Panorama

Mehr Handel, weniger Besitz Polizei registriert weniger Drogendelikte

Cannabis macht 60 Prozent der Delikte im Bereich Drogenhandel aus.

Cannabis macht 60 Prozent der Delikte im Bereich Drogenhandel aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl der festgestellten Drogendelikte 2021 sinkt gegenüber dem Vorjahr um gut ein Prozent. Dennoch stellt das Bundeskriminalamt 361.000 Fälle fest. Der Handel mit Rauschgift soll dagegen zugenommen haben. Bei Kokain verdoppelt sich die sichergestellte Menge sogar.

Der Handel mit Rauschgift nimmt in Deutschland zu. Knapp 56.000 Rauschgift-Handelsdelikte seien im vergangenen Jahr registriert worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Das entspricht einer Zunahme um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt ging die Zahl der Rauschgiftdelikte - also auch der Besitz und Erwerb - nach Angaben der Ermittler leicht um etwas mehr als ein Prozent auf insgesamt rund 361.000 Fälle zurück. Der Großteil des durch die Polizei und den Zoll sichergestellten Rauschgifts sei über den Land- und über den Seeweg nach Deutschland geschmuggelt worden. Als Vertriebsweg habe sich das Internet weiter etabliert, teilte das BKA bei der Präsentation des "Bundeslagebilds Rauschgiftkriminalität 2021" mit.

"Die aktuellen Zahlen verdeutlichen: Wir müssen sowohl bei der strafrechtlichen Verfolgung von professionell agierenden Drogenkriminellen als auch bei Prävention und Suchthilfe schneller, konsequenter und besser werden. Wir müssen mehr tun, damit Menschen gar nicht erst zu gefährlichen Drogen greifen, oder, wenn sie es doch tun, davon wieder loskommen", sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht und Drogenfragen, Burkhard Blienert.

Deutlich mehr Kokain entdeckt

Der Anteil des Handels mit Cannabis an allen Delikten habe fast 60 Prozent betragen, eine Zunahme von etwas mehr als drei Prozent. Bei der Sicherstellung von Drogen ist insbesondere bei Kokain und Methamphetamin eine Zunahme der Mengen feststellbar. So hat sich die Menge des sichergestellten Kokains im Berichtsjahr 2021 mit mindestens 23 Tonnen mehr als verdoppelt (2020: mindestens 11 Tonnen). Bei Methamphetamin stieg die sichergestellte Menge über alle Erscheinungsformen hinweg, also pulverförmig, kristallin und flüssig, um 25 Prozent auf mindestens 363,1 Kilogramm (2020: 290,5 kg).

1826 Menschen seien im vergangenen Jahr an den Folgen ihrer Drogensucht gestorben. Das entspricht nach Angaben des Bundeskriminalamtes einer Zunahme um 15,5 Prozent im Jahresvergleich.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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