Bluttat in der Schweiz Polizei identifiziert Moschee-Schützen
20.12.2016, 11:38 Uhr
Ein Mann hatte das Feuer in einer Moschee eröffnet und drei Menschen verletzt.
(Foto: dpa)
Nach der Schießerei in einer Züricher Moschee bringt die Polizei langsam Klarheit in die Ereignisse. Ein Mann, der nahe der Bluttat tot unter einer Brücke aufgefunden wird, soll auch der Täter sein.
Beim mutmaßlichen Angreifer auf das Islamische Zentrum in Zürich handelte es sich um einen 24-jährigen Schweizer. Seine Leiche war in der Nähe des Tatorts aufgefunden worden. Es deutet der Polizei zufolge alles darauf hin, dass er der Schütze war. Allerdings stünden noch letzte Ermittlungen aus. Neben dem Toten, der unter einer Brücke nur wenige hundert Meter vom Tatort lag, war auf Fotos eine Waffe zu sehen.
Zudem soll er auch für ein Tötungsdelikt verantwortlich sein, bei dem ein Mann am Wochenende auf einem Spielplatz in Zürich getötet wurde. Das teilte die Polizei mit. Der Schütze hatte am Montagabend im Gebetsraum eines Islamischen Zentrums auf mehrere Betende geschossen und drei Männer im Alter von 30, 35 und 56 Jahren teils schwer verletzt. Daraufhin tötete sich der Angreifer selbst.
Das Motiv für den Mordanschlag ist weiter völlig unklar. "Wir wissen es nicht", sagte Staatsanwältin Francoise Stadelmann. Ein terroristischer Hintergrund werde zum jetzigen Zeitpunkt aber ausgeschlossen. Möglicherweise spiele Okkultismus eine Rolle. Der Mann, der sich nach den Schüssen in der Moschee selbst tötete, sei bisher nur wegen eines Raddiebstahls polizeilich erfasst worden.
Das islamische Gebetszentrum wird laut Medienberichten vor allem von Gläubigen aus Nordafrika, Somalia und Eritrea aufgesucht. Mehreren Moscheen in der Schweiz ist in den vergangenen Monaten von den Medien vorgeworfen worden, Gläubige zu radikalisieren. In Schweizer Medien wird der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung von acht Millionen Menschen mit schätzungsweise 450.000 angegeben.
Quelle: ntv.de, jgu/dsi/dpa