Sturm bringt massive Regenfälle Hurrikan "Milton" lässt Stromnetz zusammenbrechen
10.10.2024, 00:26 Uhr Artikel anhören
Die Behörden hatten viele Einwohner Floridas dazu aufgerufen, vor dem Hurrikan zu fliehen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Nach dem Hurrikan "Helene" trifft "Milton" in Florida auf Land. In dem US-Bundesstaat sind bereits über eine Million Menschen ohne Strom. Durch einen Tornado sterben mehrere Menschen.
Hurrikan "Milton" hat sich zu einem Sturm der Kategorie 2 abgeschwächt. Etwa 90 Minuten nach seiner Ankunft im US-Bundesstaat Florida am Mittwochabend (Ortszeit) befand sich das Sturmzentrum etwa 30 Kilometer nordöstlich von Sarasota, wie das nationale Hurrikanzentrum mit Sitz in Miami mitteilte. "Milton" bewegte sich mit 26 Kilometern pro Stunde in ostnordöstlicher Richtung. Die maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten lagen bei 175 Kilometern pro Stunde.
Weniger gefährlich war "Milton" indes nicht. Der nationale Wetterdienst gab eine Sturzflut-Warnung für das Gebiet Tampa Bay heraus, darunter auch die Städte St. Petersburg und Clearwater. Die Warnmeldung bedeutete, dass der Wetterdienst mit extrem starken Niederschlägen, katastrophalen Sturzflut-Schäden und akuter Lebensgefahr rechnete.
Der Sturm traf vorher nahe der Stadt Siesta Key mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land. Durch einen durch "Milton" hervorgerufenen Tornado starben mehrere Menschen, berichtet CNN. Insgesamt löste der Sturm bereits mindestens 19 Tornados aus und zerstörte rund 125 Häuser, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Florida, Ron DeSantis. Da der Sturm vor Beginn der Flut auf Land getroffen sei, hoffe er, dass der Westküste Floridas das Schlimmste der vorhergesagten Sturmflut erspart bleibe. Laut Vorhersagen könnte der Meeresspiegel um bis zu vier Meter steigen.
Infolge des Hurrikans kam es bereits zu massiven Stromausfällen. Mehr als 1,6 Millionen Menschen in Florida waren am Mittwochabend bereits nicht mehr mit Strom versorgt, heißt es in einem Bericht des US-Senders NBC.
Die Behörden bereiteten sich auf umfangreiche Such- und Rettungsaktionen vor, die möglicherweise die ganze Nacht andauern werden. "Das bedeutet, dass fast alle Rettungsarbeiten im Dunkeln mitten in der Nacht durchgeführt werden müssen, aber das ist in Ordnung. Sie werden es schaffen", so DeSantis. Rund 9000 Mitglieder der Nationalgarde und 50.000 Mitarbeiter der Energieversorger stünden bereit, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen und Stromausfälle zu beheben. In den meisten Teilen des Bundesstaates herrschten Winde in Tropensturmstärke. Auf dem Meer verursachte der Hurrikan nach Angaben der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde bis zu 8,5 Meter hohe Wellen.
Biden warnt vor Falschinformationen
US-Präsident Joe Biden hatte kurz vor dem Eintreffen von "Milton" an der Westküste Floridas nochmals deutlich vor der Stärke des Sturms gewarnt. "Es sieht aus wie der Sturm des Jahrhunderts", sagte Biden bei einem Treffen mit Vertretern wichtiger Behörden, etwa dem Heimatschutzminister und der Chefin der Katastrophenschutzbehörde Fema.
Der US-Präsident warnte außerdem vor kursierenden Falschinformationen. In den vergangenen Wochen seien auf "rücksichtslose, unverantwortliche und erbarmungslose" Art und Weise Falschinformationen und Lügen verbreitet worden, sagte Biden. Diese beunruhigten die Menschen. Ex-Präsident und Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, stehe an der Spitze dieser Lügenkampagne.
Trump verbreitete bei Wahlkampfveranstaltungen in den vergangenen Tagen unter anderem die Verschwörungstheorie, Mittel der Katastrophenschutzbehörde würden an Migranten ohne legalen Status fließen - damit wollten die Demokraten diese Menschen illegal zur Stimmabgabe für Harris bewegen.
Quelle: ntv.de, lme/AP/dpa/rts