Panorama

Angebliches U-Boot-Unglück Madsen: Journalistin Kim Wall ist tot

Überraschende Wende: Der dänische U-Boot-Besitzer Peter Madsen revidiert seine Aussage im Fall der verschwundenen Kim Wall. Die preisgekrönte Journalistin soll bei einem Unfall gestorben und bereits bestattet sein.

Der Fall birgt Stoff für einen skandinavischen Krimi: Die schwedische Journalistin Kim Wall besucht den dänischen Erfinder Peter Madsen auf seinem U-Boot "UC3 Nautilus" in Kopenhagen. Kurze Zeit darauf sinkt das U-Boot. Madsen wird gerettet, doch von der preisgekrönten Reporterin fehlte seither jede Spur.

Nun steht fest: Die Journalistin ist tot. Überraschend sagte Madsen in einem Verhör mit der Polizei aus, Wall sei durch ein Unglück an Bord ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Kopenhagen mitteilte, habe der Erfinder die Frau an einem nicht genau genannten Ort in der Køge Bucht bestattet.

Die dänischen und schwedischen Seefahrtsbehörden versuchten nun, die Route des U-Boots nachzuverfolgen. Taucher suchen bereits nach der Leiche.

Die 30-jährige Kim Wall war zuletzt am 10. August an Bord der "UC3 Nautilus" gemeinsam mit Madsen gesehen worden. Der 46-Jährige steht im Verdacht, das Boot südlich von Kopenhagen absichtlich zum Sinken gebracht zu haben. Er selbst war gerettet worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Wall und Madsen waren allein, als sie am 10. August das von Madsen selbst gebaute U-Boot betraten: eines der größten privaten U-Boote der Welt, 40 Tonnen schwer und 18 Meter lang. Wall, die bereits für mehrere internationale Medien arbeitete - unter anderem für die "New York Times" und den britischen "Guardian" -, wollte eine Geschichte über den berühmten Erfinder schreiben. Doch das U-Boot kehrte nicht in die dänische Hauptstadt zurück, der Funkkontakt zwischen dem Kapitän und der Marine brach ab. Am Freitagmorgen meldete Kim Walls Freund die junge Frau als vermisst.

Die dänischen Streitkräfte starteten daraufhin eine groß angelegte Suche mit Schiffen und Helikoptern nach dem U-Boot. Es wurde schließlich am vergangenen Freitag entdeckt. Augenzeugen berichteten, dass Madsen auf dem U-Boot stand und einem Rettungshubschrauber zuwinkte. Dann soll das Schiff plötzlich sehr schnell gesunken sein, Madsen sprang ins Wasser, wurde von einem zivilen Boot aufgenommen und an Land gebracht.

In einer ersten Aussage sprach Madsen von einem technischen Problem, das zum Sinken des U-Boots geführt habe. Später änderte er seine Aussage. Zu Details wollte sich die Polizei aber nicht äußern. Auch sein Anwalt bewahrte Stillschweigen über Madsens nachträglicher Aussage zu den tatsächlichen Ereignissen im U-Boot.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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