"Ich komme ans Ende" Reinhold Messner schockt mit ernstem Post
18.12.2023, 16:20 Uhr Artikel anhören
Lebende Legende: Reinhold Messner.
(Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE)
Ein Extrembergsteiger wie Reinhold Messner lässt sich nicht unterkriegen. Das werden sicher viele denken. Vielleicht sind deshalb die Reaktionen umso besorgter, da sich der 79-Jährige nun mit einer melancholischen Botschaft zu Wort meldet. Doch der Südtiroler gibt bereits Entwarnung.
Reinhold Messner hat es als Bergsteiger zur lebenden Legende gebracht. Er bestieg als erster Mensch überhaupt alle 14 Achttausender auf der Welt. Den Mount Everest erklomm er zusammen mit Peter Habeler erstmals ohne Flaschensauerstoff, um wenig später mit dem Nanga Parbat einen Achttausender im kompletten Alleingang zu besteigen - auch das hatte vor ihm noch niemand gemacht. Und wenn er gerade mal nicht auf Berge stieg, dann durchquerte Messner vielleicht gerade die Antarktis, Grönland oder die Wüste Gobi.
Doch an einer Hürde kommt auch ein Reinhold Messner nicht vorbei: an der Hürde der Zeit. So feierte Messner im September seinen 79. Geburtstag. Mutmaßlich war es schlicht die Reflexion seines Alters, die ihn am Wochenende zu einem ungewohnt nachdenklichen Post auf seiner Instagram-Seite inspirierte.
Viele Fans, Followerinnen und Follower reagierten jedoch zunächst mit Sorge um den aktuellen Gesundheitszustand des gebürtigen Südtirolers.
So schrieb Messner zu einem Bild von sich auf einem See mit Bergen im Hintergrund: "Ich komme ans Ende, das ist Tatsache! Aber ich gehe mit reinem Gewissen, wissend, dass ich ein guter Mensch war, mein Bestes gegeben habe, ein liebender Vater, ein guter Freund und ein guter Bruder war. Jetzt ist es an der Zeit, meine letzten Träume zu leben und den Menschen, die mir so viel bedeuten, Liebe zu geben. Aber das Wichtigste ist Dankbarkeit."
"Alles gut"
Zu den vielen Kommentaren, die Messner als wahren "Helden" oder Quelle der Inspiration würdigten, gesellten sich rasch auch besorgte Stimmen. "Ich hoffe, es geht Ihnen gut", schrieb etwa ein Nutzer. Ein anderer merkte an: "Die Aussage beunruhigt mich."
Dies wiederum veranlasste Messner offenbar zu einer Klarstellung. Gegenüber der italienischen Tageszeitung "Corriere del Trentino" versicherte er: "Alles gut. Mir geht es bestens." Momentan sei er auf dem Weg nach Indien, um dort auch den Jahreswechsel zu verbringen. Ihm sei jedoch bewusst, dass er keine 70 Jahre mehr vor sich habe und wohl auch keine 20 - nichts anderes habe er zum Ausdruck bringen wollen: "Ich gehe dem Ende entgegen und akzeptiere das. Ich verschließe die Augen nicht vor den Tatsachen. Aber das bedeutet nicht, dass ich keine Ideen und Projekte habe."
Auch auf Instagram meldete sich Messner inzwischen noch einmal zu Wort. "Ich werde nächstes Jahr 80 und mir wird bewusst, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt. Der Tod ist eine Tatsache. Ich möchte niemanden beunruhigen. Mir geht es großartig, und ich bin glücklich, dass ich auf ein wundervolles Leben mit Aufs und Abs zurückblicken und nun gelassen in mein letztes Jahrzehnt gehen kann. Übrigens bin ich nicht der Einzige, der sterben wird", schreibt Messner - und erntet dafür viel Applaus.
Quelle: ntv.de, vpr