Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:03 Hyundai verkauft sein einziges russisches Werk zu symbolischem Preis von 77,74 Euro +++
Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai Motor gibt bekannt, dass er sein einziges russisches Werk verkauft. Das Unternehmen werde das Werk in St. Petersburg für eine symbolische Summe von 7.000 Rubel (77,74 Euro) verkaufen, sagt ein Hyundai-Beamter gegenüber Reuters. Damit reiht sich das Unternehmen in die Liste der großen Automobilhersteller ein, die Russland nach dem Einmarsch in der Ukraine und einer Welle von Sanktionen verlassen, darunter auch Mercedes-Benz, Volkswagen, Toyota und andere. "Hyundai Motor Company hat heute in einer Vorstandssitzung den Plan genehmigt, seine gesamte Beteiligung an Hyundai Motor Manufacturing Rus (HMMR LLC) an Art-Finance LLC zu verkaufen", so das Unternehmen in seiner Erklärung.
+++ 21:22 Mutmaßliche Verbindungen nach Russland: Stellvertretender Chef der ukrainischen Polizei tritt zurück +++
Dmytro Tyshlek, der stellvertretende Chef der Nationalen Polizei, dem Journalisten mutmaßliche Verbindungen nach Russland nachweisen, hat ein Rücktritts-Schreiben verfasst. Das Innenministerium bestätigte gegenüber dem ukrainischen Nachrichtenportal "Ukrainska Pravda", dass Innenminister Ihor Klymenko eine Anordnung zur Entlassung von Tyshlek als stellvertretendem Chef der Nationalen Polizei unterzeichnet hat.
+++ 20:43 Selenskyj bezeichnet Putin als "kranken Menschen" +++
In seiner Jahrespressekonferenz in Kiew räumt Selenskyj ein, dass das Jahr 2023 militärisch nicht so lief wie gewünscht. Jedoch habe auch Russland kein strategisches Ziel erreicht. "Sie sprachen erst von drei Tagen [bis zum Sieg] und dann von den besetzten Gebieten in vollen Grenzen", also der vollständigen Eroberung der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson, die Russland bis heute nicht erreicht hat. "Na gut, es sind nun keine drei Tage, sondern zwei Jahre", betont Selenskyj, der in diesem Zusammenhang von den "Drei-Tages-Plänen eines kranken Menschen" spricht. Den Krieg im Nahost hält der ukrainische Präsident aber für einen "diplomatischen Sieg" Russlands. Für die Ukraine sei das Problem die Priorisierung der Hilfen: Die einen Partner würden sagen, dass der Ukraine selbstverständlich zuerst geholfen werden müsse, die anderen würden das etwas anders sehen.
+++ 20:09 UN: Russland führte bislang mindestens 142 Massenhinrichtungen durch +++
Zu den mutmaßlichen Verstößen Russlands bei der Invasion in die Ukraine gehören 142 Massenhinrichtungen ukrainischer Zivilisten in den besetzten Gebieten durch russische Truppen seit dem Beginn der umfassenden Invasion, sagt der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Turk. Die Zahlen, die die UNO regelmäßig zu den Opfern des russischen Krieges gegen die Ukraine vorlegt, umfassen nur Fälle, die sicher verifiziert werden konnten, und die tatsächlichen Zahlen sind höchstwahrscheinlich höher. Turk wies darauf hin, dass die Beobachtung seines Teams in der Ukraine "weiterhin auf grobe Verstöße gegen die internationalen Menschenrechtsnormen, schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und Kriegsverbrechen" vor allem durch die russischen Streitkräfte hinweise.
+++ 19:40 US-Senatoren sehen noch langen Weg bis zur Einigung auf die Ukraine-Hilfe +++
Hochrangige US-Senatoren erwarten keine baldige Einigung auf die von Präsident Joe Biden erbetene milliardenschwere Hilfe für die Ukraine. "Jedem ist klar, dass wir mehr Arbeit vor uns haben, und dass es länger dauern wird", sagt der demokratische Mehrheitsführer der Kongresskammer, Chuck Schumer. Sein Parteikollege Dick Durbin sprach von der Hoffnung, dass man im Januar sofort nach der Winterpause eine Einigung erzielen könne. Biden hat um weitere 61 Milliarden Dollar für die Ukraine gebeten. Die Republikaner machen dies von verstärkten Grenzkontrollen zu Mexiko abhängig.
+++ 19:08 Studie: Litauer vertrauen deutscher Armeebrigade für verbesserte Verteidigung +++
Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas hat eine von Spinter research im Auftrag der litauischen Streitkräfte durchgeführte Studie zitiert. Er sagt, dass die wichtigsten Einheiten einer deutschen Armeebrigade, die nach Litauen verlegt wird, ab 2025 eintreffen und 2027 ihre volle Kampfbereitschaft erreichen werden.
Die Ergebnisse der Studie zeigen Folgendes:
- 82% der Litauer unterstützen die dauerhafte Stationierung der deutschen Brigade in Litauen
- 83% der Litauer haben eine positive Meinung über deutsche Soldaten
- 76 % glauben, dass die deutsche Brigade zur Stärkung der litauischen Verteidigung beitragen wird
+++ 18:35 Ukraine-Soldaten berichten von russischen Reizgasattacken +++
Laut ukrainischen Soldaten setzt die russische Armee bei ihren Angriffen auf die Front auch Reizgas ein. Laut dem US-Sender CNN belegen medizinische Gutachten Vergiftungen mit Gas bei den Kämpfern. Derweil berichtet ein ukrainischer Kommandant von "extremen Veränderungen" an der Front.
+++ 17:51 Selenskyj: Regierung erörtert "sehr heikle Frage der Mobilisierung" von 500.000 Soldaten +++
Das ukrainische Militär bittet nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj um die Mobilisierung von 450.000 bis 500.000 zusätzlichen Soldaten. Hochrangige Militärs und Regierungsvertreter würden "diese sehr heikle Frage der Mobilisierung" erörtern, sagt Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Kiew. Das Parlament werde sich dann damit befassen. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Eine Mobilisierung in einem solchen Umfang würde zusätzliche Finanzmittel erfordern.
+++ 17:22 Haftstrafen für 14 Angeklagte in Polen wegen Spionage für Russland +++
Wegen der Vorbereitung von Sabotage-Akten im Auftrag eines Spionagerings für Russland hat ein polnisches Gericht 14 Angeklagte aus Russland, Belarus und der Ukraine zu Haftstrafen zwischen 13 Monaten und sechs Jahren verurteilt. Die Beschuldigten würden in allen Anklagepunkten für schuldig befunden, sagt der Vorsitzende Richter Jaroslaw Kowalski. Die Ermittler hatten den Angeklagten vorgeworfen, als Teil eines Spionagerings Anschläge auf Züge mit Hilfslieferungen für die benachbarte Ukraine geplant und Militäreinrichtungen und wichtige Infrastruktur in dem NATO-Mitgliedsland ausgeforscht zu haben. Alle 14 hatten sich zuvor schuldig bekannt. Zwei weitere Angeklagte sollen in einem getrennten Verfahren vor Gericht kommen, nachdem sie ihre Geständnisse zurückgezogen hatten.
+++ 16:54 Ukrainer rekrutiert für FSB - jetzt muss er 15 Jahre in Haft +++
Ein ukrainischer Staatsbürger, der vom russischen Föderalen Sicherheitsdienst (FSB) rekrutiert wurde und versuchte, eine eigene Gruppe von Informanten aufzubauen, muss 15 Jahre ins Gefängnis. Er wurde des Verrats für schuldig befunden, teilt der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) mit. Nach Angaben des SBU kämpfte der Spion seit Langem mit den russischen Streitkräften oder deren Stellvertretern, und zwar bereits seit dem Krieg in Transnistrien, der von Russland unterstützten abtrünnigen Region der Republik Moldau, Anfang der 1990er Jahre. Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine habe er versucht, ein eigenes Netzwerk von Informanten aufzubauen und SBU-Agenten zu rekrutieren, um Informationen über den Standort der ukrainischen Truppen im Süden der Ukraine zu sammeln, heißt es in dem Bericht. Der SBU lockte ihn unter dem Vorwand, SBU-Agenten seien potenzielle Komplizen, in die Ukraine. Er wurde dann in der Region Odessa festgenommen.
+++ 16:23 Soldat in Donezk: "Russen nutzen Wetter, um vorzustoßen" +++
An der Front in Donezk beeinflusst der Winter das Kriegsgeschehen inzwischen maßgeblich. Das kalte Wetter macht viele Drohnen untauglich und auch schweres Gerät friert am Boden fest. Der Besuch einer ukrainischen Einheit in der Region offenbart: Die Russen versuchen, die veränderte Lage auszunutzen.
+++ 15:52 Finnland stellt mutmaßlichen russischen Neonazi vor Gericht +++
Ein Gericht in Helsinki ordnet Untersuchungshaft von Yan Petrowski an, einem mutmaßlichen russischen Neonazi, der gegen ukrainische Truppen gekämpft hat. Ihm werden Kriegsverbrechen vorgeworfen, berichtet die finnische Zeitung Helsingin Sanomat. Die finnischen Behörden nahmen Petrowski im Juli fest, als er versuchte, unter falschem Namen nach Frankreich zu reisen. Die Ukraine beantragte seine Auslieferung, damit er sich wegen der angeblichen Kriegsverbrechen vor Gericht verantworten kann. Ein finnisches Gericht entschied jedoch am 8. Dezember, dass er nicht gezwungen werden könne, in die Ukraine zu reisen, da die Bedingungen in ukrainischen Gefängnissen nicht den Standards der Europäischen Menschenrechtskonvention entsprächen. Die Ukraine hat erklärt, dass russische Kriegsgefangene in Übereinstimmung mit der Genfer Konvention behandelt werden. Laut Helsingin Sanomat soll die Anklage bis Ende Mai 2024 erhoben werden und sich wahrscheinlich auf die Behandlung von verwundeten ukrainischen Soldaten und Kriegsgefangenen beziehen.
+++ 15:23 Lawrow dementiert Angriffspläne gegen NATO-Gebiet +++
Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges hat sich der Ton zwischen Russland und Finnland deutlich verschärft. Als Reaktion auf den finnischen NATO-Beitritt droht Russlands Präsident Putin dem Land mit "Problemen". Russlands Außenminister Lawrow rudert jetzt, wenn auch indirekt, zurück.
+++ 14:48 Putin sieht Westen mit Ziel einer Niederlage Russlands gescheitert +++
Kremlchef Wladimir Putin sieht den Westen mit seinen Versuchen gescheitert, Russland eine strategische Niederlage in der Ukraine zuzufügen. Das sagt Putin in Moskau bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums vor Militärs und Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Das Ziel sei zerschmettert worden durch den Widerstand der Soldaten und die "wachsende Kraft unserer Streitkräfte und Rüstungsproduktion". Beim Krieg gegen die Ukraine "kann man mit Überzeugung sagen, dass die Initiative aufseiten unserer Streitkräfte liegt". Putin hatte den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 befohlen; daraufhin stellten sich viele Staaten an die Seite des angegriffenen Landes und lieferten ihm Waffen.
+++ 14:21 US-Soldaten werden in Dänemark stationiert +++
US-Soldaten können künftig auf dänischem Boden stationiert werden. Ein entsprechendes Abkommen beider Länder und NATO-Partner gibt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Kopenhagen bekannt. Die Vereinbarung gilt demnach zunächst für zehn Jahre. Die USA haben diesen Monat bereits ähnliche Verträge mit Finnland und Schweden geschlossen. Laut Frederiksen tritt das Abkommen nach einem parlamentarischen Verfahren etwa in einem Jahr in Kraft.
+++ 13:58 Milliardengeschäft für Moskau - Peskow kündigt Umgehung von Diamanten-Sanktion an +++
Nach der Verhängung eines EU-Einfuhrverbots für Diamanten aus Russland kündigt die russische Regierung dessen Umgehung an. Das am Montag verabschiedete Importverbot sei "vorhersehbar" gewesen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der Diamantensektor habe sich bereits darauf vorbereitet: "Ich denke, es gibt Möglichkeiten, diese Sanktionen zu umgehen. Es gibt sie, und sie werden umgesetzt werden, um unsere Interessen zu wahren." Das am Montag endgültig verabschiedete zwölfte EU-Sanktionspaket wegen der russischen Invasion in der Ukraine sieht ein Verbot des Imports natürlicher und synthetischer Diamanten und von Schmuck aus Russland ab Januar 2024 vor. Ab September kommenden Jahres dürfen dann auch keine aus Russland stammenden und in anderen Ländern geschliffenen Diamanten mehr eingeführt werden. Schätzungen zufolge nimmt Russland jährlich rund 3,7 bis 4,6 Milliarden Euro mit dem Diamantenhandel ein.
+++ 13:29 Stürme im Schwarzen Meer: Seeminen werden zur tödlichen Gefahr für Zivilisten +++
Die lang anhaltenden Stürme im Schwarzen Meer haben das Risiko erhöht, dass Seeminen an Orte getrieben werden, die eine Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen, sagt Nataliia Humeniuk, Sprecherin des ukrainischen Einsatzkommandos Süd, im staatlichen Fernsehen, wie Ukrinform berichtet. Seit dem Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 wurden Hunderte von Minen im Schwarzen Meer verlegt. Bei Stürmen wurden Seeminen an die ukrainische Küste gespült, was laut Humeniuk in den letzten Tagen mehrmals in den Regionen Mykolajiw und Odessa geschehen ist. Zivilisten wurden durch Minen, die in die Nähe der ukrainischen Schwarzmeerstrände gelangten, getötet und verletzt.
+++ 13:07 Russisches Generalkonsulat in Leipzig schließt zum Jahresende +++
Das russische Generalkonsulat in Leipzig wird bis zum Jahresende schließen. Das berichtet die Leipziger Volkszeitung. Wer sich mit einem Anliegen an die Landesvertretung Russlands wendet, bekommt nur eine automatische Antwort: Bereits seit 1. November hat das Generalkonsulat seine Tätigkeit eingestellt. Es wird auf Bonn und Berlin verwiesen. Nachdem das Außenministerium der Bundesregierung die Moskauer Vertretung im Mai dazu aufgefordert hatte, stehen die Zeichen nun tatsächlich auf Abschied. Die Schließung steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der Ausweisung von Hunderten deutschen Botschaftsmitarbeitern in Moskau. Ende Mai hatte das deutsche Außenministerium angekündigt, vier Generalkonsulate zu schließen. Momentan gibt es außer in Leipzig auch in Frankfurt am Main, in Bonn, in Hamburg und in München noch Konsulate, die Botschaft Russlands ist in Berlin. Die Sächsische Zeitung berichtet, die Pressestelle des Leipziger Generalkonsulats habe auf Anfrage ein Statement verfasst, das die Verantwortung für die Schließungen der Bundesregierung zuschiebt: "Die russischen konsularischen Missionen würden 'ausschließlich infolge des präzedenzlosen unfreundlichen Schrittes der deutschen Seite geschlossen'".
+++ 12:43 UN-Bericht: Folter und tote Zivilisten in russischen Gefängnissen in der Ukraine +++
Das UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine, darunter auf der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim, mindestens 100 Todesfälle von Zivilisten in russischem Gewahrsam. Bei mindestens 39 habe es Anzeichen gegeben, dass sie vor ihrem Tod gefoltert wurden, berichtet der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, in Genf. Die von Türk genannten Zahlen beziehen sich auf den gesamten Zeitraum seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022. "Folter und andere grausame Behandlung sind in den von Russland besetzten Gebieten in Haftanstalten weit verbreitet", so Türk. "Viele der von uns dokumentierten Fälle von Folter beinhalten sexuelle Gewalt." Russland lasse die Teams des UN-Menschenrechtsbüros nicht in Gefangenenlager in den besetzten Gebieten, deshalb sei die Dokumentation schwierig. Willkürliche Verhaftungen seien dort an der Tagesordnung. Die Teams könnten ukrainische Kriegsgefangene nicht sehen. Auch die Familien hörten nichts von ihren Angehörigen.
+++ 12:19 Chef der ukrainischen Bodentruppen: Wir sind bei Kupjansk klar unterlegen +++
Die Ukraine erklärt, dass ihr Militär in der östlichen Region Charkiw, wo die russischen Streitkräfte seit Monaten versuchen, das regionale Zentrum Kupjansk zu erobern, unterlegen sei. Russische Truppen hatten zu Beginn der Invasion große Teile der östlichen Region Charkiw erobert, wurden aber von den Kiewer Streitkräften vor etwa einem Jahr in einer Blitzoffensive zurückgedrängt. "Die Lage ist kompliziert. Wir müssen unter Bedingungen kämpfen, in denen der Feind uns sowohl waffentechnisch als auch personell überlegen ist", sagt Oleksandr Syrsky, der Chef der ukrainischen Bodentruppen. Syrsky sagt jedoch, dass sich die ukrainischen Streitkräfte an die Situation an der Front anpassen und letztlich die Linie halten.
+++ 11:52 Ex-Wagner-Offizier will in Niederlanden über Kriegsverbrechen aussagen +++
Ein ehemaliger Offizier der russischen Söldnertruppe Wagner ist in den Niederlanden eingetroffen, um vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) über russische Kriegsverbrechen in der Ukraine auszusagen, berichten niederländische Medien. In einem Interview in der Nachrichtensendung EenVandaag behauptet der 60-jährige Igor Salikow, er sei während seiner 25-jährigen Dienstzeit bei den russischen Streitkräften bis zum Rang eines Oberst aufgestiegen, bevor er zu Wagner kam. Salikow sagt, er habe an der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 sowie an der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 teilgenommen. Dabei sei er Zeuge der Rolle Moskaus beim Schüren eines separatistischen Konflikts in den östlichen Regionen Donezk und Luhansk, von "Gräueltaten gegen Zivilisten" und von Kindesentführungen geworden. Der Kreml hat seine Verantwortung für die angeblichen Verbrechen stets bestritten.
+++ 11:21 Drohne nahe der Hauptstadt - Moskau schließt Flughäfen +++
Die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo haben den Flugverkehr eingeschränkt. Wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilt, wurde am Morgen nahe der Hauptstadt eine Drohne abgeschossen. Schäden oder Opfer soll es keine gegeben haben.
+++ 10:51 Soldaten-Familien: Putin soll Krieg beenden oder selbst an die Front gehen +++
Eine Gruppe von Familien mobilisierter russischer Soldaten fordert Präsident Wladimir Putin auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Seit Wochen fordern die Mitglieder von Put' Domoi (Weg nach Hause), einer Gruppe, die sich hauptsächlich aus Ehefrauen und Müttern mobilisierter Soldaten zusammensetzt, die Rückkehr ihrer Angehörigen nach längerem Dienst an der Front, berichtet "The Moscow Times". "Wir Russen haben unter Ihrer Führung keine Hoffnung mehr... setzen Sie sich an den Verhandlungstisch", erklärt die Gruppe in einer an den russischen Staatschef gerichteten Botschaft. "Lassen Sie uns in Frieden leben! Oder gehen Sie selbst an die Front und sterben Sie dort", heißt es weiter. Etwa 300.000 Reservisten wurden einberufen, um Moskaus Truppenzahl in der Ukraine im Rahmen der von Putin im September 2022 angekündigten "Teilmobilisierung" zu erhöhen. Put' Domois Botschaft, die über Telegram geteilt wurde, wurde von einem Video begleitet, in dem ein mobilisierter russischer Soldat zu sehen war, der sich Alexander nannte und seine Bestürzung darüber zum Ausdruck brachte, dass Putin die Forderung der Gruppe nach einer einjährigen Dienstzeitbegrenzung für mobilisierte Truppen ignorierte.
+++ 10:18 Munz: Russland gehen die Arbeitskräfte aus +++
Dass Bulgarien künftig kein russisches Öl mehr importieren wird, fällt nach Einschätzung von ntv-Russland-Korrespondent Rainer Munz wirtschaftlich kaum ins Gewicht. Interessanter sei in dem Zusammenhang eine Drohung aus Ungarn in Richtung Bulgarien.
+++ 09:37 London plant Kooperation mit Kiew im Schwarzen Meer +++
Großbritannien plant die Unterzeichnung einer Absichtserklärung, um Kiew im Kampf gegen Russland im Schwarzen Meer zu unterstützen, berichtet der Telegraph unter Berufung auf ungenannte britische Militärquellen. Der britische Streitkräfteminister James Heappey sagt im Oktober, dass die Angriffe der Ukraine gegen die Schwarzmeerflotte zu einer "funktionalen Niederlage" der russischen Marine im Schwarzen Meer geführt hätten. Die Absichtserklärung enthält Bestimmungen zur Verbesserung der Marinefähigkeiten durch die Bereitstellung von Schiffen, Ausrüstung, seegestützten Raketen vom Typ Brimstone und die Ausbildung ukrainischer Seestreitkräfte. Die gemeinsame Nutzung nachrichtendienstlicher Erkenntnisse ist eines der Schlüsselelemente der Absichtserklärung, so die Beamten. Es enthält auch Pläne für den Schutz der Nachkriegs-Ukraine, einschließlich Präventivmaßnahmen und der Zusage, die Sanktionen wieder einzuführen und die Waffenlieferungen zu erhöhen, falls Russland sich zu einem erneuten Angriff entschließen sollte.
+++ 09:05 "Kinschal" fliegt wieder: Russland setzt nach Monaten wieder auf Hyperschallrakete +++
Die russische Luftwaffe setzt nach britischer Einschätzung vor kurzem erstmals seit August eine Hyperschallrakete vom Typ Kinschal gegen die Ukraine ein. Ziel der Rakete sei vermutlich ein Militärflugplatz gewesen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Rakete sei für hochwertige und gut verteidigte Ziele vorgesehen. In London heißt es nun, die bisherigen Einsätze der Hyperschallrakete seien durchwachsen verlaufen. "Viele Abschüsse haben wahrscheinlich ihre beabsichtigten Ziele verfehlt, zudem ist es der Ukraine auch gelungen, Angriffe dieses angeblich 'unbesiegbaren' Systems abzufangen", teilt das Ministerium weiter mit.
+++ 08:46 Putin: Russische Frauen sollen in Männerberufe - Soldaten-Lücke soll so geschlossen werden +++
Der russische Präsident Wladimir Putin fordert traditionell männliche Berufe auf, mehr Frauen einzustellen, um den großen Arbeitskräftemangel zu verringern, der durch die Einberufung Tausender Soldaten für die Invasion in der Ukraine noch verschärft wird. Russland leidet seit Jahren unter einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung aufgrund anhaltend niedriger Geburtenraten, was sich durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft hat. Durch die Mobilisierung von Hunderttausenden von Männern wurden diese vom Arbeitsmarkt verdrängt und viele der am besten ausgebildeten Bevölkerungsschichten zur Flucht veranlasst. "Mädchen stellen für Russland eine riesige Reserve dar. In Bereichen, in denen sie noch nicht arbeiten, müssen sie ihr Potenzial voll ausschöpfen", sagt Putin. Putin lobt etwa Frauen, die studieren, um zur Luftwaffe zu gehen.
+++ 08:16 Unger: Bild von Selenskyj "ändert sich gerade" +++
Neben Vitali Klitschko äußert jetzt auch der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj offen Kritik am Führungsstil Wolodymyr Selenskyjs, wie ntv-Reporterin Carolin Unger berichtet. Neben frostigen Temperaturen ist aktuell auch die Dunkelheit ein großes Problem für die ukrainischen Streitkräfte.
+++ 07:37 Analyse bestätigt Tod von knapp 40.000 Russen in der Ukraine +++
Mediazona, ein unabhängiges russisches Medienunternehmen, bestätigt in Zusammenarbeit mit BBC Russia durch Open-Source-Recherchen die Namen von 39.424 russischen Soldaten, die seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine getötet wurden. Seit der letzten Aktualisierung von Mediazona am 1. Dezember wurden die Namen von 1163 russischen Soldaten in die Liste der Opfer aufgenommen. Die Journalisten weisen darauf hin, dass die tatsächliche Zahl wahrscheinlich wesentlich höher ist, da die Informationen, die sie bisher überprüft haben, aus öffentlichen Quellen stammen, darunter Nachrufe, Beiträge von Angehörigen, Nachrichten in regionalen Medien und Berichte von lokalen Behörden. Seit Beginn der russischen Invasion sind demnach über 2900 Offiziere, davon 337 im Rang eines Oberstleutnants oder höher, in der Ukraine im Kampf gefallen. Generalleutnant Oleg Zokow, der stellvertretende Befehlshaber des südlichen Militärbezirks, ist der ranghöchste russische Militäroffizier, der während des Krieges ums Leben gekommen ist. Die meisten der Gefallenen stammen aus den Regionen Krasnodar, Swerdlowsk, Baschkirien, Tscheljabinsk und Moskau sowie der Republik Burjatien.
+++ 07:02 Ukraine fehlt Artilleriemunition - eigene Drohnen sollen Lücke schließen +++
Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskyi erklärt, dass sowohl die ukrainischen als auch die russischen Streitkräfte Probleme mit der Artilleriemunition haben. Das berichtet das "Institute for the Study of War" in seiner aktuellen Analyse. Westliche Beamte gehen Berichten zufolge aber davon aus, dass die russischen Streitkräfte derzeit fünf- bis siebenmal mehr Artilleriefeuer abfeuern als die ukrainischen Streitkräfte. Russland soll sich unter anderem in Nordkorea mit 122-mm-Artilleriegranaten versorgt haben. Die Ukraine ist dagegen auf westliche Partner angewiesen, die die Munition liefern, dabei aber immer wieder vor Hindernissen stehen. Laut stellvertretendem ukrainischem Verteidigungsminister, General Iwan Havriljuk, konzentriert sich die Ukraine daher auf die inländische Produktion von Drohnen. So soll das Fehlen von Artilleriemunition ein stückweit ausgeglichen werden. Allerdings soll auch die Produktion von im Westen standardmäßig eingesetzter 155-mm-Munition mithilfe westlicher Unternehmen vorangetrieben werden.
+++ 06:24 Düstere Prognose: Trump würde Ukraine-Hilfe einstellen und Beziehung zu China abbauen +++
Es wird erwartet, dass Donald Trump in einer möglichen zweiten Amtszeit Loyalisten in entscheidenden Positionen im Pentagon, im Außenministerium und in der CIA einsetzen wird, wie mehrere derzeitige und frühere Mitarbeiter und Diplomaten gegenüber Reuters erklären. Dieses Ergebnis, das Trump einen größeren Handlungsspielraum als während seiner ersten Amtszeit einräumt, würde ihn ermächtigen, wesentliche Änderungen an der Haltung der USA zum Krieg in der Ukraine und zu den Handelsbeziehungen mit China vorzunehmen. Sollte Trump an die Macht kommen, wird er wahrscheinlich umgehend die Verteidigungshilfe für Europa kürzen und die wirtschaftlichen Beziehungen zu China weiter abbauen, so die Vermutung der Berater. Acht europäische Diplomaten, die von Reuters befragt wurden, sagten, es bestünden Zweifel daran, ob Trump Washingtons Verpflichtung zur Verteidigung der NATO-Verbündeten einhalten würde, und es bestünden akute Befürchtungen, dass er die Hilfe für die Ukraine in deren Krieg mit Russland einstellen würde. Anfang dieses Jahres sagte Trump, dass er sich nicht dazu verpflichten würde, der Ukraine Hilfe zukommen zu lassen, und erklärte, er wolle den Krieg einfach "in 24 Stunden" beenden.
+++ 05:45 China rückt im Energiesektor an Moskau heran +++
China will die Zusammenarbeit mit Russland im Energiebereich verstärken. "Angesichts der Volatilität des Weltenergiemarktes und der externen Risiken und Herausforderungen halten Russland und China stets an den Prinzipien des gegenseitigen Vertrauens und des gegenseitigen Nutzens fest, entwickeln die Zusammenarbeit im Energiebereich kontinuierlich weiter und leisten so einen positiven Beitrag zur Gewährleistung der globalen Energiesicherheit", zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA den chinesischen Botschafter in Russland, Zhang Hanhui. China erwarte eine Ausweitung der Kooperation entlang der gesamten Produktionskette im Energiesektor.
