Panorama

88-Jähriger auf Petersplatz Papst schafft Ostergruß im Rollstuhl - aber ohne Sauerstoffgerät

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Zum ersten Mal seit seiner Ernennung zum Papst im Jahr 2013 versäumt Franziskus die meisten Veranstaltungen der Karwoche. Nach seiner lebensbedrohlichen Erkrankung ist er immer noch schwach. Doch den Ostersegen auf dem Petersplatz lässt er sich nicht nehmen.

Der gesundheitlich schwer angeschlagene Papst Franziskus ist bei der Ostermesse auf dem Petersplatz in Rom persönlich erschienen. Franziskus wurde in seinem Rollstuhl sitzend auf den Balkon des Petersdoms geschoben, Tausende Gläubige auf dem Petersplatz empfingen ihn mit Applaus. Daraufhin wünschte der Pontifex, der ohne Beatmungskanülen zur Sauerstoffzufuhr erschien, der Christenheit auf Italienisch "Frohe Ostern".

Seine Osterbotschaft trug Franziskus nicht persönlich vor. Den Segen "Urbi et orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) spendete er jedoch dann selbst. Zuvor war aufgrund der lebensbedrohlichen Atemwegserkrankung des Pontifex und seines langen Krankenhausaufenthalts fraglich gewesen, in welcher Form Franziskus an den Osterfeierlichkeiten teilnehmen würde.

Zum ersten Mal seit seiner Ernennung zum Papst im Jahr 2013 hat er die meisten Veranstaltungen der Karwoche versäumt, darunter auch die Osternacht am Samstag im Petersdom, wo er seine Aufgaben an die Kardinäle delegierte. Auch an der traditionellen Kreuzweg-Prozession in Rom am Karfreitag hatte das 88-jährige Oberhaupt der 1,3 Milliarden Katholiken nicht teilgenommen.

Nur wenige Termine

Franziskus war im Februar wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in die Gemelli-Klinik in Rom gebracht worden und entging nach Angaben seiner Ärzte nur knapp dem Tod. Am 23. März kehrte er in den Vatikan zurück. Um eine erneute Ansteckung zu verhindern, sollte der Papst eigentlich eine zweimonatige Pause ohne öffentliche Auftritte einlegen.

Vor einer Woche traf er jedoch bereits den britischen König Charles III. und seine Frau Camilla am Rande ihres Staatsbesuchs in Rom. Am Ostersonntag traf er zudem kurz vor seinem Erscheinen zur Ostermesse den zum Katholizismus konvertierten US-Vizepräsidenten JD Vance.

Das Treffen habe gegen 11.30 Uhr stattgefunden und "wenige Minuten gedauert", erklärte der Vatikan im Onlinedienst Telegram. Der Pontifex und Vance hätten Glückwünsche ausgetauscht. Das kurze Treffen erfolgte am letzten Besuchstag des US-Vizepräsidenten in Rom.

Franziskus hatte im Februar in einem Brief an die US-Bischöfe zum wiederholten Male die Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump offen kritisiert und sich gegen Diskriminierung von Migranten und Flüchtlingen gewandt.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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