Panorama

Präsidentenfamilie muss umziehen Obama findet neue Bleibe

 Immobilienanzeigen geben den Mietpreis mit 22.000 Dollar pro Monat an.

Immobilienanzeigen geben den Mietpreis mit 22.000 Dollar pro Monat an.

(Foto: REUTERS)

Die Obamas bleiben sich treu. Anstatt nach seiner Präsidentschaft in die schicke Washingtoner Vorstadt zu ziehen, entscheidet sich Barack Obama mit seiner Familie für ein Haus in der Stadt. Dort prägen Radler, Kinderwagen und Jogger das Straßenbild.

Neun Schlafzimmer, acht Badezimmer - und eine Schwiegermutter-Suite: Barack Obama hat offenbar die ideale Bleibe für sich und seine Familie für die Zeit nach seiner Präsidentschaft im Weißen Haus gefunden. Der Backsteinbau in Washingtons gefragter Wohnlage Kalorama, Baujahr 1928, ist ein Schmuckstück. Noch gehört das Haus, das das Magazin "Politico" und weitere US-Medien als Obamas neues Zuhause identifiziert haben, dem früheren Sprecher von Obamas Amtsvorgänger Clinton. Es steht für mehr als sechs Millionen Dollar zum Verkauf. Joe Lockhart ist inzwischen nach New York gezogen.

Auch die "First Dogs" Bo und Sunny ziehen mit um.

Auch die "First Dogs" Bo und Sunny ziehen mit um.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Einschränken" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort - dennoch ist der Luxus des Weißen Hauses für die Obamas von Januar an nicht mehr ganz so gegeben. An der berühmten Adresse 1600 Pennsylvania Avenue hatte die Familie unter anderem ein Kino, einen Tennisplatz, ein Schwimmbad und - erst von Obama eigens angeordnet - ein Basketballfeld zur Verfügung.

Das neue Anwesen wollen die Obamas Medienberichten zufolge mieten. Immobilienanzeigen geben den Mietpreis mit 22.000 Dollar pro Monat an.

Platz ist auch für die Schwiegermutter

Dafür gibt es in Kalorama, wo neben dem prachtvollen Islamischen Zentrum viele Botschaften angesiedelt sind und Diplomaten auch privat wohnen, für die Obamas auf rund 760 Quadratmetern Wohnfläche künftig viel weißen Marmor und einen großen Garten. Vor allem Michelle Obama hatte im Weißen Haus stets die Außenflächen geschätzt und dort unter anderem Gemüsebeete angelegt.

Platz ist auch für Michelles Mutter Marian Robinson, die mit der Familie gegenwärtig im Weißen Haus lebt. US-Medien mutmaßen, dass auf dem Anwesen noch eine Dienstboten-Unterkunft gebaut werden könnte. Schließlich muss Obama auch die Männer des Personenschutzes Secret Service unterbringen, die ihn auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt rund um die Uhr bewachen werden.

Dass die Präsidentenfamilie nach der Amtszeit von Barack Obama zunächst in Washington weiterleben möchte, war schon länger klar. Sasha, die jüngste Tochter der Familie, soll ihren Schulabschluss ohne Unterbrechungen machen können. Malia, die ältere Tochter, legt noch ein Zwischenjahr ein, bevor sie in Harvard ihr Studium aufnehmen wird. Mit der First Family werden auch die "First Dogs" Bo und Sunny den Zwei-Meilen-Umzug in den Westen Washingtons auf sich nehmen.

Junge Familien wohnen in der Nachbarschaft

Mit der Wahl ihres neuen Anwesens bleiben sich die Obamas, eigentlich in Chicago zu Hause, weitgehend treu. Die Familie des ersten schwarzen US-Präsidenten hätte auch in die superschicken Vororte um Washington ziehen können, wo die Wohnhäuser aussehen wie eine Mischung aus Ranch und Märchenschloss. Der erste US-Präsident George Washington hatte seinen Landsitz etwa auf dem Mount Vermont im angrenzenden Bundesstaat Virginia gewählt, einem riesigen Areal. Die Obamas ziehen stattdessen in die Stadt.

In der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen Ex-Politiker wie der frühere Verteidigungsminister Donald Rumsfeld - aber auch ganz normale Leute, junge Familien. Durch die baumbesetzen Straßen fahren viele Radler, Kinderwagen und Jogger gehören zum Straßenbild. Und wenn Barack Obama sehen will, was er in seinen acht Amtsjahren alles nicht geschafft hat, braucht er nur ein paar Blocks nach Norden zu gehen - im alten Schwarzenviertel Columbia Heights prallen noch immer bittere Armut und neuer Wohlstand direkt aufeinander.

Quelle: ntv.de, Robin Knapp und Michael Donhauser, dpa

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