Afghanistan-Liveticker +++ 22:14 Medizinische Hilfsgüter der WHO in Afghanistan werden knapp +++
24.08.2021, 23:00 Uhr+++ 22:14 Medizinische Hilfsgüter der WHO in Afghanistan werden knapp +++
Rund zehn Tage nach der Machtübernahme der Taliban gehen die Reserven an medizinischen Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Afghanistan zur Neige. "Die WHO verfügt im Land nur noch über ausreichend Vorräte für eine Woche", warnte der Leiter des Regionalbüros der WHO für den östlichen Mittelmeerraum, Ahmed al-Mandhari. 500 Tonnen an Medikamenten und Hilfsgüter, die in Dubai gelagert seien, könnten aufgrund der chaotischen Situation am Flughafen Kabul nicht nach Afghanistan geliefert werden, erklärte al-Mandhari. "Die Länder, die leere Flugzeuge schicken, um die Schutzbedürftigen abzuholen, sehen sich nicht in der Lage, zu helfen", sagte er. Am Sonntag hatten die WHO und das Kinderhilfswerk Unicef die "sofortige Einrichtung einer zuverlässigen und stabilen humanitären Luftbrücke für den Transport von Hilfsgütern" gefordert.
+++ 21:25 Weißes Haus bestätigt: USA wollen Truppen Ende August abziehen +++
Das Weiße Haus bestätigt, was US-Medien bereits zuvor berichtet haben: Die USA halten vorerst an ihrem Ziel fest, ihre Truppen bis zum 31. August aus Afghanistan abzuziehen. Das erklärte US-Präsident Joe Bidens Sprecherin Jen Psaki. Zugleich ist ein verlängerter Militäreinsatz aber nicht ausgeschlossen. Das Weiße Haus erklärte weiter, Biden habe den G7-Partnern bei einem virtuellen Gipfel dargelegt, dass die USA auf dem Weg seien, den Einsatz bis Monatsende zu beenden - sofern die Taliban weiterhin kooperieren. Zugleich forderte er das US-Verteidigungsministerium und das US-Außenministerium auf, "Notfallpläne" zu entwerfen, sollte eine Anpassung des "Zeitplans" nötig werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 20:57 Frauenrechtlerin Ghafari: "Taliban kennen die Macht der neuen Generation nicht" +++
Die aus Afghanistan geflüchtete Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich weiter für die Frauen in ihrem Heimatland einzusetzen. "Die Taliban müssen unter Druck gesetzt werden, um die Menschenrechte und Frauenrechte zu wahren", sagte Ghafari dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Sie glaube nicht daran, dass sich die Taliban geändert hätten. "Aber sie kennen die Macht der neuen Generation an Frauen nicht. Ich fordere die Taliban und ihre Anführer auf, an den Verhandlungstisch zurückzukommen", so Ghafari, die 2018 Bürgermeisterin der afghanischen Stadt Maidan Shahr wurde. Die Frauenrechtlerin war am Montag zusammen mit Familienmitgliedern in Deutschland eingetroffen.
+++ 20:33 Putin wirft Westen vor, Chaos zu hinterlassen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, Chaos in Afghanistan hinterlassen sowie eine große Terrorbedrohung für andere Länder verursacht zu haben. "Es gibt die Gefahr, dass Terroristen und verschiedene Gruppierungen, die in Afghanistan Zuflucht gefunden haben, das von unseren westlichen Partnern hinterlassene Chaos nutzen", sagte Putin. Terroristen könnten in den Nachbarländern für eine Eskalation der Lage sorgen. "Das ist eine direkte Bedrohung für unsere Verbündeten und für unser Land", sagte Putin mit Blick etwa auf Tadschikistan und Usbekistan. Auch bestehe die Gefahr, dass der Drogenschmuggel und die illegale Migration zunehmen.
+++ 20:18 Deutschland stockt Hilfe um 500 Millionen Euro auf +++
Deutschland stockt seine humanitäre Hilfe für Notleidende in Afghanistan um 500 Millionen Euro auf. Das kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Bereits vor wenigen Tagen hatte die Bundesregierung 100 Millionen Soforthilfe für die Versorgung von Flüchtlingen in und um Afghanistan zugesagt, die ausschließlich über humanitäre Hilfsorganisation geleistet werden soll. Die Bundesregierung hatte die Hilfsgelder für Entwicklung und Stabilisierung des Landes nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban eingefroren, die humanitäre Hilfe aber weiterlaufen lassen. Bei der humanitären Hilfe geht es um die Versorgung Notleidender, etwa mit Lebensmitteln, Medikamenten oder Not-Unterkünften. Entwicklungshilfe wird vor allem für Infrastrukturprojekte gezahlt.
+++ 20:00 Söder nennt US-Truppenabzug Fehler +++
CSU-Chef Markus Söder hat die Entscheidung der USA zum Truppenabzug aus Afghanistan als Fehler bezeichnet. "Es ist einfach ein Fehler gewesen, ich kann es nicht anders sagen", sagte er. Was derzeit in Afghanistan passiere, sei beschämend, und es sei die Pflicht des Westen, alle Menschen aus dem Land zu holen, die sich in den vergangenen Jahren zu den westlichen Werten bekannt hätten. Dies gelte ausdrücklich auch für alle afghanischen Ortskräfte. "Das ist eine moralische Verpflichtung", betonte Söder. Er plädierte zudem für eine Afghanistan-Konferenz mit allen Anrainerländern, um das weitere Vorgehen sowie den Umgang mit den Taliban zu diskutieren.
+++ 19:46 Österreichs Präsident fordert Aufnahme von Afghanen – und widerspricht Kanzler Kurz +++
In der Diskussion um die Aufnahme von geflüchteten Afghanen in Österreich hat sich Präsident Alexander Van der Bellen gegen die harte Haltung von Kanzler Sebastian Kurz gestellt. "Nach meiner persönlichen Überzeugung haben die Europäische Union und ihre Mitglieder die rechtliche, moralische und politische Pflicht, uns unserer Verantwortung zu stellen", sagte der ehemalige Grünen-Chef. Besonders Frauen und ehemaligen Mitarbeitern von EU-Staaten müsse Schutz gewährt werden. Kurz, der als Chef der konservativen ÖVP gemeinsam mit den Grünen regiert, hat die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen aus dem Land trotz der Machtübernahme der Taliban ausgeschlossen. Er verwies darauf, dass Österreich bereits mehr als 40.000 Menschen aus Afghanistan beheimatet. Außerdem seien Afghanen besonders schwer zu integrieren. Van der Bellen bezeichnete die derzeitige Zahl der Afghanen im Land als "irrelevant" und meinte, dass es mit den meisten keine Probleme gebe.
+++ 19:30 Norwegen schließt Lazarett in Kabul Ende August +++
Das norwegische Militär wird sein Feldkrankenhaus auf dem Flughafengelände in Kabul zum 31. August schließen. Das teilten die Streitkräfte der norwegischen Nachrichtenagentur NTB mit. Ursprünglich sollte das Lazarett auf dem militärischen Teil des Airports auch nach dem Abzug der internationalen Streitkräfte verbleiben, bis es von einer zivilen Organisation übernommen wird. Da die Taliban den westlichen Streitkräften aber den 31. August als Frist für den Abzug gesetzt haben, werden auch die Norweger abrücken. "Wir sind mit unseren Verbündeten in Afghanistan eingereist und wir verlassen das Land auch mit unseren Verbündeten", sagte Brynjar Stordal vom operativen Hauptquartier der Streitkräfte. Am Wochenende hatte Norwegen einige afghanische Kinder, die in dem Lazarett lagen, nach Norwegen evakuiert. Die Behörden wissen nicht, wer die Eltern dieser Kinder sind.
+++ 19:20 USA fliegen über 12.000 Personen binnen 24 Stunden aus +++
Die Evakuierungsmission am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul gewinnt weiter an Tempo. Die USA flogen bei dem Einsatz erstmals innerhalb von 24 Stunden mehr als 12.000 Menschen aus Kabul aus. Zwischen dem frühen Montagmorgen und dem frühen Dienstagmorgen hätten 37 Flugzeuge des US-Militärs rund 12.700 Menschen außer Landes gebracht, teilte das Weiße Haus mit. Im gleichen Zeitraum hätten außerdem 57 Maschinen internationaler Partner rund 8900 Menschen evakuiert.
+++ 19:17 Italien fordert gemeinsame europäische Immigrationspolitik für Afghanen +++
Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi fordert nach dem G7-Gipfel eine gemeinsame Immigrationspolitik Europas für Menschen aus Afghanistan. Draghi spricht sich dafür aus, auch die G20-Staaten an der Diskussion über die zukünftige Haltung zu Afghanistan zu beteiligen. Zuvor hatte bereits Außenminister Luigi Di Maio gesagt, Italien wolle einen Gipfel der G20-Staaaten zur Afghanistan-Krise einberufen. Es müssten alle Akteure der Region einbezogen werden. Italien hat derzeit den Vorsitz der G20-Gruppe inne, zu der Länder wie China, Russland, Saudi-Arabien und die Türkei gehören.
+++ 18:40 Merkel: G7-Staaten wollen sich bei Umgang mit Taliban abstimmen +++
Die G7-Staaten haben beschlossen, ihre Politik gegenüber den Taliban künftig eng abzustimmen, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ohne die USA sei es nicht möglich, den Flughafen in Kabul weiter zu betreiben, betont sie. Bisher ist geplant, dass die USA ihre letzten Truppen bis Ende des Monats aus Afghanistan abziehen. Ob und wie es danach mit den Rettungsflügen weitergeht, ist unklar. Merkel zufolge haben die G7 keine Vereinbarung über eine Evakuierung über den 31. August hinaus getroffen. "Es wäre sehr wichtig, dass wir möglichst schnell wieder einen zivilen Flughafen haben können", fügt sie mit Blick auch auf die Notwendigkeit von Hilfslieferungen hinzu. Man wolle möglichst einheitlich gegenüber den Taliban auftreten.
+++ 18:32 G7: Taliban müssen sichere Ausreisen nach August garantieren +++
Die sieben größten westlichen Industrieländer (G7) haben von den radikalislamischen Taliban weitere Sicherheitsgarantien für die Ausreise von Menschen aus Afghanistan gefordert. Die Miliz müsse allen, die das Land verlassen wollen, auch über den 31. August hinaus eine sichere Ausreise garantieren, sagte der britische Regierungschef Boris Johnson nach einem virtuellen G7-Gipfel zur Lage in Afghanistan. Die US-Armee zieht nach bisherigen Planungen am 31. August komplett aus Afghanistan und damit auch vom Kabuler Flughafen ab.
+++ 18:28 US-Medien: Biden hält an Afghanistan-Abzug bis 31. August fest +++
US-Präsident Joe Biden hält Medienberichten zufolge an einem Abschluss des Afghanistan-Abzugs bis zum 31. August fest. Der Präsident wird damit den Militäreinsatz nicht zugunsten der laufenden Evakuierungsmission verlängern, wie unter anderem die US-Nachrichtensender CNN und Fox News berichten. "Es sind heute keine neuen Daten über das bekannte Datum des 31.8. genannt worden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem virtuellen G7-Gipfel zu Afghanistan.
+++ 18:13 AKK will Evakuierungs-Vereinbarung mit den Taliban +++
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich für eine Evakuierungs-Vereinbarung mit den Taliban für die Zeit nach der laufenden Bundeswehr-Mission ausgesprochen - unabhängig davon, wie lange diese noch läuft. Damit solle gewährleistet werden, dass auch dann noch ehemalige Helfer von Bundeswehr und Bundesministerien ausgeflogen werden könnten, die zurzeit gar nicht zum Flughafen Kabul kommen könnten, sagte die CDU-Politikerin. "Wir brauchen auf jeden Fall auch in der Sache sicheres Geleit eine Lösung und eine Vereinbarung mit den Taliban, die über die eigentliche Evakuierungsmission hinausgeht." Die Bundeswehr hat bisher rund 3800 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Wie lange der Einsatz noch dauert, hängt davon ab, wann die US-Streitkräfte sich aus Afghanistan zurückziehen. Bisher ist der 31. August geplant. Mehrere europäische Länder drängen die USA aber zu einer Verlängerung.
+++ 18:01 Biden will Evakuierungen offenbar nicht verlängern +++
Die Evakuierungen werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht über den 31. August hinaus verlängert. US-Präsident Joe Biden habe sich entsprechenden Empfehlungen des US-Verteidigungsministeriums angeschlossen, sagt ein Regierungsvertreter. Das Verteidigungsministerium stützt seine Ratschläge auf eine Analyse der Sicherheitslage. Die Taliban hatten mit Konsequenzen gedroht, sollten die Soldaten Ende August nicht abgezogen werden.
+++ 17:45 Afghanisches Erfinderinnen-Team flieht vor Taliban +++
Das afghanische "Roboter-Mädchen-Team" wird durch seine technischen Erfindungen international bekannt, jetzt fliehen die jungen Frauen vor den Taliban nach Doha. Die Zukunft der Afghaninnen ist ungewiss, ihr Exil belastet sie sehr.
+++ 17:33 Amnesty: Ultimatum der Taliban nicht befolgen +++
Die USA und ihre Verbündeten, die unter schwierigen Bedingungen Tausende Menschen aus Kabul ausfliegen, dürfen nach Ansicht der Generalsekretärin von Amnesty International vor den Forderungen der Taliban nicht zurückschrecken. Das von den Islamisten festgesetzte Ultimatum zur Räumung des Flughafens am 31. August werde "enorm gefürchtet", sagte Agnès. "Aber man kann den Flughafen nicht einfach aufgeben, weil die Taliban es fordern." Der UN-Menschenrechtsrat und die G7-Staaten müssten die Taliban in einer "sehr starken Resolution" auffordern, die Menschen zum Flughafen in Kabul vorzulassen. Die Evakuierungen müssten weitergehen, bis alle schutzbedürftigen Menschen in Sicherheit gebracht worden seien, forderte Callamard. Sie berichtete auch über Gräueltaten der Taliban. So seien vor dem Fall Kabuls etwa ein Dutzend Männer aus der Minderheit der Hasara von den Taliban gefoltert und umgebracht worden.
+++ 16:53 Taliban bestehen auf Ende der Evakuierungen bis Monatsende +++
Die Taliban bestehen darauf, dass die Evakuierungen aus Afghanistan bis Ende des Monats abgeschlossen sind. "Wir wollen, dass alle Ausländer bis zum 31. August evakuiert werden", sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. Drohungen für den Fall, dass die USA oder andere Länder ihre Evakuierungen nicht bis Ende August abschließen sollten, sprach Mudschahid allerdings nicht aus. Zuvor hatten die Taliban vor "Konsequenzen" gewarnt, sollte der Einsatz des US-Militärs am Flughafen verlängert werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 16:37 Taliban fordern Evakuierungs-Stopp für Fachkräfte +++
Die Taliban haben die US-Streitkräfte aufgefordert, bei ihren Rettungseinsätzen keine weiteren afghanischen Fachkräfte außer Landes zu fliegen. "Wir fordern sie auf, dies zu stoppen", sagte der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid. Er bezog sich damit auf afghanische Experten wie beispielsweise Ingenieure. Nur Ausländer dürften von den westlichen Einsatzkräften aus Kabul ausgeflogen werden. Mudschahid wiederholte auch die Warnung der Islamisten, dass nach dem 31. August keine Evakuierungsflüge aus Kabul mehr erfolgen dürften.
+++ 16:16 Ab 2013 beschäftigte Ortskräfte auf Evakuierungsliste +++
Die Bundesregierung hat den Kreis der afghanischen Ortskräfte in der Entwicklungshilfe ausgeweitet, die für eine Evakuierung im Gefahrenfall infrage kommen: Grundsätzlich sei am Wochenende entschieden worden, dass ab jetzt auch Ortskräfte der Entwicklungszusammenarbeit aufgrund einer Gefährdung für eine Ausreise infrage kämen, deren Beschäftigungsverhältnis schon mehr als zwei Jahre zurückliege, teilt ein Sprecher des Entwicklungsministeriums mit. Analog zur Regelung des Bundesministeriums der Verteidigung sei nun eine Beschäftigung ab 2013 ausschlaggebend. Das Entwicklungsministerium und das Auswärtige Amt erklärten zudem, dass ab sofort auch alle nach Deutschland kommen können, die seit 2013 einmal bei Bundeswehr oder den Bundesministerien unter Vertrag waren.
+++ 15:47 Fast alle EU-Mitarbeiter ausgeflogen +++
Die Europäische Union hat nach eigenen Angaben inzwischen fast alle ihre Mitarbeiter aus Afghanistan ausfliegen lassen. Vertreter der EU-Delegation in Afghanistan und ihre Familien hätten das Land verlassen, sagt ein Sprecher der EU-Kommission. "Alle, die evakuiert werden sollten, wurden evakuiert." Es gebe aber noch ein Kern-Team von einigen Mitarbeitern am Kabuler Flughafen, die dort anfallende Aufgaben erledigten.
+++ 15:18 Russland bringt Panzerabwehr nach Zentralasien +++
Angesichts der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Russland seine Militärbasis im zentralasiatischen Tadschikistan aufgerüstet. Es seien mehrere Panzerabwehrsysteme des Typs "Kornet" in die an Afghanistan grenzende Ex-Sowjetrepublik gebracht worden, teilte der Zentrale Wehrbezirk der russischen Armee mit. Mithilfe von "Kornet" sollen feindliche gepanzerte Fahrzeuge sowie Ziele in der Luft mit Raketen abgeschossen werden können. Vor rund einem Monat hatte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Ausbau der zentralasiatischen Stützpunkte angekündigt. Russland hatte sich zuletzt an mehreren Militärübungen mit Tadschikistan und weiteren zentralasiatischen Ländern beteiligt. Unweit der afghanischen Grenze trainierten mehrere Tausend Soldaten unter anderem die Abwehr von Terroristen.
+++ 14:51 AKK warnt vor steigender Anschlagsgefahr in Kabul +++
Die Bundeswehr wird die Evakuierungen aus Afghanistan nach Worten von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer so lange wie möglich fortsetzen. Sie sei in Sorge wegen der wachsenden Gefahr von Angriffen anderer Terrorgruppen in Kabul, sagt die CDU-Politikerin. Nach Einschätzung des Ministeriums hat sich die Bedrohungslage verschärft. Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn sagte, man habe Signale aus amerikanischen Quellen und eigener Einschätzung, dass immer mehr Selbstmordattentäter des sogenannten Islamischen Staates (IS) in die afghanische Hauptstadt einsickerten. "Das nimmt jetzt zu und führt zu erhöhten Vorsichtsmaßnahmen", erläuterte Zorn. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 14:23 Bericht: CIA-Chef hat mit Taliban-Anführer gesprochen +++
CIA-Chef William Burns hat sich einem Zeitungsbericht zufolge mit Taliban-Anführer Abdul Ghani Baradar zu einem Gespräch getroffen. Der Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes und Baradar seien sich am Montag in der afghanischen Hauptstadt Kabul begegnet, berichtet die "Washington Post". Das Blatt beruft sich auf nicht näher bezeichnete US-Beamte, die sich nur anonym äußern wollten. Derzeit steht die Frage im Raum, ob der internationale Evakuierungseinsatz in Kabul womöglich über den 31. August hin verlängert werden könnte.
+++ 14:10 UN-Kommissarin spricht von glaubhaften Berichten über Hinrichtungen +++
In Afghanistan hat es nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) gravierende Menschenrechtsverletzungen gegeben. Die Hohe Kommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, sprach von glaubhaften Berichten über Hinrichtungen von Zivilisten und afghanischen Sicherheitskräften. Details nannte sie allerdings nicht. Bachelet rief die Weltgemeinschaft auf, die Taten der Taliban genau zu beobachten. In Gefahr seien vor allem ethnische und religiöse Minderheiten im Land, auch der Umgang mit Mädchen und Frauen werde entscheidend sein, sagte sie bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:58 Bundeswehr zeigt Steilsichtanflug bei Nacht auf Flughafen Kabul +++
Die Bundeswehr hat in den vergangenen Tagen bislang rund 3800 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen, darunter über 350 deutsche Staatsbürger. Da die "Luftbrücke" rund um die Uhr besteht, müssen die Pilotinnen und Piloten den Flughafen auch bei Nacht anfliegen. In einem Video erläutert ein Pilot der Bundeswehr, worauf es dabei ankommt.
+++ 13:42 Bericht: Taliban ernennen erste Minister +++
Die radikal-islamischen Taliban stellen eine neue Regierung zusammen und haben einem Medienbericht zufolge erste Minister bestimmt. Die afghanische Nachrichtenagentur Pajhwok meldete, unter anderem seien ein Finanz- und ein Innenminister ernannt worden. Demnach wurde Gul Agha zum Finanzminister ernannt. Neuer amtierender Innenminister sei Sadr Ibrahim. Neuer Gouverneur der Provinz Kabul sei Mullah Schirin, Bürgermeister der gleichnamigen Hauptstadt sei Hamdullah Nomani. Auch der Geheimdienst habe eine neue Spitze erhalten. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Ein Sprecher der Taliban war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
+++ 13:16 CNN-Reporterin Ward berichtet von ihren letzten Stunden in Afghanistan +++
Seit der Machtübernahme der Taliban fällt sie besonders auf: Clarissa Ward, CNN-Korrespondentin in Afghanistan. Sie bleibt als eine der letzten westlichen Journalistinnen vor Ort, als die Lage bereits außer Kontrolle geraten ist. Mittlerweile ist sie in einen der letzten Evakuierungsflieger gestiegen und außer Landes gebracht worden. In diesem Video berichtet sie von ihren letzten Stunden in Kabul.
+++ 12:46 Taliban demontieren die Sprengschutzwände von Kabul +++
Die militant-islamistischen Taliban lassen in der afghanischen Hauptstadt Kabul die für das Stadtbild bislang typischen Sprengschutzwände abbauen. Das ist auf Videos und Fotos zu sehen, die in sozialen Medien kursieren. Die oft drei Meter hohen und einen halben Meter dicken grauen Betonwände sollten in der Vergangenheit die Auswirkungen von Autobomben oder anderen Explosionen vermindern. Sie standen bisher praktisch überall in der Stadt, vor allem rund um Regierungseinrichtungen wie Ministerien oder ausländischen Botschaften.
+++ 12:08 Recherche: Das geschah mit den 65.000 Dosen Bier der Bundeswehr in Afghanistan +++
Vor wenigen Monaten berichteten mehrere Medien, dass die Bundeswehr beim Truppenabzug aus Afghanistan vermutlich Zehntausende Dosen Bier und kistenweise Wein und Sekt zurück nach Deutschland fliegen müsse. Die Geschichte bekam dann noch einmal in den sozialen Netzwerken Auftrieb, und zwar sehr kritischen, als vor einigen Tagen erste deutsche Evakuierungsflieger in Kabul zunächst recht wenige Menschen an Bord nahmen. Der Vorwurf: Bier sei der Bundeswehr wichtiger als Menschen. Eine Recherche von "correctiv" löst nun auf, was mit dem Dosenbier wirklich passiert ist: Die 65.000 Dosen kamen nicht nach Deutschland. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr teilte gegenüber "correctiv" mit, ein ziviles Unternehmen habe "die Getränke eigenständig abgeholt, auf dem Landweg in einen Anrainerstaat transportiert und dort verkauft".
+++ 11:40 Maas: Evakuierungszeit reicht nicht +++
Die noch verbleibende Evakuierungszeit wird Bundesaußenminister Heiko Maas zufolge nicht reichen, um alle berechtigten Menschen aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen. "Selbst wenn sie bis zum 31. August geht oder noch ein paar Tage länger, das wird nicht reichen, um all diejenigen, die wir ausfliegen wollen, oder die Vereinigten Staaten ausfliegen wollen, in dieser Zeit aus dem Land zu bringen", sagte der SPD-Politiker im Interview auf "Bild-Live". Derzeit werde mit Bündnispartnern erörtert, wie auch nach der Evakuierung weitere Menschen aus Afghanistan geholt werden können, zum Beispiel durch einen zivilen Weiterbetrieb des Flughafens.
+++ 10:55 Taliban-Verdacht: Frankreich stellt fünf evakuierte Afghanen unter Beobachtung +++
Fünf Afghanen, die nach Frankreich ausgeflogen wurden, stehen wegen mutmaßlicher Nähe zu den militant-islamistischen Taliban unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden. Einer von ihnen sei in Polizeigewahrsam genommen worden, weil er sich nicht an seine Aufenthaltsauflagen gehalten habe, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin dem Sender "Franceinfo". Der Mann habe "offensichtlich eine Verbindung zu den Taliban", habe aber der französischen Armee bei der Evakuierung von Landsleuten und Afghanen geholfen. Die vier anderen Personen, die unter behördlicher Beobachtung stehen, stammen den Angaben zufolge aus dem Umfeld des Manns.
+++ 10:11 Evakuierte Deutsche erreichen auf Flug der Schweizer Zürich +++
Eine Chartermaschine der Schweizer ist am frühen Morgen aus Taschkent in Zürich gelandet. An Bord befanden sich auch Deutsche. Der Großteil der Passagiere waren afghanische Ortskräfte der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, die zum Schweizer Außenministerium gehört, sowie deren Angehörige.
+++ 09:35 Britischer Verteidigungsminister rechnet nicht mit Zeitfenster-Verlängerung für Evakuierungen +++
Großbritannien rechnet nicht damit, dass die westlichen Staaten das Zeitfenster für Evakuierungsflüge für ihre eigenen Bürger und für Afghanen aus Kabul vergrößern werden. Er bezweifle, dass der Einsatz über den 31. August hinaus verlängert werde, sagt Verteidigungsminister Ben Wallace dem Sender Sky News. Dass er einen solchen Schritt für unwahrscheinlich halte, liege nicht nur an der Ablehnung einer Verlängerung durch die Taliban. Auch wenn man sich die öffentlichen Erklärungen von US-Präsident Joe Biden ansehe, sei nicht damit zu rechnen. Großbritannien habe in den vergangenen 24 Stunden mehr als 2000 Menschen ausgeflogen, fügt Wallace hinzu. Er äußert sich vor Beginn der Beratungen der G7-Staaten, deren Vorsitz Großbritannien derzeit hat.
+++ 08:56 "I Love Germany": Evakuierte Kinder hinterlassen Botschaften am Frankfurter Flughafen +++
Am Frankfurter Flughafen hinterlassen Kinder nach ihrer Flucht aus Afghanistan Botschaften und haben dafür eine Art Pinnwand geschaffen. Der "Spiegel"-Journalist Matthias Gebauer berichtet hiervon via Twitter.
+++ 08:26 Baerbock für Afghanistan-Untersuchungsausschuss +++
Die Kanzlerkandidatin von Bündnis90/Die Grünen, Annalena Baerbock, hat sich für einen Untersuchungsausschuss ausgesprochen, der Fehler des Afghanistan-Einsatzes aufarbeiten soll. In einem Interview in der "ARD" sagte sie, die Bundesregierung sei aus innenpolitischen Erwägungen nicht dazu bereit gewesen, die afghanischen Ortskräfte früh genug aus dem Land herauszuholen: "Das ist wirklich für die deutsche Außenpolitik katastrophal und erst recht natürlich für die Afghaninnen und Afghanen dort im Land." Man müsse diesen Einsatz sehr kritisch evaluieren, so Baerbock. Sie schlage deswegen vor, einen Untersuchungsausschuss zu gründen. Um das, was an wirklich schlimmen Fehlern vonseiten der Bundesregierung passiert ist, mit Blick auf die Ortskräfte, zu klären.
+++ 08:04 US-Vize Harris verteidigt Afghanistan-Abzug als "mutige" Entscheidung +++
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat den Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan verteidigt. Präsident Joe Biden habe "die mutige und richtige Entscheidung" getroffen, einen seit 20 Jahren dauernden Krieg zu beenden, sagte Harris bei einem Besuch in Singapur. "Wir hatten das erreicht, wofür wir dorthin gegangen waren." Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban liege der Focus nun auf der Evakuierung von US-Amerikanern, von Bürgern aus Partnerländern und von Afghanen, die mit den USA zusammengearbeitet haben.
