Panorama

DNA überführt Verdächtigen Polizei kommt A7-Steinewerfer auf die Spur

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Eine Familie verunglückt auf der A7, ein auf die Fahrbahn geworfener Betonbrocken bringt das Auto am vergangenen Wochenende ins Schleudern. Nun ist der Fall nach Angaben der Polizei aufgeklärt.

Nachbildung des Betonbrockens

Nachbildung des Betonbrockens

(Foto: dpa)

DNA-Spuren haben die Polizei auf die Spur des mutmaßlichen Steinwerfers von der Autobahn 7 gebracht. "Spezialisten ist es gelungen, aus kleinsten Fragmenten auf dem Stein und auf einer Folie am Ablageort DNA-Spuren zu sichern", sagte der Ulmer Polizeipräsident Christian Nill.

Der mutmaßliche Steinwerfer ist der Polizei wegen Delikten wie Beleidigung und Körperverletzung bereits häufiger aufgefallen. Aufgrund einer psychischen Krankheit sei ihm in der Vergangenheit auch Schuldunfähigkeit attestiert worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittler haben zwar ein Gutachten in Auftrag gegeben, gehen im aktuellen Fall aber nicht davon aus, dass er schuldunfähig ist. Der 36-Jährige gestand, den zwölf Kilo schweren Brocken bei Heidenheim auf die Autobahn geworfen zu haben. Das Motiv blieb bislang unklar.

Nach einem DNA-Abgleich durch das Landeskriminalamt nahmen die Beamten den Mann am Mittwoch fest. 2009 war dem Verdächtigen im Rahmen eines Strafverfahrens eine Speichelprobe abgenommen worden. Der Steinwurf hatte tragische Konsequenzen: Das Auto einer Familie aus dem Raum Biberach war in der Nacht zum Sonntag auf den schweren Brocken geprallt und von der Fahrbahn abgekommen. Der Wagen überschlug sich mehrmals.

Mutter noch in Lebensgefahr

Die Familie war auf der Heimreise von einer Hochzeitsfeier. Die 25 Jahre alte Mutter ist noch immer in Lebensgefahr. "Sie mussten der Mutter ein Bein abnehmen in der Zwischenzeit", sagte Nill. Der Zustand des 33 Jahre alten Vaters sowie der beiden sechs und vier Jahre alten Kinder ist stabil. Mit der "Soko Crash" habe die Polizei sofort die ganze Energie auf den Fall gelenkt, sagte Nill.

Um möglichen Nachahmern das Handwerk zu legen, fährt die Polizei seit Sonntag an einigen Autobahnbrücken gezielt Streife. Der Täter entwendete den Stein nach derzeitigem Ermittlungsstand von einem Ablagehaufen am Flugplatz Giengen. Auf dem Gepäckträger seines Fahrrads transportierte er ihn Hunderte Meter zur Brücke und warf ihn dann über das Geländer auf die Fahrbahn.

Ein Motiv für die Tat nannte der 36-Jährige nicht. "Er kann dafür keine Erklärung liefern", sagte Peter Staudenmaier von der Staatsanwaltschaft Ellwangen. Der Mann lebte nach Angaben der Ermittler in einer Kleingartenanlage zwischen Herbrechtingen und Mergelstetten.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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