Die A320 Das weiß man über die Unglücksmaschine
24.03.2015, 13:33 Uhr
Nach dem Absturz von Flug 4U9525 rätseln Experten über den Grund für das Unglück. Der Flugzeugtyp, eine Airbus A320, gilt unter Fachleuten eigentlich als wenig anfällig. Der Hersteller selbst hat noch keine Informationen.
Der Germanwings-Flieger, der in Frankreich abgestürzt ist, war eine Maschine vom Typ Airbus A320. Das Modell ist eines der gängigsten Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge in Europa. Nahezu alle großen Airlines haben mehrere davon im Einsatz.
Für Airbus ist der Absturz von 4U9525 in der Provence ein schlimmer Schock. Die A320 ist das erfolgreichste Modell des deutsch-französischen Luftfahrtkonzerns. Weltweit sind fast 3700 Maschinen unterwegs, von der Modellfamilie wurden knapp 6500 an Kunden überstellt. Airbus bemüht sich noch um Informationen zu dem Unglück. "Sobald wir mehr Informationen haben, machen wir das bekannt", sagte ein Sprecher.
Experten halten das Modell für so etwas wie den "Volkswagen der Lüfte" - solide Qualität für den Alltagsgebrauch. Im Innenraum haben maximal 180 Passagiere Platz, die Germanwings-Maschine bot 147 Passagiere Platz - mit 144 Fluggästen war Flug 4U9525 also nahezu ausgebucht.
Vor allem Billigfluglinien schätzen die A320. Die Betriebskosten liegen niedriger als bei der vergleichbaren Boeing 737. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 900 Kilometer in der Stunde. Sie fliegt in einer Höhe von rund 12.000 Metern. Die A320 wurde 1988 eingeführt, Jungfernflug war im Jahr 1987.
Im Laufe seiner Baugeschichte wurde das knapp 38 Meter lange Modell technisch immer wieder erneuert. Die A320-Flieger haben eine Reichweite von bis zu 6150 Kilometer und können mit einem Gesamtgewicht von 78 Tonnen abheben. Eine A320-Maschine hat einen Listenpreis von an die 100 Millionen Dollar.
Ab dem laufenden Jahr soll der Typ mit neueren, spritsparenderen Turbinen ausgeliefert werden. Die Nachfrage nach diesem sogenannten A320neo ist bislang enorm. Auch die Triebwerkshersteller MTU und Pratt&Whitney profitieren davon.
Das Unglücksflugzeug war bereits fast 25 Jahre im Einsatz. Die Maschine wurde 1990 an die Lufthansa ausgeliefert. Sie flog zeitweise unter dem Städtenamen "Mannheim". Seit der Übernahme der Lufthansa-Europa-Strecken Anfang 2014 gehört die Maschine wieder zur Tochter Germanwings.
Laut Germanwings wurde sie ordnungsgemäß gewartet. Der letzte Routinecheck fand am Vortag des Unglücks in Düsseldorf statt. Die letzte größere Untersuchung absolvierte die Maschine im Sommer 2013. Sie hatte 58.300 Flugstunden und 46.700 Flüge hinter sich.
Quelle: ntv.de, jog