Panorama

Es werden immer weniger Katholiken verlassen scharenweise die Kirche

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Gerade noch 20,36 Millionen Menschen sind Mitglied der katholischen Kirche.

Gerade noch 20,36 Millionen Menschen sind Mitglied der katholischen Kirche.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbol)

Der Trend ist ungebrochen, wenn auch vielleicht etwas abgeschwächt: Hunderttausende Gläubige treten im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche aus. Auch wollen immer weniger Paare von einem Priester getraut werden.

Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche in Deutschland ist zwar rückläufig, bleibt aber auf hohem Niveau. Fast 403.000 Menschen kehrten ihr im vergangenen Jahr den Rücken, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. Die Zahl der Austritte lag damit unter dem Niveau des vorvergangenen Jahres 2022, als laut der Bischofskonferenz mehr als 520.000 Menschen ausgetreten waren.

Die Gesamtzahl der Mitglieder der katholischen Kirche lag den Angaben zufolge bei rund 20,36 Millionen Menschen. Damit waren laut Kirchenstatistik im vergangenen Jahr 24 Prozent der Bevölkerung oder etwa ein Viertel katholisch.

Die katholische Kirche in Deutschland verliert vor dem Hintergrund von Missbrauchsskandalen und einem gesellschaftlichen Wertewandel seit Jahren massiv Mitglieder. Sie versucht gegenzusteuern, etwa mit Reformvorhaben wie dem sogenannten synodalen Weg. Diese werden vom Vatikan aber kritisch beobachtet.

Wie die Bischofskonferenz weiter berichtete, war die Zahl der Taufen im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Sie sank von etwa 155.000 im Jahr 2022 auf etwa 131.000 im Jahr 2023. Die Zahl kirchlicher Trauungen durch katholische Geistliche ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Lag sie 2022 noch bei knapp 35.500, waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 27.600.

Die evangelische Kirche hatte im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Mitglieder verloren. Die Gesamtzahl der Mitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sei 2023 um etwa 590.000 gesunken, teilte die EKD Anfang Mai mit. Ende 2023 gehörten den 20 Landeskirchen der EKD demnach rund 18,56 Millionen Menschen an. "Wir werden eine kleinere und ärmere Kirche, dieser Tatsache müssen wir uns stellen", sagte die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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