Nach Bedrohung mit Schusswaffe Polizei durchsucht Villa des Remmo-Clans
08.07.2021, 12:24 Uhr
In der denkmalgeschützten Villa lebt ein Teil des Remmo-Clans.
(Foto: IMAGO / Olaf Wagner)
Ein Besuch von der Polizei und obendrein ein neuer Zaun als Bonus vom Ordnungsamt: Das beschlagnahmte Anwesen der Familie Remmo wird erneut von Polizeibeamten durchsucht. Um die Clan-Mitglieder daran zu hindern das Grundstück weiter frei zu nutzen, wird ein Zaun aufgestellt.
Die Berliner Polizei hat erneut ein großes Wohnhaus von Mitgliedern des bekannten arabischstämmigen Remmo-Clans im Berliner Bezirk Neukölln durchsucht. Grund für den Einsatz war eine Bedrohung mit einer möglicherweise scharfen Schusswaffe innerhalb der Familie im März diesen Jahres, sagte eine Polizeisprecherin.
75 Polizisten waren auf dem Grundstück im Einsatz. Im Anschluss an die Durchsuchung sollte zudem mit Hilfe der Polizei eine Hälfte des Grundstücks auf dem die Großfamilie lebt, mit einem Zaun abgetrennt werden. Die Polizei unterstütze den Bezirk Neukölln bei diesem Vorhaben, sagte die Sprecherin.
Die denkmalgeschützte Villa, in der ein führendes Mitglied des Clans lebte, sowie die beiden zugehörigen angrenzenden Grundstücke wurden im Oktober 2020 vom Staat beschlagnahmt. Eine Beschwerde der Familie Remmo gegen die Konfiszierung des Anwesens wies das Kammergericht zurück. Laut Urteilen wurden die Immobilien und Grundstücke der Familie nicht mit legalem Geld erworben.
Trotz der Beschlagnahmung wird die Villa weiterhin von Familienmitgliedern genutzt. Ein bestehender Familien-interner Mietvertrag ist dem Staat als neuem Eigentümer zugefallen. Die Familie ist allerdings schwer zu kündigen: Die Miete wird durch das Jobcenter übernommen, da den Bewohnern Sozialleistungen zustehen. Das zweite angrenzende Grundstück, das von den Clan-Mitgliedern bisher genutzt wurde, soll davon aber nicht vom Mietvertrag erfasst sein, so dass der Bezirk es abtrennen und der Familie entziehen will.
Quelle: ntv.de, sso/dpa