Verdächtige in Untersuchungshaft Die Chronologie im Mordfall Fabian
07.11.2025, 17:51 Uhr Artikel anhören
Kerzen und Andenken vor die Marienkirche in Güstrow: Die Anteilnahme um den ermordeten Fabian ist groß.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Umstände des Todes des Kindes aus Güstrow erschüttern die Menschen über die Region hinaus. Fabian verschwindet vor vier Wochen. Die Polizei startet eine große Suchaktion nach dem Achtjährigen. Tage später wird er tot aufgefunden. Die Ermittler finden heraus, dass dem Jungen Schlimmes widerfahren ist. Hier ein Überblick der Ereignisse - vom Verschwinden des Jungen über die Suche nach ihm bis zur Festnahme einer Frau.
- Am Freitag, 10. Oktober, meldet die Mutter Fabian als vermisst. Der Junge war wegen Unwohlseins nicht zur Schule gegangen und allein zu Hause geblieben. Als die Mutter von der Arbeit zurückkam, war er nicht da und tauchte auch zu der sonst üblichen Zeit nicht wieder zu Hause auf. Die Mutter versuchte zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen, und meldete ihn schließlich als vermisst.
- Die Polizei startet eine Öffentlichkeitsfahndung mit großangelegter Suche mit zahlreichen Einsatzkräften. Doch der Junge bleibt zunächst verschwunden.
- Am 14. Oktober wird die Leiche des Jungen gefunden. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist von einem Fremdverschulden auszugehen", teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die verbrannte Leiche des Grundschülers liegt rund 15 Kilometer südlich von Güstrow an einem Tümpel bei Klein Upahl. Entdeckt wurde sie bei einem Spaziergang von der Ex-Freundin des Vaters des Jungen. Sie gibt an, zufällig mit einer Freundin und ihrem Hund dort unterwegs gewesen zu sein.
- Am 16. Oktober liegt das Obduktionsergebnis vor. Bei der Obduktion des Jungen ist Gewalteinwirkung festgestellt worden. Einen Tag später steht nach einer DNA-Analyse fest, dass das gefundene tote Kind Fabian ist. Ermittler sichern Spuren an der Stelle, wo Fabian tot gefunden worden war.
- Nach dem Fund der Kinderleiche werden mehrere Objekte durchsucht, unter anderem eine Mülldeponie nahe Güstrow und ein Bauernhof südlich der Stadt Güstrow im Ort Reimershagen. Doch es gibt zu diesen Zeitpunkten keinen Ermittlungserfolg.
- Vergangene Woche, Donnerstag (30. Oktober), nehmen Hunderte Menschen in der Marienkirche in Güstrow Abschied von Fabian. "In Worte lässt sich das alles nicht fassen. Fabians Tod rührt uns an", sagte Pastor Jens-Peter Schulz in seiner Predigt.
- Diese Woche, Mittwoch (5. November), teilen Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Erkenntnisse zum bisherigen Ermittlungsstand mit. Die Kriminalpolizei geht demnach davon aus, dass der Grundschüler bereits am Tag seines Verschwindens, am 10. Oktober, getötet und dann an dem späteren Auffindeort in Klein Upahl abgelegt worden ist. Wie er starb, teilen die Ermittler bislang nicht mit. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass er nicht an dem Ort getötet wurde, an dem die Leiche schließlich gefunden wurde. Der Leichnam sei vermutlich angezündet worden, um Spuren zu verschleiern.
- Am Mittwochabend ist der Fall Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst". Die Ermittler hoffen auf Hinweise durch die Sendung. Die bundesweite Anteilnahme ist groß. Es gehen mehr als 30 Hinweise ein, die nun geprüft werden.
- Am Donnerstagmorgen wird bekannt, dass die Polizei mehrere Objekte durchsucht. Es handele sich um Objekte mehrerer Personen in Reimershagen im Landkreis Rostock sowie um ein Objekt im benachbarten Rum Kogel, sagt eine Polizeisprecherin. Rund 120 Kräfte sind demnach im Einsatz. Unter anderem werden drei Fahrzeuge sichergestellt.
- Bei dem wird nach RTL/ntv-Informationen auch das Wohnhaus der Ex-Freundin des Vaters von Fabian durchsucht. Eines der Fahrzeuge, das auf einen Abschleppwagen geladen wird, soll demnach ihr Wagen sein. Auch seien Sportschuhe in Plastiktüten aus einem Wohnhaus in Reimershagen von Ermittlern getragen worden. Die Staatsanwaltschaft macht keine Angaben dazu, welche Gegenstände sichergestellt werden.
- Später wird am Tag bekannt, dass eine Frau verhaftet wurde. Laut Staatsanwaltschaft besteht gegen sie dringender Mordverdacht. Angaben zur Verdächtigen würden nicht gemacht, um sie in der eher ländlichen Umgebung nicht zu identifizieren. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Nach Informationen von RTL/ntv handelt es sich bei der verhafteten Person um die besagte Ex-Freundin. Von den Behörden ist das bisher nicht bestätigt.
- Das Amtsgericht Rostock erlässt einen Haftbefehl gegen die Frau, den ihr ein Richter am Freitag verkündet. Sie befindet sich nun in Untersuchungshaft. Der Verdacht ergibt sich den Ermittlern zufolge aus Indizien. Die Verdächtige schweigt bislang zu den Vorwürfen, sagt der Rostocker Oberstaatsanwalt Harald Nowack. Die Frau sei bereits im Laufe des Ermittlungsverfahrens - vor ihrer Verhaftung - befragt worden. Was sie damals sagte, teilt Nowack nicht mit.
Quelle: ntv.de, gut/dpa