessen sind in den abgelegeneren Gebieten in Nepal erste Helfer eingetroffen: Hubschrauber aus Indien landeten im Bezirk Gorkha, in dem die Menschen seit Samstag auf sich allein gestellt waren. Die internationalen Rettungsbemühungen nahmen Tempo auf. Regierungschef Sushil Koirala rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Die Zahl der Toten stieg auf mehr als 5000 - darunter ein Deutscher. Es wird allerdings damit gerechnet, dass sich die Opferzahl weiter erhöht.
In Gorkha rannten Einwohner mit ausgestreckten Armen auf die ersten Hubschrauber zu, baten um Wasser und Nahrung und darum, in Sicherheit gebracht zu werden. "Der Boden hört nicht auf zu beben. Jedes Mal fühlt es sich an, als würden wir gleich verschluckt. Ich will nur weg von hier", sagt die 24-jährige Sita Gurung und zeigt auf ihr zerstörtes Haus. Laut einem AFP-Reporter löschte das Beben der Stärke 7,8 am Samstagmittag ganze Dörfer aus.
Quelle: ntv.de, hla/AFP/dpa