UN-Mitarbeiter aus Liberia Weiterer Ebola-Patient kommt nach Leipzig
08.10.2014, 15:29 Uhr
Im Umgang mit Ebola-Patienten gelten strenge Sciherheitsbestimmungen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Leipziger St. Georg-Klinikum rüstet sich für einen Ebola-Patienten aus Liberia. Unter Quarantäne soll der UN-Mitarbeiter dort behandelt werden. Derweil sieht die WHO keine Seuchengefahr für Europa - hält jedoch einzelne Infektionen für unausweichlich.
Zum dritten Mal soll ein Ebola-Patient zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden. Das Klinikum St. Georg in Leipzig soll den UN-Mitarbeiter aufnehmen. Er werde am Donnerstagmorgen aus Liberia eingeflogen, sagte der Sprecher des sächsischen Sozialministeriums, Ralph Schreiber.
Zuvor waren bereits zwei Ebola-Erkrankte nach Deutschland gebracht worden. Ein Arzt aus Uganda liegt derzeit in Frankfurt am Main auf einer Seuchenstation. Ein Erkrankter aus dem Senegal wurde nach fünf Wochen Behandlung gesund aus einer Hamburger Klinik entlassen.
St. Georg in Leipzig ist eines von sieben Krankenhäusern in Deutschland mit einer Sonderisolierstation für hochinfektiöse Krankheiten. Sechs Zimmer der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin können unter höchsten Quarantäne-Bedingungen betrieben werden. Bereits Ende August war ein Ebola-Verdachtsfall ins St. Georg gebracht worden. Der 45 Jahre alte Geschäftsmann hatte Symptome einer Erkrankung gezeigt. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass der Mann nicht mit Ebola infiziert war.
Ausbreitung in Europa "vermeidbar"
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält unterdessen eine Ausbreitung des Ebola-Virus in Europa für unwahrscheinlich, einzelne Ansteckungen aber für nicht verhinderbar. "Sporadische Fälle der Ebola-Viruserkrankung in Europa sind unvermeidbar", erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Europa, Zsuzsanna Jakob. Dies hänge mit Reisen zwischen Europa und den betroffenen Ländern in Westafrika zusammen.
"Dennoch, das Risiko einer Ausbreitung von Ebola in Europa ist vermeidbar und extrem gering", erklärte Jakob. Die europäischen Staaten seien im weltweiten Vergleich am besten auf derartige Epidemien vorbereitet.
In Spanien stehen derweil 52 Patienten unter Beobachtung. Die Behörden wollen dort mit allen Mitteln eine Ausbreitung der Krankheit verhindern, nachdem sich am Montag erstmals eine Krankenschwester in Europa infiziert hat.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP