Panorama

17 Jahre Haft wegen Doppelgänger Unschuldig verurteilter Häftling kommt frei

doppelgänger.JPG

Nach fast 20 Jahren Haft kann ein Mann im US-Bundesstaat Kansas seine Unschuld beweisen. Den Raub, wegen dem er 1999 verurteilt wurde, hat er nie begangen. Am Ende sind es Mithäftlinge, die den entscheidenden Hinweis für seine Rehabilitation liefern.

Richard Anthony Jones sitzt im US-Bundesstaat Kansas fast 20 Jahre in Haft – unschuldig, wie sich nun nach neuen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft herausstellt. Im Jahr 1999 war Jones wegen eines bewaffneten Raubüberfalls zu 19 Jahren Haft verurteilt worden, die Straftat hat er allerdings nie begangen. Denn, so schreibt die BBC, der Familienvater hat einen Doppelgänger, der inzwischen unter Tatverdacht steht.

Jones war bereits mehrfach gegen das Urteil vorgegangen, ohne Erfolg. Der Wendepunkt kam im Jahr 2015: Mithäftlinge erzählten ihm von einem Mann, der genauso aussehe wie er. Und nicht nur das, der Doppelgänger trage sogar den gleichen Vornamen, Ricky. Der inhaftierte Jones wandte sich daraufhin an eine Organisation, die unschuldig verurteilten Menschen hilft: Er berichtete den Aktivisten von der Doppelgänger-Theorie. Und tatsächlich: Die Mitarbeiter des "Midwest Innocence Project" fanden ein Foto des Mannes, der Richard Anthony Jones verblüffend ähnlich sieht. Die gleiche Frisur, der gleiche Hauttyp, sogar ihren Bart tragen die beiden nahezu identisch. "Als ich sein Foto sah, ergab auf einmal alles Sinn", so Jones.

Im Prozess vor 17 Jahren hatte es weder DNA-Spuren noch Fingerabdrücke gegeben, die Jones mit der Tat in Verbindung brachten. Der Schuldspruch basierte lediglich auf Aussagen von Augenzeugen, die ihn als denjenigen identifiziert hatten, der den bewaffneten Raub begangen haben soll. Doch eben jene Augenzeugen konnten anhand des nun aufgetauchten Fotos nicht mehr eindeutig sagen, wer von den beiden Männern am Tatort gewesen sein soll.

Ein Gericht rollte den Fall daraufhin neu auf und kam zu dem Schluss, dass Jones unschuldig im Gefängnis gesessen hat. Der Richter entschied daraufhin, dass es keine Beweise mehr gegen Jones gebe, und ordnete seine Freilassung an. Sein Doppelgänger ist derweil noch auf freiem Fuß – er bestreitet ebenfalls, die Tat begangen zu haben.

Quelle: ntv.de, jgu

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen