Angeblicher Bekennerfilm Video soll Anschlag auf Flug 9268 zeigen
05.11.2015, 11:34 UhrVon Anfang an galt eine Explosion an Bord als mögliche Absturzursache der russischen Passagiermaschine über Ägypten. Inzwischen mehren sich die Zeichen, die für dieses Szenario sprechen. Ein Internet-Video könnte einen weiteren Hinweis liefern.
Bereits kurz nach dem Absturz des Airbus 321 der russischen Fluggesellschaft Metrojet meldete sich die Terrormiliz Islamischer Staat und behauptete, sie sei für den Tod der 224 Menschen an Bord verantwortlich. Diese Information wurde mit großer Skepsis aufgenommen. Nun kursiert aber seit einigen Tagen im Internet ein Video, das die Sicherheitsbehörden aufmerken lässt.
Das Video, das bereits am Samstag erstmals aufgetaucht sein soll, ist gut eineinhalb Minuten lang. Es zeigt zunächst das Logo des Wilayat Sinai, des ägyptischen Ablegers der Terrororganisation Islamischer Staat. Anschließend ist ein Flugzeug zu sehen, das vorüberfliegt, es folgen eine Explosion und der Absturz des Flugzeugs. Dieser Ablauf wiederholt sich zweimal. Ein Teil ist farbig, ein anderer schwarz-weiß. Die Bilder wirken, als wären sie mit einer Handykamera aufgenommen, sie sind wackelig und von eher schlechter Qualität.
Dennoch halten Sicherheitsexperten es offenbar für möglich, dass sie authentisch sind. Dies berichtet die "Welt". Das Bundeskriminalamt habe deshalb Anfang der Woche in dieser Sache eigens die Bundesregierung in Kenntnis gesetzt. Eine BKA-Sprecherin bestätigte dem Blatt: "Die in Rede stehende Videoaufnahme ist dem Bundeskriminalamt bekannt." Eine Aussage darüber, ob das Video den Absturz der russischen Passagiermaschine vom 31.10.2015 zeigt, könne vom BKA aber nicht getroffen werden.
Explosion einer großen Maschine
Allerdings sprechen einige Indizien dafür, dass die Bilder tatsächlich das Unglücksflugzeug zeigen. Deutlich ist zu erkennen, dass es sich bei dem Flugzeug um eine große zweistrahlige Maschine handelt, so wie der Airbus 321. Eindeutig ist eine Explosion zu sehen, das wird inzwischen als wahrscheinlichste Unglücksursache angesehen. US-Geheimdienstberichten zufolge zeichnete ein Satellit zur Zeit des Absturzes einen Hitzeblitz auf. Dies würde sich mit einer Explosion zu diesem Zeitpunkt decken.
Vor allem aber müssten zwei verschiedene Personen unabhängig voneinander das Flugzeug vom Boden aus gefilmt haben. Dass beide ausgerechnet diese Maschine zum Zeitpunkt der Explosion zufällig aufzeichneten, gilt als nahezu ausgeschlossen. Vielmehr liegt der Schluss nahe, dass ihnen der Zeitpunkt der Explosion bekannt war und sie den Absturz dokumentieren sollten.
Quelle: ntv.de, sba