Panorama

Stockholm protestiert Mehrere Schweden im Irak zum Tode verurteilt

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Der Mord soll das Resultat eines Bandenkriegs zwischen schwedischen Gruppen sein.

Der Mord soll das Resultat eines Bandenkriegs zwischen schwedischen Gruppen sein.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Im Irak werden drei Schweden nach einem Mord an einem Bandenführer in Bagdad zum Tode verurteilt. Die schwedische Regierung versucht derzeit, die Vollstreckung zu verhindern. Gleichzeitig betont sie aber, nichts gegen eine Bestrafung in anderer Form zu haben.

Das schwedische Außenministerium will aus Protest gegen Todesurteile gegen Schweden im Irak einen diplomatischen Vertreter des Landes in Stockholm einbestellen. Drei Fälle in letzter Zeit hätten mit einem tödlichen Schusswaffenvorfall in diesem Jahr zu tun, teilte das Außenministerium mit. Es seien auch Informationen zu einem vierten schwedischen Staatsbürger eingegangen, der eine Todesstrafe erhalten habe, die auf Drogen zurückgehen könnte. Das Urteil könne derzeit aber nicht bestätigt werden.

"Wir handeln, um sicherzustellen, dass die Urteile nicht vollstreckt werden", teilte das Außenministerium mit. Schweden verurteilte die Anwendung der Todesstrafe. "Wir lehnen sie immer, überall und unter allen Umständen ab."

Schwedischen Medienberichten zufolge wird drei Schweden vorgeworfen, in den Mord an einem kriminellen Bandenführer in Bagdad im Irak involviert gewesen zu sein. Die Tat soll mit einem Bandenkrieg zwischen schwedischen Gruppen zu tun haben.

Werden die Betroffenen nach Schweden geholt?

Dem Medium "Aftonbladet" zufolge sagte der schwedische Außenminister Tobias Billström vor einigen Tagen, die Anschuldigungen gegen die Verdächtigen seien schwerwiegend. "Wir sind nicht gegen das Gerichtsverfahren, sondern gegen die Bestrafung. Man kann für harte Strafen sein und trotzdem gegen die Todesstrafe sein", so Billström.

Auf die Frage, ob die Regierung die zum Tode verurteilten Männer zur Verbüßung ihrer Haftstrafe nach Schweden zurückholen wolle, antwortete der Außenminister, dass "wir darauf zurückkommen müssen".

Quelle: ntv.de, rog/AP

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