Terrorverdacht an der High School Selbst gebastelte Uhr löst Bombenalarm aus
16.09.2015, 11:09 UhrEigentlich wollte Ahmed Mohamed nur seinen Lehrern eine Freude machen. Deswegen bringt er eine selbst gebastelte Uhr mit zur Schule. Was er damit allerdings auslöst, hätte der Jugendliche nicht für möglich gehalten.
Ahmed Mohamed aus Irving in Texas bastelt gerne. Schaltkreise, Batterien und Platinen sind die Leidenschaft des 14-Jährigen. Nun wurde ihm diese zum Verhängnis.
Eigentlich wollte er den Lehrern seiner High School nur eine Freude machen. Und baute eine einfache Uhr mit einer Digitalanzeige. Was dann passiert, sorgt in den US-Medien für Furore. So berichtet "The Dallas Morning News": Ahmeds Lehrer reagieren auf die Bastelei des Jungendlichen anders als gedacht: "Das sieht ja aus wie eine Bombe", soll eine Lehrerin entsetzt gerufen haben. Der Schulleiter ruft sofort die Polizei.
Vor den Augen seiner Mitschüler führen die Beamten den 14-Jährigen in Handschellen ab. Die Uhr wird als Beweismittel beschlagnahmt, die Beamten nehmen die Fingerabdrücke des Jungen. Die Polizisten verhören ihn. Nach ihrer Meinung verhält sich der Junge verdächtig. Bei der Befragung habe er sich "passiv aggressiv" verhalten und eine Erklärung, warum er die Uhr gebaut hatte, hatte er auch nicht parat, sagte ein Polizeibeamter laut Regionalsender WFAA-TV. Beteuerungen Ahmends, es handle sich nur um eine Uhr, überhören die Beamten schlichtweg.
Name "Mohamed" macht verdächtig
"Ich glaube, es hätte keine Probleme gegeben, wenn sein Name nicht Ahmed Mohamed wäre", zitiert der "Spiegel" Alia Salem vom Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen (CAIR). Ahmeds Vater stammt aus dem Sudan und reagierte ebenfalls empört auf den Umgang mit seinem Sohn: "Nur weil sein Name Mohamed ist und wegen der Anschläge vom 11. September wurde er schlecht behandelt."
Inzwischen konnte der 14-Jährige wieder nach Hause. Solange die Polizei ermittelte, musste er allerdings zu Hause bleiben. Warum dem Jugendlichen niemand glaubte, bleibt unklar: Laut WFAA-TV verweist die Leitung der High School bei Nachfragen an die Bezirksregierung. Von dort heißt es: "Wir bitten unsere Schüler und das Personal, sofort zu melden, wenn sie verdächtige Gegenstände oder Verhalten beobachten."
Quelle: ntv.de, kpi