Pflegeoma in Haft Totes Kind hatte Würgemale am Hals
30.04.2018, 09:06 Uhr
In diesem Haus in Baden-Württemberg kam der Siebenjährige ums Leben.
(Foto: picture alliance / Sina Schuldt/)
Ein Junge übernachtet wie schon oft bei einer 69-jährigen Bekannten der Familie. Doch als seine Eltern ihn abholen wollen, liegt er tot in der Badewanne. Während die Umstände des Todes rätselhaft bleiben, steht nun die Ursache fest.
Der sieben Jahre alte Junge, der in Künzelsau tot im Haus seiner Babysitterin entdeckt wurde, ist offenbar erwürgt worden. Dem Obduktionsergebnis zufolge war eine "Gewalteinwirkung gegen den Hals des Jungen todesursächlich", wie Polizei und Staatsanwaltschaft Heilbronn mitteilten. Die festgenommene Tatverdächtige schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Das Kind war am Samstagmorgen vom eigenen Vater tot in einer Badewanne entdeckt worden. Es hatte Würgemale am Hals und war mit hoher Wahrscheinlichkeit schon tot, als es in die Badewanne gelegt wurde.
Der Junge hatte wie schon oft bei einer 69 Jahre alten Bekannten der Familie übernachtet. Als die Eltern ihn abholen wollten, machte zunächst niemand auf. Die Pflegeoma war nicht vor Ort. Mit Hilfe eines Nachbarn, der einen Schlüssel zum Haus besaß, kamen sie in das Einfamilienhaus und machten die furchtbare Entdeckung. Die Frau war nach einem Zeugenhinweis am Samstagabend festgenommen worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Heilbronn mitteilten.
"Sie ist bisher die einzige Verdächtige"
Nach der Obduktion der Leiche des Siebenjährigen wurde Haftbefehl wegen Totschlags gegen die Frau erlassen. "Sie ist bisher die einzige Verdächtige", bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Und: Man gehe nicht davon aus, dass weitere hinzukommen. Die Frau wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert worden. Weitere Angaben wurden unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht gemacht. Die Ermittler schlossen ein Tötungsdelikt nicht aus.
Der Familie sei die Tat ein Rätsel, heißt es in Polizeikreisen. Das Verhältnis zur Pflegeoma war sehr herzlich. Das Kind übernachtete seit fünf Jahren immer mal wieder dort, ging gerne hin. Es bestand ein großes Vertrauensverhältnis.
Auch im Rathaus des Städtchens herrscht Entsetzen über die Tat: "Über den Tod des siebenjährigen Jungen aus Künzelsau sind wir zutiefst bestürzt", sagt Bürgermeister Stefan Neumann. "Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie." Er bittet um Verständnis dafür, dass er keine weiteren Angaben und Informationen preisgeben könne.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP