Panorama

Regen, Kälte, Sturm Der Mai legt einen turbulenten Start hin

Im Mai wird es nochmal ungemütlich - besonders im Süden.

Im Mai wird es nochmal ungemütlich - besonders im Süden.

(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYR?N)

Nach einem ungewöhnlich kalten April lassen Frühlingsgefühle auch im Mai auf sich warten. Stattdessen ziehen nochmal jede Menge Gewitterwolken auf, Temperaturen steigen selten über 20 Grad Celsius, wie Wetterexperte Björn Alexander prophezeit. Einen Lichtblick gibt es aber am Muttertag.

ntv.de: Der April war ja echt mal kalt. Wird das der Mai 2021 besser machen?

Björn Alexander: Eines steht für den Mai auf jeden Fall schon mal fest: Es wird ein turbulenter und spannender Monatsanfang, dessen Spannungsbogen bis mindestens zu den Eisheiligen reicht.

Klingt ja sehr verheißungsvoll. Aber kurz noch ein Blick zurück auf den April: Wie geht er in die Wetterstatistik ein?

Erst einmal als der April-Monat mit den meisten Nächten mit Bodenfrost. Inzwischen sind wir im deutschen Durchschnitt bei knapp über 20 Nächten mit Bodenfrost angelangt. Das hat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch kein April gebracht. Dementsprechend haben wir den kältesten April-Monat seit den 1970ern erlebt. Gemessen am geltenden langjährigen Mittel (1991 bis 2020) rund 3 Grad unterm Durchschnitt.

Wie sah es bei Sonne und Regen aus?

Mit um die 190 Sonnenstunden liegt der April 2021 ziemlich genau im Klimamittel der vergangenen 30 Jahre. Beim Regen werden wir am Ende bei etwa 75 Prozent des Monatssolls liegen. Das ist natürlich nicht so dramatisch wie die Trockenheit in den letzten Jahren im April. Aber wirklich entspannt ist die Lage in Sachen Regenbilanz im Frühjahr auch noch nicht.

Will das der Mai vielleicht mal anders machen?

Das sieht derzeit so aus. Denn zu Beginn unserer Wetter-Reise bis zu den Eisheiligen - vom 10. bis zum 15.Mai - geht es am kommenden Wochenende besonders im Süden und Südosten sehr nass weiter.

Wo regnet es am meisten und wie viel Regen fällt?

Am heftigsten dürfte es im Süden werden. Hier sind bis zum Wochenwechsel durchaus mal 70 Liter pro Quadratmeter oder etwas darüber möglich. Das entspricht der durchschnittlichen Regensumme des ganzen Mai-Monats. Und auch anschließend sehen die Wettercomputer noch einiges an Regenpotenzial. Insbesondere in der nächsten Woche, so dass wir binnen der nächsten acht Tage in Deutschland gerne mal 20 bis 50, zum Teil sogar auf 70 bis 100 Liter Regen auf jeden Quadratmeter kommen können. Allerdings geht das nicht ohne Nebenwirkungen.

Welche Nebenwirkungen sind das?

Mitte nächster Woche schließen einige der Wettercomputer eine Sturmlage nicht aus. Zum Regen könnte es damit also mal ziemlich ungemütlich werden. Zumal auch die Temperaturen noch nicht wirklich aus den Puschen kommen. Erst zum Muttertag steigen die Chancen auf wärmere, vielleicht sogar frühsommerliche Temperaturen.

Wie warm könnte es denn am Muttertag werden?

Die konkrete Vorhersage für den Muttertag steht aufgrund des langen Zeitraums natürlich noch auf wackeligen Füßen. Dennoch schaut es so aus, als ob es - nach der teils sehr ungemütlichen Wetterwoche - zum Ende der Woche stabiler werden dürfte. So sehen die aktuellen Prognosen einen leicht wechselhaften 9.Mai, der aber nur vereinzelt Schauer bringen dürfte. Das Ganze bei meist 14 bis 19, im Süden und Osten aus heutiger Sicht sogar bei bis zu über 20 Grad. Selbst Spitzenwerte im frühsommerlichen Bereich sind nach den Berechnungen mancher Wettercomputer denkbar.

Und dann kommen die Eisheiligen ins Spiel?

Björn Alexander

Björn Alexander

So sieht das aus. Denn die könnten - nach jetzigem Stand - ebenso pünktlich kommen wie die Erwärmung zum Ehrentag der Mütter. Sprich: Direkt im Anschluss deuten die Wettermodelle einen erneuten Absturz an. Natürlich mit den entsprechenden Unsicherheiten. Aber eines scheint nach jetzigem Stand sicher: Langeweile will beim Wetter vorerst einmal nicht aufkommen.

Dann schauen wir doch mal auf das erste Wochenende im Mai: Was erwartet uns beim Wetter im Detail?

Am Samstag bleibt es im Norden und im Südwesten tendenziell wechselhaft mit erhöhter Schauerneigung. Ansonsten stehen die Chancen gut, dass es trocken und zeitweise freundlich ins Wochenende geht. Die Temperaturen erreichen im Südosten Bayerns mit Föhn bis zu 18 Grad, während es an der Nordsee mit 11 Grad recht frisch bleibt.

Und am Sonntag?

Breitet sich in der Südosthhälfte der bereits angesprochene, zum Teil recht ergiebige Dauerregen aus und lässt am Alpenland kaum mehr als 7 oder 8 Grad zu. Im Westen und Norden schaut es derweil besser aus und Schauer sind bei bis zu 14 Grad die Ausnahme.

Wie geht es in der nächsten Woche weiter?

Am Montag ganz passabel. Im Osten und Norden bleibt es trocken, im Westen und Süden sind höchstens mal einzelne Schauer unterwegs. Dazu bringen es die Temperaturen am Rhein immerhin auf bis zu 16 Grad. Doch das nächste Tief lässt sich allzu lange auf sich warten. Am Dienstag und Mittwoch mit einem teils stürmisch auflebenden Wind und neuem Regen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen