Straßen unter Wasser Gewitter vertreiben die Hitze
14.08.2015, 21:04 UhrNach tagelanger Hitze mit Höchstwerten von wiederholt mehr als 30 Grad Celsius werden Teile Deutschlands von Gewittern heimgesucht. Blitzeinschläge und überflutete Keller sind die Folge. In Laupheim gerät ein Dachstuhl in Brand.
Nach tagelanger Gluthitze haben teilweise heftige Gewitter in Teilen Deutschlands Abkühlung gebracht, aber auch Schäden verursacht. Zunächst regnete es besonders stark in Süd- und Ostdeutschland.
Im schwäbischen Laupheim bei Biberach wurden beim Einschlag eines Blitzes in ein Mehrfamilienhaus zwei Frauen verletzt. Laut Polizei setzte der Blitz in Laupheim den Dachstuhl in Brand. Eine der beiden verletzten Frauen habe zum Zeitpunkt des Blitzeinschlages die Hand an einem Fenstergriff gehabt und deshalb einen Stromschlag bekommen. Die übrigen Bewohner des Mehrfamilienhauses blieben demnach unverletzt. Ersten Schätzungen zufolge lag der Schaden bei mindestens 150.000 Euro.
Aquaplaning im Regen
Auf der Autobahn A4 nordwestlich von Zwickau in Sachsen kam am Nachmittag ein 47 Jahre alter Familienvater bei einem Aquaplaning-Unfall ums Leben. Seine 43-jährige Frau und seine 17-jährige Tochter wurden schwer verletzt, wie die Polizei in Chemnitz mitteilte. Sie kamen ins Krankenhaus. Nach Angaben eines Polizeisprechers war der 47-Jährige zwischen den Anschlussstellen Schmölln und Meerane zu schnell gefahren. Regen führte demnach zum gefürchteten Aquaplaning. Das Auto habe sich überschlagen, hieß es.
Im thüringischen Schkölen setzte Starkregen Straßen unter Wasser und drang auch in Häuser ein, unter anderem auch in einen Friseursalon. Die Höhe der Sachschaden lässt sich noch nicht beziffern.
Mit Blick auf die Wetterlage am Abend und in der Nacht warnten Meteorologen vor schweren bis extremen Gewittern in vier Bundesländern: Bayern, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Überflutete Keller und Straßen, Schäden an Gebäuden, Autos und Feldern seien möglich, hieß es.
Temperatursturz in Bayern
In Bayern entwickelten sich von Schwaben und Oberbayern vielerorts Gewitter. Größere Schäden wurden trotz regional verbreiteten Hagels zunächst nicht bekannt. In München waren am Nachmittag noch 31 Grad registriert worden, gegen 19 Uhr waren es dann nur noch 24 Grad. In Augsburg wurden sogar nur noch 20 Grad gemessen.
Zuvor hatte es vor allem in Oberfranken, Niederbayern und der Oberpfalz Höchstwerte um 32 Grad gegeben. Vor einer Woche war im unterfränkischen Kitzingen erneut der deutsche Rekordwert von 40,3 Grad registriert worden.
Quelle: ntv.de, wne/dpa