Panorama

Stundenlang geht nichts mehr Schnee und Glätte sorgen für Verkehrschaos

A2 bei Bielefeld am Sonntagabend

A2 bei Bielefeld am Sonntagabend

(Foto: picture alliance / David Young/D)

Der vorübergehende Wintereinbruch in Deutschland sorgt vielerorts für Chaos auf den Straßen. Mindestens zwei Menschen sterben. Die Bahn sperrt die Schnellfahrstrecke Köln - Frankfurt am Main. Auch Flüge fallen aus.

Schnee und Straßenglätte haben in vielen Teilen Deutschlands zu Unfällen geführt und den Verkehr behindert. In der Nähe von Cuxhaven starb ein Mann bei einem Unfall, im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen kam ein Lkw-Fahrer ums Leben. Mehrere Menschen verletzten sich, aber oft blieb es bei Blechschäden - und langen Wartezeiten.

Nichts geht auf der A2 bei Bielefeld

Heftiger Schnee verursachte am Sonntagabend auf der Autobahn 2 bei Bielefeld einen stundenlangen Stau. Der Verkehr kam am Bielefelder Berg zeitweise komplett zum Erliegen - Autofahrer standen zwischen drei und vier Stunden im Stau, wie die Polizei mitteilte. Seit 19 Uhr sei die Autobahn Richtung Dortmund wieder frei. Zwischenzeitlich musste die Autobahn voll gesperrt werden, um Streufahrzeuge durchzulassen.

Die Fahrzeuge hatten sich nach Angaben der Polizei im Schnee festgefahren. An den Steigungen auf der A2 seien die Lastwagen nicht mehr vorwärts gekommen. "Manche Autofahrer haben keine Rettungsgasse gebildet, sodass wir mit den Räumfahrzeugen nicht durchkamen", sagte ein Sprecher. "Andere waren mit Sommerreifen unterwegs." Hinzu kam, dass auch die Ausfahrten komplett vereist waren und Autofahrer deshalb nicht abfahren konnten. Dort kam es zu Unfällen, Autos standen demnach quer auf der Straße.

Versorgungsmaßnahmen der Feuerwehr waren nach Polizeiangaben schon in der Planung. Der Sprecher ging allerdings davon aus, dass die Autofahrer nicht über Nacht auf der Autobahn festecken würden.

Bahn sperrt Schnellfahrstrecke

Die Deutsche Bahn sperrte die Schnellfahrstrecke Köln - Rhein/Main. Die Fernverkehrszüge werden umgeleitet, sagte eine Sprecherin des Konzerns. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main sollte Montagmorgen wieder frei sein. Man habe sich für die Sperrung entschieden, um mögliche witterungsbedingte Schäden zu beheben, damit die Züge am Montag wieder pünktlich rollen. Am Abend mussten Reisende mit rund 40 Minuten Verspätung rechnen, einige strandeten etwa am Kölner Hauptbahnhof. Reisende berichteten aber von deutlich längeren Verspätungen.

Reisebus umgekippt

Ein mit 47 Menschen besetzter Reisebus geriet bei Schneetreiben ins Schlingern und kippte um. Zwei Menschen wurden bei dem Unfall auf einer Landstraße in Niedersachsen im Landkreis Schaumburg leicht verletzt und zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. Schwerverletzte gab es nicht. Die Feuerwehr entfernte eine Scheibe des Busses, damit die Menschen aus dem Bus klettern konnten. Bei der Reisegruppe handelte es sich nach Polizeiangaben um Senioren. Ein Ersatzbus wurde bereitgestellt.

Hunderte Flüge gestrichen

Am Frankfurter Flughafen gab es am Sonntag Verspätungen und Flugausfälle, wie die Betreibergesellschaft Fraport mitteilte. Der Flughafen Düsseldorf stellte den Betrieb ein, auch in Köln/Bonn, am Flughafen Stuttgart und Bremen fielen Flüge aus.

Bis zum Nachmittag wurden am Frankfurter Flughafen 267 Flüge gestrichen. Hunderte Verbindungen hatten Verspätung. Zwischenzeitlich stand an Deutschlands größtem Drehkreuz nur eine Piste für startende und landende Jets zur Verfügung. Eine Fraport-Sprecherin bezeichnete die Situation als "dramatisch". Selbst auf den geräumten und gestreuten Bahnen seien wegen des anhaltenden Schneefalls nicht die vorgeschriebenen Bremswerte erreicht worden.

Mindestens zwei Tote

In Niedersachsen gerieten viele Autofahrer wegen Schnee und Glätte am Wochenende ins Rutschen. In der Nähe von Cuxhaven starb am Samstagnachmittag ein Mann, der auf dem Seitenstreifen der Autobahn 27 nach einer Panne auf den Abschleppdienst wartete. Er wurde von einem Wagen angefahren, der auf der teilweise glatten Straße nach rechts abgekommen war.

Ein 69 Jahre alter Lkw-Fahrer kam am Sonntag bei Heiligenhaus beim Einbiegen in die Grundstückseinfahrt bei Eisglätte von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum, wie die Polizei mitteilte. Er wurde eingeklemmt und kam ums Leben.

Im Oberharz wurden in der Nacht zum Sonntag drei Menschen schwer verletzt, als ein Autofahrer auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen verlor und frontal gegen einen Baum krachte. Ein 20-Jähriger verlor bei Himmelpforten die Kontrolle über seinen Wagen, der gegen Bäume prallte. Der junge Mann wurde aus dem Auto in einen mit Wasser gefüllten Graben geschleudert. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen. 

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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