Panorama

Wie Tinder, nur mit Happy End? "Ohlala" bietet bezahlte Dates mit Frauen

Mit der App Ohlala können Männer Dates kaufen - doch die Frauen entscheiden.

Mit der App Ohlala können Männer Dates kaufen - doch die Frauen entscheiden.

Nach Tinder versucht nun die nächste Dating-App den Sex-Markt zu erobern. Der Begriff "Date" ist in diesem Fall allerdings sehr dehnbar. Von einem romantischen Dinner bis hin zu Sex - bei "Ohlala" soll alles möglich sein.

Ein vielversprechendes Lächeln auf der Tanzfläche oder ein netter Plausch an der Bar, so ging Flirten früher. Dann kam "Tinder". Per App werden dort Flirtpartner anhand ihrer Fotos "gematcht". Bei Wohlgefallen wischt man in die eine Richtung und in die andere, um die Person in den virtuellen Mülleimer zu befördern.

Die Mannschaft von Ohlala: Pia Poppenreiter und Torsten Stüber.

Die Mannschaft von Ohlala: Pia Poppenreiter und Torsten Stüber.

Doch während auf Tinder bereits Stimmen lauter werden, dass allzu oft ehrliches Interesse fehlt, kann dies auf "Ohlala" gar nicht erst passieren. Hier wissen die Partner, die zueinander finden, was vom anderen erwartet wird.

"Sofort. Anonym. Unkompliziert" - mit diesem Slogan wirbt Ohlala, dessen Gründerin Pia Poppenreiter ist. "Meiner Meinung nach haben viele Dating-Apps das Problem, die Leute mit den gleichen Absichten möglichst effizient in Kontakt zu bringen, erklärt die gebürtige Österreicherin gegenüber n-tv.de. "Oftmals gibt es ein ewiges Hin und Her, ehe man versteht, was der andere denn möchte. Die Erwartungshaltung ist oft völlig unterschiedlich."

Die Frau hat das letzte Wort

Bei Ohlala werden Missverständnisse, die aus unterschiedlichen Erwartungen resultieren, von vorherein ausgeschlossen. Und so funktioniert die App: Ein Mann stellt seine "Suchanfrage" bei Ohlala ein. Er beschreibt, was er vorhat, wie lange es dauert und wie viel er für die gemeinsame Zeit ausgeben würde. Die angemeldeten Frauen tragen ihre "Leistungen" und ihre Verfügbarkeit ein und erhalten eine Liste aller Männer, die auf das Profil passen. Öffentlich einsehbare Profile mit Fotos und Telefonnummern gibt es bei Ohlala nicht. Die Frauen wählen, wem sie ihr Profil zeigen wollen und wem nicht. Wenn es anschließend zwischen Anbieterin und potenziellem Kunden "passt", wird ein Treffen ausgemacht, das unter Umständen zu mehr führen kann.

Dass die auf Ohlala vermittelten Dates nämlich zu Sex führen, ist nur eine Möglichkeit von vielen, aber keine Notwendigkeit, versichert Poppenreiter: "Was konkret bei dem Date passiert, liegt im Ermessen der jeweiligen Personen." Auch deshalb weist die 28-Jährige den Vorwurf der modernen Zuhälterei zurück. Ohlala vermittle keine sexuellen Dienstleistungen, betont Poppenreiter. "Wir bringen Leute in Kontakt, die sich über den Rahmen des Treffens privat im Chat abstimmen. Darauf haben wir keinen Zugriff und nehmen vor allem auch keinen Einfluss."

Das Ganze klingt stark nach Prostitution, doch auf den Vorwurf will sich die Wahl-Berlinerin nicht einlassen. Die Notwendigkeit, jedem und allem einen Stempel aufdrücken zu müssen, sei für sie nicht nachvollziehbar. "Wir wissen wirklich nicht, was bei dem Date passiert", bekräftigt Poppenreiter.

15.000 Menschen haben sich in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt bereits registriert. Weitere Städte sollen folgen. Bisher sind es weit mehr Männer als Frauen, das Verhältnis liegt bei 1:10. Wie viele der bislang rund 14.000 gestellten "Suchanfragen" auf dem Berliner Fernsehturm, im Münchner Edelclub P1 oder direkt im Bett begonnen haben, bleibt ein Geheimnis.

Quelle: ntv.de

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