An einem abgelegenen Strand in einem australischen Nationalpark gehen zwei Frauen zu später Stunde schwimmen, als plötzlich ein Krokodil angreift. Mit wenig Hoffnung starten die Einsatzkräfte eine Suchaktion. Ein Politiker kritisiert den Leichtsinn der Frauen.

An einem abgelegenen Strand in einem australischen Nationalpark ist eine Frau bei einem nächtlichen Badeausflug von einem Krokodil angefallen worden. Ihre Freundin versuchte verzweifelt, die Frau aus den Fängen des Tieres zu retten, wie sie der Polizei berichtete. Das Krokodil habe die 46-Jährige aber aus hüfthohem Wasser mit sich fortgerissen.

Der Zwischenfall passierte am Sonntag gegen 22 Uhr Ortszeit in Thornton Beach im Daintree-Nationalpark 130 Kilometer nördlich von Cairns. Rettungskräfte waren anschließend mit Schlauchbooten und Hubschraubern in der Region unterwegs, fanden aber keine Spur der Frau. Sie soll aus Neuseeland stammen, seit 18 Jahren in Australien leben und Freunde besucht haben.  

Der Abgeordnete Warren Entsch kritisierte den Leichtsinn der Frauen. Gerade nach Einbruch der Dunkelheit sei die Situation gefährlich. Überall stünden Warnschilder. "Dies ist eine Tragödie, aber sie war vermeidbar", zitierte ihn die "Brisbane Times". "Wenn du um 22 Uhr schwimmen gehst, wirst du aufgefressen. Gegen Dummheit kannst du keine Gesetze erlassen."  

Krokodile gehören zu den natürlichen Bewohnern des 1200 Quadratkilometer großen Nationalparks. Die Behörden warnen Touristen eindringlich, sich nicht von der trügerischen Idylle täuschen zu lassen. 1985 wurde ein 43-jähriger Mann in dem Nationalpark beim Nachtbaden von einem Krokodil angefallen und getötet, 2009 ein fünfjähriger Junge.