Panorama

Lawinenunglücke in den Alpen Weiterer Deutscher stirbt in Schneemassen

In den vergangenen Tagen war die Lawinengefahr in den Alpen hoch.

In den vergangenen Tagen war die Lawinengefahr in den Alpen hoch.

(Foto: imago/Roland Mühlanger)

In Österreich hat es zwei Lawinenabgänge gegeben. Ein 25-Jähriger ist tot, sein wenig älterer Freund wird noch vermisst. Unterdessen ermittelt die Staatsanwaltschaft nach der Ursache des Lawinenunglücks in Italien vom Mittwoch.

In den österreichischen Alpen ist ein Deutscher in einer Lawine gestorben. Die Schneemassen begruben den 25-Jährigen und seinen 26 Jahre alten Freund, wie die Polizei mitteilte. Nach einer Suchaktion konnte der Wintersportler zunächst noch geborgen werden, bevor er für tot erklärt wurde. Die Suche nach dem Freund musste am Abend aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden, soll aber spätestens bei Tagesanbruch fortgesetzt werden.

Die beiden Bayern hatten gegen 13.00 Uhr den gesicherten Skiraum verlassen und waren abgefahren, als sich das etwa 100 Meter breite und 400 Meter lange Schneebrett löste. Als die beiden Männer am Nachmittag nicht im Tal ankamen, alarmierte ein gemeinsamer Bekannter die Einsatzkräfte. Zur gleichen Zeit fuhren zwei Einheimische zufällig dieselbe Strecke ab und entdeckten den Lawinenabgang. Aufgrund des dichten Nebels verzögerte sich die Rettung aber. Hubschrauber konnten nicht zur Unfallstelle in Kals am Großglockner fliegen.

Der Tote aus Aschau im Chiemgau (Landkreis Rosenheim) konnte noch mit Hilfe eines Lawinenverschütteten-Suchgeräts geortet werden. Rettungsmannschaften bargen den jungen Mann, Versuche, ihn zu reanimieren, scheiterten jedoch. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche nach dem Verschütteten aus Stephanskirchen unterbrochen. "Das ist ein riesiger Graben. Keiner kann abschätzen, wann der nächste Rutsch kommt", sagte der Polizeisprecher. Die Retter stiegen am Abend wieder ins Tal ab und wollten die weitere Vorgehensweise besprechen. Im Tiroler Kühtai gab es einen weiteren Lawinenabgang, bei dem eine Suchaktion eingeleitet wurde. Dort ist unklar, ob es Verschüttete gibt.

Ermittlungen zum Unglück vom Mittwoch

Nach dem Lawinenunglück mit zwei toten Deutschen im italienischen Südtirol ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen alle überlebenden Teilnehmer der Skitour. In den vergangenen Tagen seien die Zeugen vernommen worden.

Eine Mutter und ihre elfjährige Tochter aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg waren am Mittwoch im Skigebiet Haideralm im Vinschgau von einer Lawine mitgerissen worden. Sie konnten beide geborgen worden, starben aber kurz darauf. Der Vater nahm an der Tour mit insgesamt neun deutschen Sportlern abseits der Piste ebenfalls teil - er überlebte.

Es müsse jetzt unter anderem die Dimension der Lawine überprüft werden. In Italien sei das Verhalten, das zur ungewollten Auslösung einer Lawine führt, eine Straftat. Wenn Menschen dadurch sterben, kann fahrlässige Tötung vorliegen. An dem Tag hatte in der gesamten Region erhebliche Lawinengefahr der Warnstufe 3 von 5 geherrscht.

Quelle: ntv.de, fhe/dpa

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