+++ 07:30 Marquardt: "Luftbrücke Kabul" mit eigenem Charterflug +++
Das Kampagnenbündnis "Luftbrücke Kabul" hat einen Charterflug für die Evakuierung aus Afghanistan organisiert. "Jetzt sind alle Formalien geklärt", kündigte der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquardt via Twitter an. Er ist auch der Verantwortliche der Kampagnenseite. Die Absprachen seien mit verschiedenen Organisationen und auch mit der Bundesregierung erfolgt. Wann genau der Flieger starten soll, ist bislang nicht klar.
+++ 06:42 Röttgen: Biden verwirklicht Trumps Afghanistan-Politik +++
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hat US-Präsident Biden für dessen Afghanistan-Politik gescholten. "Joe Biden hat in diesem Punkt mit wenigen Monaten Verzögerung die Politik Donald Trumps verwirklicht. Er hat sogar dessen Sprache angenommen, wenn er sagt: Wir haben keine Interessen in Afghanistan", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Beim letzten Treffen der führenden westlichen Industriestaaten im Juni, so Röttgen, habe man sich eigentlich vorgenommen, dass die Demokratien stärker zusammenstehen und sich gegen die autoritären Staaten verbünden. Stattdessen profitierten nun neben den Taliban vor allem China und Russland vom Rückzug aus Afghanistan.
+++ 06:10 Ischinger: Benötigen nationalen Sicherheitsrat +++
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat sich angesichts der chaotischen Evakuierungen aus Afghanistan für die Schaffung eines nationalen Sicherheitsrats auf Bundesebene ausgesprochen. "Man hat ja den Eindruck, dass die Ministerien nicht sonderlich gut zusammengearbeitet haben - und das hat nun gravierende Konsequenzen für viele Menschen, aber eben auch für die außenpolitischen Interessen und das Gewicht der Bundesrepublik", sagte Ischinger der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
+++ 04:05 Müller sieht Entwicklungshelfer in großer Gefahr +++
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sieht die afghanischen Mitarbeiter von Entwicklungsorganisationen nach der Machtübernahme der Taliban in großer Gefahr. "Ich traue den Zusicherungen der Taliban nicht, es wird bereits jetzt verfolgt und gemordet", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen".
"Unsere afghanischen Mitarbeiter brauchen deshalb unsere Unterstützung, und wir arbeiten auf vielen Ebenen und auch an weiteren Möglichkeiten, das Land verlassen zu können jenseits der Luftevakuierung." Müller reagierte mit Verständnis auf den Vorwurf an die Bundesregierung, die Ausreise afghanischer Ortskräfte verzögert oder blockiert zu haben. "Ich nehme die Kritik sehr ernst. Die Lage vor Ort ist aber kompliziert und ändert sich stündlich." Einige Organisationen hätten trotz der dramatischen Lage erklärt, weiter vor Ort zu bleiben und ihre Arbeit soweit wie möglich fortzuführen. Dabei habe die Sicherheit für afghanische Mitarbeiter absolute Priorität. "Parallel haben alle gefährdeten afghanischen Ortskräfte das Angebot auf Evakuierung erhalten." Bisher hätten aber leider nur sehr wenige ausgeflogen werden können.
+++ 03:15 Bundeswehr flog bislang mehr als 3650 Menschen aus +++
Der um 22.29 Uhr deutscher Zeit in Kabul gestartete A400M ist um 23.48 Uhr mit 211 weiteren Schutzbedürftigen in Taschkent gelandet. Seit Beginn der Operation seien damit bislang mehr als 3650 Menschen durch die Bundeswehr aus der afghanischen Hauptstadt ausgeflogen worden.
+++ 02:05 Abschluss der Evakuierungen aller Amerikaner bis 31. August "unwahrscheinlich" +++
Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des US-Repräsentantenhauses, Adam Schiff, geht nicht von einem Abschluss der Evakuierungen bis zum 31. August aus. "Ich halte es zwar für möglich, aber angesichts der Zahl der Amerikaner, die noch evakuiert werden müssen, für sehr unwahrscheinlich", sagt Schiff nach einem Briefing von Geheimdienstmitarbeitern zu Reportern.
+++ 01:00 Boris Johnson will Joe Biden überreden +++
Vor dem Krisengipfel der G7 zu Afghanistan haben Großbritanniens Premierminister Boris Johnson und US-Präsident Joe Biden miteinander gesprochen. Die Politiker hätten vereinbart, weiter daran zu arbeiten, dass alle Ausreiseberechtigten Afghanistan verlassen könnten, teilt die britische Regierung mit. London und andere NATO-Partner drängen die US-Regierung angesichts der laufenden Evakuierungsmission aus Kabul, den bis 31. August befristeten Einsatz zu verlängern.
Großbritanniens Verteidigungsminister Ben Wallace sagt, Johnson werde bei dem virtuellen Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs an diesem Dienstag "versuchen, die Möglichkeit einer Verlängerung" des US-Einsatzes am Kabuler Flughafen zu ergründen.
+++ 00:50 Lufthansa fliegt mehr als 1500 Menschen aus +++
Innerhalb einer Woche hat die Lufthansa über die Afghanistan-Luftbrücke insgesamt mehr als 1500 Menschen nach Deutschland geflogen. Seit einer Woche gab es zwölf Flüge aus Usbekistans Hauptstadt Taschkent, wohin vor allem die Bundeswehr Deutsche und Ortskräfte aus Kabul evakuiert hatte. Die Airline teilt weiter mit, dass es in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt auch in den nächsten Tagen weitere Flüge aus Taschkent geben soll.
+++ 23:53 G7 wollen sich absprechen, ob sie die Taliban anerkennen +++
Die Staats- und Regierungschefs der G7 wollen einem Insider zufolge den radikal-islamischen Taliban geeint gegenübertreten. "Die Staats- und Regierungschefs der G7 werden sich koordinieren, ob und wann sie die Taliban anerkennen", sagt ein europäischer Diplomat. Außerdem wollten sie sich darauf verständigen, weiterhin eng zusammenzuarbeiten. Auch bei möglichen Sanktionen wollten sie mit einer Stimme sprechen. Der virtuelle Sondergipfel der G7-Staaten zur Lage in Afghanistan soll an diesem Dienstag stattfinden.
+++ 23:30 Laschet trifft Frauenrechtlerin Ghafari +++
Die aus Afghanistan geflohene Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari ist am Abend in Deutschland eingetroffen. Wie die nordrhein-westfälische Staatskanzlei berichtet, landete sie zusammen mit Familienmitgliedern am Flughafen Köln/Bonn. Anschließend traf sie in Düsseldorf NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Die 1992 geborene frühere Bürgermeisterin der afghanischen Stadt Maidan Shahr war sie über Islamabad nach Istanbul ausgeflogen worden. Laschet nannte sie nach einem Gespräch "eine der engagiertesten Frauen Afghanistans".
+++ 23:27 Mindestens drei Babys bei Evakuierungen geboren +++
Im Rahmen der Evakuierungen aus Afghanistan sind nach Angaben des US-Militärs mindestens drei Babys auf die Welt gekommen. Seines Wissens nach seien es bislang drei gewesen, aber es gebe keine formelle Zählung, sagt General Steve Lyons bei einer Pressekonferenz des Pentagons. Insgesamt sei das ein Zeichen der "beeindruckenden Arbeit unser großartigen Soldaten der Luftstreitkräfte", so Lyons.
+++ 22:15 Für zwei Wochen: Spanien nimmt 4000 US-Ortskräfte auf +++
Spanien kann vorübergehend bis zu 4000 Afghanen, die für die USA gearbeitet haben, auf zwei Militärstützpunkten aufnehmen. Das gibt Verteidigungsministerin Margarita Robles bekannt. Einer Vereinbarung zwischen Madrid und Washington zufolge könnten die Afghanen bis zu zwei Wochen in Spanien bleiben. Sie sollen dann von den Stützpunkten Moron de la Frontera nahe Sevilla sowie Rota nahe Cadiz in andere Länder gebracht werden.
+++ 21:45 EU setzt Thema Einwanderung auf die Agenda +++
Die Europäische Union (EU) will noch in dieser Woche mit Gesprächen über die Konsequenzen der jüngsten Entwicklungen in Afghanistan auf Sicherheit und Einwanderung für die 27 Mitgliedsstaaten beginnen. Das gibt ein Sprecher der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft bekannt. Experten wollen am Dienstag die möglichen Auswirkungen auf Migration, Unterstützung für die wichtigsten Nachbarstaaten Afghanistans und Sicherheitsfragen analysieren. Am Donnerstag wollen die EU-Botschafter zu dem Thema tagen.
+++ 21:15 CNN: Taliban verurteilen Bruder von US-Ortskraft zum Tode +++
Die Taliban haben laut einem CNN-Bericht den Bruder eines afghanischen Dolmetschers der US-Streitkräfte zum Tode verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, er helfe den USA und biete seinem Bruder Schutz. Der Sender beruft sich dabei auf einen ehemaligen US-Soldaten, der bestätigte, dass er mit dem Übersetzer und seinem Bruder zusammengearbeitet habe. Als Beleg für das Vorgehen der Taliban gegen Ortskräfte und deren Familienangehörige präsentierte der Sender drei Originalschreiben mit dem offiziellen Briefkopf der Taliban: Eine Vorladung des Mannes zu einer Anhörung, eine Feststellung, dass er nicht zum Termin erschienen ist und zum Schluss das Todesurteil in Abwesenheit. Die Namen der beiden Männer hat der Sender zu ihrer Sicherheit anonymisiert.
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Quelle: ntv.de, mau/mba/AFP/dpa/rts