+++ 04:38 Russland listet Krimi-Autor Akunin als "Terroristen" +++
Nach seiner Kritik am Krieg gegen die Ukraine wird der bekannte Schriftsteller Boris Akunin in Russland als "Terrorist" und "Extremist" gelistet. Die russische Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring führt Akunin, der bereits seit Jahren im Ausland lebt, nun in einem entsprechenden Verzeichnis. Zudem bestätigt Russlands Ermittlungsbehörde, dass gegen den Kremlkritiker in Abwesenheit ein Verfahren nicht nur wegen angeblicher Rechtfertigung von Terrorismus, sondern auch wegen "Falschnachrichten" über die russische Armee eröffnet wurde. Akunin, der 1956 im damals zur Sowjetunion gehörenden Georgien geboren wurde und der mit bürgerlichem Namen Grigori Tschchartischwili heißt, ist vor allem für Kriminalromane bekannt.
+++ 03:05 Roger Waters lässt ich von Kreml-TV hofieren +++
Bei einem Auftritt im russischen Staatsfernsehen zeigt sich der umstrittene Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters sichtbar geschmeichelt bei der Frage der Moderatorin, ob er nach Russland übersiedeln werde. Kriegsbefürworterin Olga Skabeyeva zitiert den ukrainischen Botschafter in Wien, der Waters als Putin-Befürworter einen solchen Umzug empfohlen hatte. "Wir würden Sie mit offenen Armen empfangen", sagt Skabeyeva. Waters entgegnet: Er nehme die Einladung ernst und werde sie über seine Entscheidung informieren.
+++ 01:10 Selenskyj hält neue EU-Sanktionen für wirkungsvoll +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt die neuen EU-Sanktionen gegen Russland. Diese würden Russlands wirtschaftliche Grundlage für den Krieg wirklich treffen, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Das zwölfte Sanktionspaket betrifft unter anderem den russischen Diamantenhandel.
+++ 23:58 "Enorme Reserve": Putin wirbt für Frauenrechte +++
Der russische Präsident Wladimir Putin fordert Arbeitgeber in mehrheitlich männlich besetzten Branchen auf, mehr Frauen einzustellen. "Mädchen stellen für Russland eine enorme Reserve dar", sagt Putin bei einem Treffen mit den Gewinnern eines Berufswettbewerbs. "In den Bereichen, in denen sie noch nicht arbeiten, müssen sie ihr Potenzial voll ausschöpfen." Russland leidet seit Jahren unter einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung aufgrund anhaltend niedriger Geburtenraten. Dies hat sich durch den Konflikt in der Ukraine noch verschärft.
+++ 22:50 Ukraines Armeechef Saluschnyj kritisiert Selenskyj +++
Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj kritisiert einem Medienbericht zufolge Präsident Wolodymyr Selenskyj wegen der Entlassung von sämtlichen Chefs der regionalen Rekrutierungsbüros. "Das waren Profis, die wussten, wie man das macht, und jetzt sind sie weg", zitiert die Agentur Interfax Ukraine Saluschnyj. Selenskyj feuerte im August im Zuge einer Korruptionsbekämpfung alle regionalen Leiter der ukrainischen Rekrutierungsbüros. Auf die Frage nach dem jüngsten Plan des Verteidigungsministeriums, die militärische Rekrutierung zu verstärken, sagt Saluschnyj, dass das alte System wieder eingeführt werden sollte. "Es ist noch etwas früh, um die Rekrutierung zu bewerten. Was die Mobilisierung anbelangt, so ist es nicht notwendig, sie zu verstärken, sondern zu den Grenzen (und) zu den Rahmenbedingungen zurückzukehren, die früher funktioniert haben."
+++ 22:23 Pentagon warnt: Ukraine-Gelder laufen Ende des Jahres aus +++
Dem US-Verteidigungsministerium wird nach dem 30. Dezember kein Geld mehr für Waffen und Ausrüstung zur Verfügung stehen, um sie in die Ukraine zu schicken, warnt der Rechnungsprüfer des Pentagon in einem Brief an den Kongress in Washington. Um dies zu vermeiden, müsse der Kongress weitere Mittel bewilligen. Die Regierung von Präsident Joe Biden hat die Parlamentarier um 61 Milliarden US-Dollar gebeten. "Es ist wichtig, dass der Kongress unverzüglich auf den anhängigen ergänzenden Antrag der Regierung reagiert", bittet der Mitarbeiter.
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Quelle: ntv.de, lve/als/mau/dpa/AFP/rts