Acht junge Fußballer wohlauf Höhlenrettung in Thailand geht weiter
10.07.2018, 06:13 Uhr
Tag drei der Rettungsaktion läuft an. Erneut machen sich Taucher zu den verbleibenden Jungen und ihrem Betreuer in der Höhle auf. Den bereits geretteten Fußballern geht es gut, wie die Ärzte mitteilen.
Im Höhlendrama von Thailand sind die bislang acht geretteten Jungen nach dem Verlassen der Höhle wohlauf. Die behandelnden Ärzte im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai berichteten von minderschweren Lungen-Infekten bei zwei Kindern.
Insgesamt seien die jungen Fußballer jedoch bei guter Gesundheit. Keiner habe Fieber. Die ersten vier durften auch schon ihre Familien sehen, allerdings nur durch eine Glasscheibe. Zuvor war bereits Thailands Militär-Machthaber Prayut Chan-o-cha bei ihnen zu Besuch.
Alle acht sollen jedoch eine weitere Woche zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Deswegen können die geretteten Fußballer die Einladung zum WM-Finale in Moskau nicht annehmen. Die Jungen werden das Spiel nach Angaben der Ärzte aber im Krankenhaus im Fernsehen verfolgen dürfen.
Unterdessen begann an der Höhle im Norden des Landes eine neue Rettungsaktion. Nach Angaben der Behörden läuft die Aktion seit Dienstag 10.08 Uhr Ortszeit (5.08 Uhr MESZ). Als Ziel gab Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn aus, bis zum Abend alle Eingeschlossenen herauszuholen. An dem neuen Rettungseinsatz - dem dritten mittlerweile - sind mindestens 19 Spezialtaucher beteiligt, die meisten aus dem Ausland. Derzeit sitzen noch vier Jungen und ihr erwachsener Betreuer fest, jetzt schon seit 17 Tagen.
Nach Angaben des Gouverneurs wird er möglicherweise länger dauern als an den ersten beiden Tagen. Grund dafür sei, dass neben den fünf Eingeschlossenen auch vier Retter aus der Höhle geholt werden müssten. Darunter ist auch ein australischer Mediziner, der in der Höhle ausharrte, um im Notfall Erste Hilfe leisten zu können. Unter den Eingeschlossenen ist auch der jüngste Spieler der Mannschaft, er ist elf Jahre alt.
Erneut heftiger Regen
Thailands Innenminister Anupong Paochinda sagte zum weiteren Vorgehen: "Unser ursprünglicher Plan war, jeweils vier Leute herauszuholen. Aber dann wäre nur noch einer übrig. Deshalb haben wir uns entschieden, heute fünf zu holen." Vermutet wird, dass als Letzter der Trainer geht. Der 25-Jährige hatte die Kinder trotz Warnungen in die Höhle hineingeführt.
Der Weg nach draußen beträgt fast vier Kilometer und ist an manchen Stellen extrem gefährlich. Seit Sonntag gelang es den Tauchern nach und nach, acht Jungen in Sicherheit zu bringen. Die Rettungsaktion ist auch ein Kampf gegen die Zeit. Am Dienstag setzte in der Region an der Grenze zu Myanmar wieder heftiger Regen ein. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison. Befürchtet wird, dass durch den Regen das Wasser in der Höhle schnell steigen könnte, so dass die Hilfsaktion abgebrochen werden muss.
Die Rettung ist sehr gefährlich. An manchen Stellen ist der Weg so eng, dass die Taucher ihre Atemluft-Flaschen abschnallen müssen. Darüber hinaus kann man im Wasser kaum sehen. Bei der Vorbereitung der Mission ertrank am Freitag ein erfahrener thailändischer Taucher. Jetzt nehmen jeweils zwei Retter die Jungen, von denen kein einziger richtig tauchen kann, ins Schlepptau. Alle tragen Taucheranzüge und sind mit Taucherbrillen ausgerüstet. Die Profis versorgen sie mit Luft.
Das Drama dauert bereits seit dem 23. Juni. Das Team aus zwölf Jungen und einem erwachsenen Betreuer war bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non von den Wassermassen überrascht worden. Das jetzt schon mehr als zwei Wochen dauernde Höhlendrama wird weltweit mit großem Interesse verfolgt.
Quelle: ntv.de, mli/dpa