Sarg wird außer Landes gebracht Hunderte Menschen verabschieden Diren
04.05.2014, 17:20 Uhr
Der Vater fliegt mit dem Körper seines Sohnes in Richtung Süden.
(Foto: dpa)
In den USA tragen Jugendliche aus Mitgefühl schwarz-rot-goldene Schleifen für ihren erschossenen deutschen Ex-Mitschüler Diren. In Hamburg versammeln sich Hunderte Familienangehörige und Freunde um seinen Sarg, der dort aber nicht bleiben wird.
Bewegender Abschied von Diren: Eine Woche nach dem Tod des Hamburger Gastschülers in den USA haben Freunde und Verwandte bei einer großen Trauerfeier in der Hansestadt des 17-Jährigen gedacht. Mehr als 500 Menschen versammelten sich vor einer Moschee im Stadtteil Altona um den Sarg, um an den erschossenen Diren zu erinnern. Der Schüler soll am Montag in Bodrum im Südwesten der Türkei beigesetzt werden.
In einem Park an der Moschee stand ein rotes Plakat mit einem Bild des türkischstämmigen Jugendlichen aus Hamburg, davor ein Tisch mit der deutschen und der türkischen Fahne. Darauf war der Sarg aufgebahrt. Ein Freund der Familie erinnerte an das Leben des fußballbegeisterten jungen Mannes und überbrachte Beileidsbekundungen des Hamburger Regierungschefs Olaf Scholz und vom US-Konsulat in der Hansestadt. Unter den Medienvertretern waren auch türkische Kamerateams.
Anteilnahme in Missoula
Nach Angaben eines Freundes der Familie will der Vater mit dem Sarg in die Türkei fliegen. Der 17-Jährige war vor einer Woche, in der Nacht zum Sonntag, im amerikanischen Missoula im Bundesstaat Montana in der Garage eines Fremden erschossen worden. Der Hausbewohner hatte in der Garage eine Falle für mögliche Einbrecher aufgebaut.
In Missoula hatten Freunde, Mitschüler und Nachbarn bei einer Mahnwache ebenfalls des 17-Jährigen gedacht. Die Trauernden versammelten sich auf einem Fußballfeld, wie das Lokalblatt "Missoulian" berichtete. An vielen Häusern und Gartenzäunen im Viertel, in dem Diren wohnte, hingen als Zeichen der Anteilnahme Schleifen in den deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. Mitschüler hatten die Schleifen verteilt. "Wir dachten, dass das eine nette Geste ist, im Gedenken an ihn, denn er war wirklich ein prima Kerl, und er hat es nicht verdient, auf diese Weise zu sterben", zitierte das Blatt die Mitschülerin Mari Koster.
Was der Hamburger Teenager in der Garage suchte, ist nach wie vor ein Rätsel. Der Schütze, ein 29-jähriger Mann, ist wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt. Er ist aber gegen eine Kaution von 30.000 Dollar auf freiem Fuß.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa