Israel-Krieg im Liveticker +++ 23:56 Gesundheitsbehörde im Gazastreifen: Opferzahlen schwer zu erfassen +++
Die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen erklärt, es sei immer schwieriger, die Zahl ziviler Opfer zu erfassen, da in Teilen des Küstenstreifens Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen kollabiert seien. "Den vierten Tag in Folge ist es für die Behörde schwer, die Zahl der Opfer zu aktualisieren", heißt es in einer Erklärung. Bislang hat die von der radikal-islamischen Hamas beherrschte Behörde täglich einen Überblick über den Stand der Opferzahlen gegeben. Zuletzt hatte sie 11.320 Tote gemeldet, darunter 4650 Kinder. 3600 Zivilisten, darunter 1750 Kinder, würden vermisst.
+++ 23:00 Israel: Keine humanitären Feuerpausen ohne Geisel-Freilassung +++
Israel lehnt längere humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, solange 239 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas sind. Das teilt das israelische Außenministerium als Reaktion auf eine Gaza-Resolution des Weltsicherheitsrats mit Forderung nach tagelangen Feuerpausen mit. "Israel ruft den Weltsicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschlossen die Freilassung aller israelischen Geiseln zu fordern, wie es die Resolution festlegt", heißt es in der Stellungnahme des Außenministeriums in Jerusalem. "Israel erwartet vom Weltsicherheitsrat, die Hamas eindeutig zu verurteilen und sich zu der Notwendigkeit zu äußern, im Gazastreifen eine neue Sicherheitslage zu schaffen."
+++ 22:20 UN-Botschafterin der USA nimmt Israel in die Pflicht +++
Nach der Annahme einer Gaza-Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen hat die US-amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield die Verantwortung Israels in dem Krieg betont. "Ich möchte klarstellen: Die Vereinigten Staaten wollen keine Feuergefechte in Krankenhäusern, wenn unschuldige Menschen, hilflose Menschen, kranke Menschen versuchen, medizinische Versorgung zu bekommen", sagte Thomas-Greenfield am Mittwoch in New York. Patienten müssten geschützt werden. Zudem erinnerte Thomas-Greenfield daran, dass die Konfliktparteien das Völkerrecht achten müssten, auch Israel. "Die Maßnahmen der Hamas verringern nicht die Verantwortung Israels, unschuldige Menschen in Gaza zu schützen. Letzten Endes läuft alles auf ein klares, dringendes Ziel hinaus: die Rettung unschuldiger Leben."
+++ 21:46 Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung an +++
Der Weltsicherheitsrat hat eine völkerrechtlich bindende Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen angenommen. Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium in New York auf den gemeinsamen Beschluss - die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich.
+++ 21:42 Israelische Armee fordert nun auch Einwohner im Süden des Gazastreifens zur Flucht auf +++
Die israelische Armee hat nach Medienberichten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs auch Einwohner des südlichen Gazastreifens dazu aufgerufen, aus ihren Wohnorten zu fliehen. Der Armeesender und die Nachrichtenseite ynet berichten, im östlichen Teil der Stadt Chan Junis seien Flugblätter in arabischer Sprache abgeworfen worden. Die Einwohner sollten sich in Sicherheit bringen, die Armee wolle nicht, dass Zivilisten zu Schaden kommen, heiße es darin. Es wurde auch dort mit einem Einsatz gegen die islamistische Hamas gerechnet. Ein Militärsprecher sagte auf Anfrage, man könne sich nicht zu operativen Aktivitäten äußern. Die Menschen sollten sich in die bekannte sichere Zone begeben, schrieb ynet weiter. Diese Zone liegt weiter westlich am Meer. Nach Angaben örtlicher Medien reagierten die Einwohner der betroffenen Viertel in Chan Junis mit Panik auf die Mitteilung.
+++ 21:00 Netanjahus Ehefrau: Hamas-Geisel hat Kind zur Welt gebracht +++
Eine von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppte Frau hat nach Angaben der Ehefrau des israelischen Regierungschefs ein Baby geboren. Eine der weiblichen Geiseln sei bei ihrer Entführung schwanger gewesen und habe nun in Gefangenschaft ein Kind zur Welt gebracht, berichtet Sara Netanjahu in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an die First Lady der USA, Jill Biden. "Sie können sich, genau wie ich, nur vorstellen, was dieser jungen Mutter durch den Kopf gehen muss, während sie mit ihrem Neugeborenen von diesen Mördern festgehalten wird", heißt es in dem auf Englisch verfassten Schreiben weiter, das von Netanjahus Büro veröffentlicht wurde.
+++ 20:25 Israelische Streitkräfte präsentieren Waffenfunde +++
Nach ihrem Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza hat die israelische Armee der Öffentlichkeit Waffenfunde präsentiert. Die IDF teilten ein Video, auf denen ein Offizier vorzeigt, was die IDF-Soldaten nach eigenen Angaben im Krankenhaus vorfanden. In einem rund sieben Minuten langen Video führt der Offizier durch die MRT-Abteilung der Klinik und zeigt mehrere Fundstellen von "Grab Bags", also Rucksäcken, die nach seinen Angaben Ausrüstungsgegenstände für einen Hamas-Terroristen beinhalten. Auf einem Rucksack steht auf Arabisch der Name der Qassam-Brigaden, der militärischen Unterorganisation der Hamas.
Israel vermutet in Tunnelsystemen unter dem Krankenhaus eine Kommandozentrale der Islamisten-Gruppe. Auf dieses wird im Rundgang nicht eingegangen. Der Offizier erklärt im Video, nach seiner Einschätzung handele es sich bei den Funden nur "um die Spitze des Eisbergs". In der Klinik sei ein "operatives Hauptquartier" der radikalislamischen Palästinenserorganisation mit Kommunikationsausrüstung gefunden worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte in einer zeitgleich veröffentlichten Stellungnahme hingegen, die israelische Armee habe in dem Krankenhaus keine Waffen oder andere militärische Ausrüstung entdeckt.
+++ 19:41 Erdogan spricht von Konflikt "zwischen dem Kreuz und dem Halbmond" +++
Kurz vor seinem Berlin-Besuch hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel erneut scharf angegriffen. Vor der Fraktion seiner islamisch-konservativen Partei AKP im Parlament bezeichnete Erdogan Israel am Mittwoch als "Terrorstaat" und beschuldigte das Land zum wiederholten Mal des Genozids. Den USA und anderen westlichen Staaten warf Erdogan vor, die "Massaker" der israelischen Armee "offen zu unterstützen" oder zu rechtfertigen. Den Krieg Israels gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen bezeichnete er als einen Konflikt "zwischen dem Kreuz und dem Halbmond".
+++ 19:09 UNO warnt trotz Treibstofflieferungen vor "Kollaps" der Hilfe im Gazastreifen +++
Trotz erster Treibstofflieferungen haben die Vereinten Nationen vor einem Zusammenbruch der humanitären Hilfe im Gazastreifen gewarnt. "Unser gesamter Einsatz befindet sich am Rande eines Kollaps", erklärt der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, via X, vormals Twitter. "Treibstoff nur für Lastwagen zu haben, wird keine Leben mehr retten." Rund 70 Prozent der rund 2,4 Millionen Menschen im Gazastreifen haben inzwischen laut Lazzarini kein sauberes Trinkwasser mehr. Der UNRWA-Chef im Gazastreifen, Thomas White, hatte zuvor mitgeteilt, dass alle zehn Wasserpumpen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens aufgrund des Treibstoffmangels ausgefallen seien. Auch die Entsalzungsanlage in Chan Junis und die Kläranlage in Rafah seien zum Stillstand gekommen.
+++ 18:25 USA weisen Verantwortung für israelischen Einsatz in Krankenhaus zurück +++
Die USA haben den Vorwurf der radikalislamischen Hamas zurückgewiesen, für den israelischen Militäreinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza verantwortlich zu sein. "Wir haben kein Okay für ihre militärischen Einsätze rund um das Krankenhaus gegeben", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, zu Journalisten. Solche Entscheidungen würden von der israelischen Armee getroffen. Die Hamas hatte zuvor erklärt, US-Präsident Joe Biden sei für das Vordringen israelischer Soldaten in das größte Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich. Dass das Weiße Haus sich der "falschen Behauptung" Israels angeschlossen habe, die Hamas nutze das Al-Schifa-Krankenhaus als militärische Kommandozentrale, habe den israelischen Streitkräften "grünes Licht" für "weitere Massaker an Zivilisten" gegeben, erklärte die Hamas.
+++ 17:34 Sicherheitsexperte zu Klinikangriff: Bewertung steht und fällt mit Israels Grundannahme +++
Die Abwägungen des israelischen Militärs zur Gefahr ziviler Opfer erscheinen in den Augen von Sicherheitsexperte Joachim Weber oft "sehr problematisch". Das Vorgehen jetzt gegen das Al-Shifa-Krankenhaus bewertet er jedoch anders. Dort aber stehe und falle letztlich alles mit der Frage, ob sich die Grundannahme Israels bewahrheitet.
+++ 17:10 Bewährungsstrafe in erstem Prozess um antiisraelische Demonstration in Berlin +++
In einem ersten Prozess gegen einen Teilnehmer einer israelfeindlichen Demonstration ist in Berlin ein 25-Jähriger zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach Lorenzo C. am Mittwoch unter anderem des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig. Das Urteil fiel in einem beschleunigten Verfahren. C. hatte den Feststellungen des Gerichts zufolge am 18. Oktober - rund anderthalb Wochen nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel - an einer verbotenen propalästinensischen Demonstration im Bezirk Neukölln Teil genommen. Bei dieser gab es gewaltsame Ausschreitungen sowie Flaschen- und Steinewürfe auf Polizisten. Zudem wurden antisemitischen Parolen gerufen. Der Angeklagte warf laut Urteil einen Pflasterstein auf einen Beamten, wobei nicht festgestellt werden konnte, ob dieser dadurch verletzt wurde. Zudem widersetzte er sich der anschließenden Festnahme.
+++ 16:45 Feuerpause-Resolution könnte in wenigen Stunden zur Abstimmung stehen +++
Der Weltsicherheitsrat könnte noch am Mittwoch zu einer Abstimmung über eine neue humanitäre Resolution zum Krieg im Gazastreifen zusammenkommen. Ein von Malta eingereichter Entwurf verlangt unter anderem "dringende und ausgedehnte humanitäre Pausen und Korridore im gesamten Gazastreifen für eine ausreichende Anzahl von Tagen", um im Einklang mit dem Völkerrecht humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Wenn es zeitnah keine Einwände gibt, erwarten Diplomaten in New York eine Abstimmung noch am Mittwoch. Als geplante Uhrzeit wurde 21 Uhr MEZ genannt. Resolutionen im Sicherheitsrat sind völkerrechtlich bindend und können so eine gewisse Wirkmacht entfalten. Dies bedeutet noch nicht, dass die Annahme sicher ist. Vor allem beim Israel-Verbündeten USA ist nicht klar, ob diese den Ruf nach tagelangen Feuerpausen mit einer Enthaltung tolerieren könnten. Die Vereinigten Staaten haben wie China, Russland, Frankreich und Großbritannien ein Vetorecht.
+++ 16:30 Baerbock verurteilt pro-palästinensische Parteinahmen in Klimabewegung +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die pro-palästinensische Parteinahme von Vertretern der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas verurteilt. Aus den Reihen der Klimaaktivisten seien in den vergangenen Wochen "vermeintlich antikolonialistische Rechtfertigungsversuche für die Gewalt der Hamas laut" geworden, sagt die Grünen-Politikerin bei einer klimapolitischen Veranstaltung im Auswärtigen Amt in Berlin. "Wer die Gewalt der Hamas rechtfertigt, der rechtfertigt aber die Ermordung und Verschleppung von hunderten Zivilisten, der rechtfertigt Terror und Barbarei", mahnt die Außenministerin in ihrer Rede. "Wer 'Freiheit für Palästina' ruft, der muss wissen: Freiheit für Palästinenserinnen und Palästinenser kann es nur geben, wenn es auch Frieden und Sicherheit für Israelis gibt."
+++ 16:06 Völkerrechtler zur Frage, ob Israel militärisch genutzte Kliniken angreifen darf +++
Die Terroristen der Hamas nutzen bewusst zivile Infrastruktur, um sich vor Angriffen zu schützen. Israel steht wegen derlei Attacken immer wieder in der Kritik. Ein militärisch genutztes Krankenhaus zum Ziel zu erklären, ist aber noch kein Freibrief für alle Art von Angriffen, wie der Völkerrechtler Stefan Talmon erklärt.
+++ 15:31 Kanadas Premier Trudeau: Töten von Frauen und Kindern muss aufhören +++
Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat ein Ende des Tötens von Frauen, Kindern und Babys im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas gefordert. "Die Welt schaut zu, im Fernsehen, in sozialen Medien, wir hören die Berichte von Ärzten, Familienmitgliedern, Überlebenden, Kindern, die ihre Eltern verloren haben", erklärt Trudeau. "Die Welt ist Zeuge dieses Tötens von Frauen, von Kindern, von Babys. Das muss aufhören", fährt Trudeau fort. Er ruft die israelische Regierung zur "äußersten Zurückhaltung" auf. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bereits reagiert und Trudeaus Kritik zurückgewiesen. "Nicht Israel zielt absichtlich auf Zivilisten, sondern die Hamas enthauptet, verbrennt und massakriert Zivilisten in den schlimmsten Gräueltaten, die seit dem Holocaust an Juden verübt wurden", schreibt er auf X, ehemals Twitter. "Während Israel alles tut, um Zivilisten vor Gefahren zu bewahren, tut die Hamas alles, um sie Gefahren auszusetzen."
+++ 15:03 Katar will Deal vermitteln: Freilassung von 50 Hamas-Geiseln gegen Feuerpause? +++
Vermittler aus Katar sind einem Insider zufolge bemüht, zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas die Freilassung von 50 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln zu vereinbaren. Das wäre die höchste Zahl an freigelassenen Geiseln seit der Entführung im Zuge des Hamas-Angriffes auf den Süden Israels am 7. Oktober. Im Gegenzug solle es eine dreitägige Waffenruhe geben, sagt eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Sollte die Vereinbarung, die mit den USA koordiniert werde, zustande kommen, würden auch einige palästinensische Frauen und Kinder aus israelischen Gefängnissen freikommen. Zudem würde die Menge an humanitärer Hilfe, die Israel in den Gazastreifen passieren lasse, erhöht werden. Die Hamas habe den allgemeinen Umrissen einer solchen Vereinbarung bereits zugestimmt, sagt der Insider weiter. Israel habe das dagegen bislang nicht getan und verhandele noch immer über Einzelheiten.
