"Will ihn einfach nur zurück" Schwer verletzter Mann nach fünf Tagen in Nationalpark gefunden
07.08.2025, 10:36 Uhr Artikel anhören
Der Folgefonna Nationalpark in Norwegen erstreckt sich um einen großen Gletscher.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Fünf Tage war der US-amerikanische Journalist Alec Luhn in den Weiten des norwegischen Nationalparks Folgefonna verschwunden. Jetzt wird er lebend gefunden - ein seltenes Glück laut den Rettern des Roten Kreuzes.
Alec Luhn ist ein erfahrener Wanderer. Daher ist seine Frau Veronika Silchenko zunächst nicht verunsichert, als sie nichts von ihrem Mann hört. Der hatte sich am Donnerstag vergangener Woche alleine auf eine Wanderung in dem weitläufigen norwegischen Nationalpark Folgefonna begeben. Per SMS hatte er seiner Frau seine geplante Route mitgeteilt - ein Schritt, der ihm jetzt vermutlich das Leben gerettet hat.
Da das Mobilfunknetz in der Wildnis des Parks unzuverlässig ist, macht sich die Ehefrau, ebenfalls Journalistin, zunächst nur wenig Sorgen. Als der 38-Jährige am Montag allerdings seinen Rückflug von Bergen nach London, seinem Wohnort, verpasst, ist sie alarmiert und informiert das Norwegische Rote Kreuz. "Ich will ihn einfach nur zurück. Ich kann nicht richtig schlafen oder essen. Es ist sehr schwer, nichts zu wissen", sagt Silchenko der "New York Times".
Retter beginnen mit der Suche am Montag
Kurz nach der Vermisstenmeldung beginnen die norwegischen Retter mit der Suche nach dem Journalisten. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Größe von über 500 Quadratkilometer in teils unwegsamem Gletscher-Terrain. Zusätzlich erschwere die Witterung die Suche, sagt Tatjana Knappen, Sprecherin der Polizei von Vestland laut "The Sun". "Es war nicht vernünftig, die Suche in den Bergen fortzusetzen", so Knappen.
Am Dienstag nehmen die Behörden die Suche mit rund 30 Rettern, Drohnen und Spürhunden wieder auf, allerdings ohne Erfolg. Mittwochmittag um 11.34 Uhr dann die erlösende Nachricht: Ein Hubschrauberteam entdeckt den verunglückten Mann. Er ist bei Bewusstsein, aber sehr müde und leidet an einer schweren Beinverletzung.
"Ich kann mich nicht erinnern, dass wir nach so vielen Tagen jemals jemanden lebend gefunden haben. Die Suche endet nicht immer so – aber heute tat sie es. Es ist eine große Erleichterung für alle, die an der Aktion beteiligt waren", sagt Stig Hope, ein Freiwilliger des Roten Kreuzes und Leiter des Operationsteams in Folgefonna.
Ehefrau dankt Rettern
Luhn sei sehr erleichtert über seine Rettung und werde nun medizinisch versorgt, sagt ein Sprecher des Roten Kreuzes. Seine Ehefrau bedankt sich derweil auf X bei den Rettern. "Wir sind sehr, sehr glücklich! Vielen Dank an alle in Norwegen, die geholfen haben, ihn zu finden", sagt Silchenko telefonisch gegenüber dem lokalen Nachrichtenportal VG.
Quelle: ntv.de, lra