Panorama

Minus 24 Grad gemessen Fast ganz Deutschland ist zugeschneit

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Der Schnee erreicht weite Teile Deutschlands. Noch überwiegt die Freude über das Winterwunderland. Die Winterdienste arbeiten auf Hochtouren. Bei der Berliner S-Bahn kommt es zu ersten Beeinträchtigungen. Gewinner sind einige Winzer.

Dichter Schneefall hat weite Teile Deutschlands in eine Winterlandschaft verwandelt. Innerhalb weniger Stunden fielen an einigen Orten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburgs und Berlins mehrere Zentimeter Neuschnee. Im Berliner Raum sind es bis zu 15 Zentimeter, auf dem Kahlen Asten im Westen 21 Zentimeter. Ähnlich ist es auf dem Fichtelberg und dem Großen Arber. 30 Zentimeter Schnee und mehr liegen am Schwarzwald und in Richtung Alpen. Auch Niedersachsen und Sachsen sind vom Schnee betroffen. Einzig im Norden und Nordwesten ist es noch mehrheitlich grün.

Der deutschlandweit kälteste Ort war mit minus 24 Grad Altheim im Kreis Biberach. Auch am Dienstag muss mit weiterem Schneefall gerechnet werden, vor allem in Thüringen und Bayern, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. Vor allem in höheren Lagen kann es auch glatt werden. In Richtung Emsland und Nordsee ist örtlich noch Regen möglich. Im östlichen Niederbayern liegen die Temperaturen bei minus 6 Grad. Wärmer wird es dagegen mit plus 2 Grad in Kassel und sogar plus 8 Grad an  der Nordsee.
 

Schwerstarbeit in Brandenburg.

Schwerstarbeit in Brandenburg.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Region in und um Berlin kam es am Morgen zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Die auch für den Winterdienst zuständige Berliner Stadtreinigung (BSR) sagte dem rbb, dass angesichts der niedrigen Temperaturen nun Glättegefahr drohe. Die BSR sei deshalb mit 1300 Beschäftigten und 500 Fahrzeugen im Einsatz. Die S-Bahn Berlin informiert ihre Fahrgäste bereits am Morgen über Verspätungen auf allen Linien.

Auf der Berliner Stadtautobahn A100 überschlug sich im dichten Schneegestöber ein Auto. Zeugen beobachteten, wie die vier Insassen ausstiegen und wegrannten. Das Auto ließen sie zurück.

Winterdienste im Großeinsatz

Auf der Autobahn 2 in Niedersachsen mussten zahlreiche Lastwagen wegen des Schneefalls sehr langsam fahren, wie ein Sprecher der Autobahnpolizei Hannover mitteilte. Zu Unfällen kam es aber nicht. Auf der A9 in Sachsen wurde vor Glätte gewarnt. In Hamburg waren rund 100 Streufahrzeuge seit Mitternacht im Einsatz, weil sich Glatteis durch überfrierende Nässe gebildet hatte, wie die Stadtreinigung mitteilte.

Auch in Sachsen fielen mehrere Zentimeter Schnee. Laut MDR ist die Stadtreinigung in Leipzig massiv im Einsatz. Schleppend sei der Räumdienst derweil in Dresden angelaufen. Besonders unangenehm scheint derweil das Wetter in Ostsachsen zu sein: Dort geht der Schneefall inzwischen in Regen über.

Winzer beginnen Eiswein-Lese

Derweil haben fränkische Winzer die klirrend kalten Winternächte genutzt, um den Eiswein des Jahrgangs 2014 zu lesen. "Eine gute Handvoll Winzer hat gepokert und die Trauben bis jetzt hängen lassen", sagte Hermann Schmitt, Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbandes in Würzburg.

Bei Temperaturen bis zu minus elf Grad Celsius hätten sie die gefrorenen Trauben nun von den Weinstöcken geschnitten. Der Eiswein gilt als Königsdisziplin - für den hochwertigen Wein werden die besten Trauben so lange hängen gelassen, bis es zuverlässig Temperaturen unter sieben Grad Celsius gibt.

Weil die Trauben noch gefroren gepresst werden, ist der Zuckergehalt sehr hoch. Gerade für renommierte Weingüter ist der teure Eiswein ein wichtiges Aushängeschild.

Quelle: ntv.de, vpe/jwu/dpa

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