Hype um BVG-Fahrkarten-Turnschuh Sneaker-Fans campieren vor Berliner Läden
15.01.2018, 20:18 Uhr
Wer cool sein will, muss leiden: Diese hartgesottenen Sneaker-Fans harren bereits seit Tagen in Eiseskälte vor einem Berliner Laden aus, um den begehrten BVG-Turnschuh zu ergattern.
(Foto: dpa)
Turnschuhfieber in Berlin: Ab Dienstag verkauft Adidas in Berlin einen außergewöhnlichen Schuh. Der Träger hat ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr an den Füßen. Der Hype ist riesig. Seit Samstag übernachten die ersten Enthusiasten vor den Läden.
Bei Minusgraden harren Sneaker-Verrückte seit Tagen in Berlin Mitte und Kreuzberg vor zwei Läden aus, um ein Paar Turnschuhe zu ergattern. Der Verkauf der begehrten Treter beginnt am morgigen Dienstag - doch schon am Samstag hatten die ersten ihr Lager vor den zwei Läden aufgeschlagen. Eingewickelt in Schlafsäcke und Decken verbringen sie dort insgesamt drei Nächte und zwei Tage. Manche von ihnen sind extra aus dem mehrere 100 Kilometer entfernten Nordrhein-Westfalen angereist.
Der Adidas-Schuh wird in einer Auflage von 500 Exemplaren nur in den beiden Berliner Läden verkauft. Die Sneaker sind im Look der Berliner U-Bahn-Sitzbezüge gehalten. Doch das eigentlich Einzigartige an ihnen: In der Lasche des limitierten Modells ist eine Jahresfahrkarte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eingenäht. Sie gilt bis Ende 2018, aber nur für U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse und Fähren. Alles zusammen für 180 Euro. Ein wahres Schnäppchen, denn ein ähnliches Ticket, das allerdings auch die Benutzung der S-Bahn einschließt, kostet normalerweise je nach Abo mindestens 730 Euro.
Laut der "Berliner Morgenpost" ist es allerdings eh nicht das BVG-Ticket, das die Fans am Sneaker reize. "Darum geht es den Wenigsten, das ist mehr ein Nebeneffekt", sagte ein 30-jähriger Camper der Zeitung. Die Schuhe seien etwas ganz Besonderes. Sie hätten einen Sammlerwert, da die Stückzahl limitiert ist.
Adidas freut sich über das große Interesse. "Wir sind dankbar für die Markentreue und die Leidenschaft der Menschen in Berlin. Die Begeisterung rund um den Sneaker und dessen Entstehungsgeschichte zeigt, welchen hohen Stellenwert wir in der Hauptstadt haben", sagte ein Unternehmenssprecher der "Berliner Morgenpost". Adidas sei sehr zufrieden, wenn das Projekt 500 Menschen glücklich mache. Glücklich macht es auf jeden Fall Adidas und die BVG. Beide Unternehmen erzielen mit dem Schuh einen Marketing-Effekt, der sogar über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen sorgt.
Quelle: ntv.de, hny