Hunderte Einsatzkräfte Ermittler haben bei Suche nach Valeriia Kontakt in Ukraine
06.06.2024, 11:22 Uhr Artikel anhören
Polizisten versammeln sich am Donnerstag auf einem Parkplatz.
(Foto: dpa)
Seit Montag wird ein neunjähriges Mädchen im sächsischen Döbeln vermisst. Die Suche in ihrem direkten Umfeld hat keinen Erfolg. Nun gehen die Ermittler in die Fläche - bis ins Ausland.
Die Polizei hat ihre Suche nach dem vermissten Mädchen Valeriia aus Döbeln ausgeweitet. Während man sich am Mittwoch vor allem auf das unmittelbare Umfeld in Döbeln und die Befragung von Anwohnern konzentrierte, werde man nun in die Fläche gehen und dort intensiv suchen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz.
Nachdem am Mittwoch 70 Beamte im Einsatz waren, sollen es heute 300 Einsatzkräfte sein, wie ein Sprecher ntv sagte. Alles solle "auf links gedreht werden". Auch Anwohner werden weiter befragt, jetzt auf dem Schulweg. Ein Hubschrauber-Einsatz war ebenfalls geplant, um Gewässer und Uferbereich des Flusses Mulde abzusuchen. Eine heiße Spur fehlt demnach bisher.
Die Eltern des Mädchens stammen aus der Ukraine, deshalb haben die Ermittler auch Kontakt zu ukrainischen Behörden, die Suche erstreckt sich dem Sprecher zufolge bis ins Ausland. Valeriias Vater hält sich in der Ukraine auf. Wegen des Wegs dorthin arbeitet die deutsche Polizei zudem mit Sprachverfolgungsbehörden in Polen und Tschechien zusammen, wie ein Sprecher der "Bild" -Zeitung sagte. Nach Angaben von Valeriias Mutter, die demnach mit ihren beiden Töchtern 2022 nach Döbeln kam, ist das Verhältnis zum Vater gut. Dieser bestreitet, dass sich Valeriia beim ihm aufhält, wie die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet.
Das Kind wurde das letzte Mal am Montagmorgen gesehen, als es sich nach Polizeiangaben gegen 6.50 Uhr auf den Weg zur Schule machte. Dort war das Mädchen allerdings nicht angekommen. Die Polizei rief die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Einwohner wurden am Mittwoch gebeten, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Die Ermittlungen gehen laut Polizei in alle Richtungen, eine Gewalttat wird nicht ausgeschlossen.
Die Polizei hatte Valeriia wie folgt beschrieben:
- etwa 1,40 Meter groß
- mittellange, dunkelblonde Haare
- zuletzt mit einem lilafarbenem T-Shirt, einer hell-türkisen Jacke sowie schwarzer Jeanshose und dunkelblauen, knöchelhohen Schuhen bekleidet
- trug zum Zeitpunkt des Verschwindens einen rosafarbenen Rucksack
- spricht nur gebrochen Deutsch
Quelle: ntv.de, chl/dpa