Panorama

Extremwetter in Deutschland Sturmtief verletzt mehrere Menschen

Die Unwetterfront, die in der Nacht über Deutschland hinwegzieht, hinterlässt schwere Schäden. Mehrere Menschen werden verletzt. Im Zugverkehr müssen Pendler und Reisende weiter mit Verspätungen rechnen. Die Bahn kämpft noch immer mit Störungen im Norden.

Mit Böen in Orkanstärke sind Unwetter in der Nacht über Deutschland hinweggefegt. Ersten Berichten zufolge gab es mehrere Verletzte durch herabfallende Äste und umgestürzte Bäume. Zentrale Strecken im Bahn-, Straßen-, und zeitweise auch im Flugverkehr waren betroffen. "An der Kaltfront von Tief 'Nadine' hat sich das kleine, aber sehr intensive Sturmtief 'Oriana' gebildet", erklärte n-tv Meteorologe Björn Alexander die Wetterlage. "An der dazugehörigen Gewitterlinie wüteten die Böen zum Teil extrem heftig."

In Hamburg werden zwei Jugendliche durch einen herabstürzenden Baum verletzt.

In Hamburg werden zwei Jugendliche durch einen herabstürzenden Baum verletzt.

(Foto: imago/Andre Lenthe)

Besonders stark waren die Sturmböen im Raum Hannover und an der Nordsee. An der Küste bei Büsüm etwa seien Windgeschwindigkeiten von bis zu 141 Kilometern pro Stunde gemessen worden, sagte Alexander. Mindestens sechs Menschen wurden durch das Gewittertief verletzt. Im Hamburger Stadtteil Harburg wurden zwei Jugendliche durch einen umstürzenden Baum verletzt. In Bad Vilbel bei Frankfurt löste sich im Wind die Jalousie an einem Café und verletzte drei Menschen. In Mainz wurde in der Innenstadt eine Frau durch ein losgerissenes Werbebanner im Gesicht verletzt.

Aufräumarbeiten bei der Bahn

Die Folgen des Unwetters sorgen vor allem im Bahnverkehr für anhaltende Einschränkungen - vor allem im Norden Deutschlands. Auf vielen Fernverkehrsverbindungen müssten Passagiere mit Verspätungen in Folge der Störungen rechnen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.

Demnach sind die ICE-Strecken Hannover-Hamburg-Kiel, Bremen-Hamburg sowie Osnabrück-Löhne noch gesperrt. Wie lange die Störungen andauern werden, ist unklar. Die Aufräumarbeiten entlang der Strecke dauern an. Auf den übrigen Fernverkehrsstrecken würden die Züge teilweise umgeleitet, heißt es. Verspätungen gibt es daher zum Beispiel auch auf der ICE-Strecke zwischen Hannover und Berlin. Auch im Regionalverkehr müssen sich Fahrgäste auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.

Auch die Strecken des regionalen Bahnbetreibers Metronom sind von dem Unwetter betroffen, wie das Unternehmen mitteilte. Am Freitagmorgen sei zumindest die Strecke des RE 2 (Göttingen-Hannover-Uelzen) wieder komplett freigegeben worden. Es könne aber weiterhin zu Verspätungen kommen. Die übrigen Strecken seien noch teilweise gesperrt oder nur eingleisig befahrbar. Der Betreiber bittet alle Fahrgäste, sich frühzeitig zu informieren.

"Es wird deutlich angenehmer"

"Wettertechnisch haben wir das Schlimmste hinter uns", fasste n-tv Meteorologe Alexander die Lage zusammen. "Dass die extreme Hitze jetzt erst einmal vorbei ist, merken Sie in der Frühe besonders in den westlichen Landesteilen, wo der Tag mit frischen 10 bis 17 Grad beginnt." Richtung Osten ist die Luft noch wärmer. Die Frühtemperaturen liegen dort bei 17 bis 21 Grad.

Der Wind lässt weiter nach, weht allerdings anfangs besonders an den Küsten noch stürmisch. "Im Südosten geht es zwar noch mit teils kräftigem Regen in den Tag", so der n-tv Wettermann weiter. "Auch die Küsten bekommen im Tagesverlauf immer mal wieder Schauer ab. Im großen Rest ist es aber freundlich bis sonnig und trocken."

Am Wochenende steigen die Temperaturen wieder weiter an. "Es wird aber deutlich angenehmer als zuletzt", lautet die Vorhersage für die kommenden Tage.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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