Panorama

Feuerwehr im Dauereinsatz Heftige Unwetter vermiesen den Vatertag

In Hamburg-Lohbrügge wurde durch starken Regen ein Haus unterspült.

In Hamburg-Lohbrügge wurde durch starken Regen ein Haus unterspült.

(Foto: dpa)

Mit dem Bollerwagen und einem Kasten Bier den Vatertag genießen? Das fiel in einigen Regionen Deutschlands ins Wasser. Heftige Gewitter und Regen hielten die Feuerwehr auf Trab. In einem Hamburger Stadtteil herrscht Ausnahmezustand.

Wegen heftiger Gewitter und starken Regens sind mancherorts die Vatertagsausflüge ins Wasser gefallen. Es gab Überschwemmungen, überspülte Straßen, vollgelaufene Keller. In Hamburg und im nahegelegenen Quickborn waren die Feuerwehren im Großeinsatz. Auch in Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Thüringens und Nordbayerns kam es zu Unwettern.

Die Hamburger Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, sie rückte zu Hunderten Unwettereinsätzen aus. Es kam zu starken Überflutungen, Straßen standen teilweise bis zu einem Meter unter Wasser, wie die Feuerwehr berichtete. In der Hansestadt war vor allem der Osten betroffen. Bis zum Abend wurden mehr als 900 Unwettereinsätze gemeldet. Insgesamt waren 900 Einsatzkräfte unterwegs. Verletzt wurde niemand.

Im Stadtteil Lohbrügge/Bergedorf herrsche Ausnahmezustand, sagte ein Sprecher. Ein Abschnitt der Bundesstraße 5 sei komplett gesperrt worden. Wegen Unterspülung sei ein Wohnhaus mit neun Parteien evakuiert worden. In einer Kita laufe ein Gefahrguteinsatz, weil Schwimmbad-Chlorbehälter umhertrieben, berichtete der Sprecher weiter.

Auch im nahegelegenen Quickborn musste die Feuerwehr Dutzende Male ausrücken. Ab Nachmittag seien rund 130 Einsatzkräfte mehrerer Freiwilliger Feuerwehren im Stadtgebiet ausgerückt, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit. "Durch den starken Regen und Hagelschauer mit Hagelkörnern von einem Durchmesser von rund fünf Zentimetern sind zahlreiche Keller vollgelaufen und Straßen überflutet", hieß es.

Im Oststeinbek östlich von Hamburg gebe es das größte Hochwasser seit Jahrzehnten, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Christian Höft. Derzeit gebe es 150 Feuerwehreinsätze gleichzeitig, auch der Katastrophenschutz sei beteiligt. Keller ganzer Straßenzüge seien in dem Ort im Kreis Stormarn überflutet, ein Bahndamm drohe abzurutschen, Trafohäuser stünden unter Wasser. Es gebe Stromausfall. Flüsse würden über die Ufer treten und ein Haus stehe komplett unter Wasser. Die Veranstalter des 829. Hafengeburtstages in Hamburg hatten derweil Glück: "Es war, als ob ein Schutzschild über dem Hafengeburtstag gelegen hätte", sagte Meteorologe Robert Scholz vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Auch im Südwesten Straßen überflutet

Im thüringischen Schönbrunn wurde nach Polizeiangaben die Ortsdurchfahrt vom Schlamm umliegender Felder überspült. Die Straße wurde abgesperrt, mehrere Feuerwehren rückten aus. In Sachsen-Anhalt lag der Schwerpunkt der Gewitter bis zum Nachmittag im Osten und Nordosten des Landes, sagte ein DWD-Meteorologe in Leipzig. In der Region um Wittenberg seien in einer halben Stunde fast 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, in Havelberg seien es in kurzer Zeit zwischen 25 und 35 Liter gewesen.

Heftige Gewitter und Schauer zogen am Morgen auch im Breisgau in Baden-Württemberg auf. Einige Straßen waren nach Polizeiangaben vom Starkregen überflutet worden. In Brandenburg regnete es bis zum Nachmittag im Fläming und in der Prignitz stärker, Gewitter wurden auch aus Nordbayern gemeldet.

In der Stadt Meßstetten in Baden-Württemberg wurden am Donnerstagmorgen gerade einmal 4,0 Grad gemessen, im oberbayerischen Reit im Winkl waren es 5,2 Grad. Am Tag zuvor wurde hingegen fast noch die 30-Grad-Marke erreicht: Spitzenreiter war am Mittwoch Lingen in Niedersachsen mit 29,5 Grad.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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