+++ 14:43 Scholz will Erdogan deutlich eigene Gaza-Position vermitteln +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat bekräftigt, dass er in seinem bevorstehenden Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Differenzen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg deutlich ansprechen will. "Das ist in dieser Frage ganz wichtig, dass da Klarheit herrscht und man sehr deutlich seine eigene Position auch vorbringt", erklärt der SPD-Politiker im Bundestag. Nach dem Terrorangriff auf Israel mit rund 1200 Toten hatte Erdogan die Hamas als "Befreiungsorganisation" bezeichnet und Israel "Faschismus" und "Staatsterror" vorgeworfen. Scholz hatte die Vorwürfe Erdogans bereits am Dienstag als "absurd" bezeichnet. Im Bundestag bekräftigte er nochmals, dass Israel jedes Recht habe, sich zu verteidigen. Erdogan kommt am Freitag zum ersten Mal seit drei Jahren nach Deutschland. Neben Scholz trifft er auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
+++ 14:22 Jordanien kritisiert "Schweigen" des UN-Sicherheitsrats zu Krankenhaus-Erstürmung +++
Jordanien hat dem UN-Sicherheitsrat vorgeworfen, mit seinem Schweigen die "Barbarei" der Erstürmung des größten Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelische Armee zugelassen zu haben. "Die Katastrophe im Al-Schifa-Krankenhaus zeigt die Barbarei, die der UN-Sicherheitsrat durch sein Schweigen zulässt", erklärt Außenminister Ayman Safadi via X, ehemals Twitter. Er bezieht sich damit auf die Erstürmung des Krankenhauses durch israelische Soldaten. "Wir verurteilen das Schweigen zu dieser Brutalität. Es bietet Deckung für Kriegsverbrechen", schreibt Safadi weiter. "Das ist inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen. Der Rat muss handeln."
+++ 13:58 Scholz: Großteil der Gaza-Hilfe kommt von G7-Staaten +++
Die G7-Staaten leisten nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz einen Großteil der humanitären Hilfe für die Menschen im Gazastreifen. Es gehe in vielen seiner Gespräche mit Regierungen in der Region darum, diese Hilfe zu organisieren und eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen, sagt er im Bundestag.
+++ 13:45 WHO verliert Kontakt zu Al-Schifa-Klinik +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Angaben ihres Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus den Kontakt zu Mitarbeitern des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt verloren. "Wir haben erneut den Kontakt zum medizinischen Personal des Krankenhauses verloren und sind sehr besorgt um ihre Sicherheit und die ihrer Patienten", teilt er auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) mit. Berichte über das Vordringen des israelischen Militärs in das seit Tagen belagerte Krankenhaus seien alarmierend.
+++ 13:25 Anbieter: Kommunikationsnetz in Gaza steht vor Totalausfall +++
Wegen fehlenden Treibstoffs für die Stromerzeugung droht nach palästinensischen Angaben noch an diesem Mittwoch der Totalausfall der Kommunikationsnetze im Gazastreifen. Die Hauptrechenzentren müssten nach und nach außer Betrieb gehen, schreibt das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel auf Facebook. Derzeit seien die zentralen Netzwerkelemente ausschließlich auf Batterien angewiesen. Nun stehe ein vollständiger Telekommunikationsausfall in den kommenden Stunden bevor. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat bereits Anfang der Woche vor einem Totalausfall der Telekommunikation am Donnerstag gewarnt.
+++ 13:05 USA veröffentlichen Videos von Luftschlägen in Syrien +++
Das US-Militär führt Luftschläge gegen mehrere Einrichtungen von iranischen und vom Iran unterstützten Milizen in Syrien durch. Mehrere Menschen kommen dabei nach Angaben der USA ums Leben. Bei einem der Angriffe seien zudem in einer Ausbildungseinrichtung gelagerte Waffen der Gruppen zerstört worden, heißt es aus dem Pentagon.
+++ 12:45 Israel fordert zur Evakuierung mehrerer Stadtviertel in Gaza auf +++
Israels Armee hat Zivilisten in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im Gazastreifen dringend zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in "die humanitäre Zone" im Süden des Küstenstreifens fliehen, schreibt ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Dabei nennt er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute. Zudem nennt der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben solle. Diese sollen die Bewohner zur Flucht in den Süden nutzen. Alle Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, heißt es.
+++ 12:12 IDF-Bilder sollen Einsatz im Schifa-Krankenhaus zeigen +++
Die israelischen Verteidigungskräfte haben Videos und Fotos veröffentlicht, auf denen eigenen Angaben zufolge der Einsatz der Armee am Al-Schifa-Krankenhaus zu sehen ist. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari postete unter anderem ein Video, das israelische Soldaten zeigen soll, die medizinische Hilfsgüter in die Schifa-Klinik tragen. Die Streitkräfte suchen "nach Infrastruktur und terroristischen Mitteln der Terrororganisation Hamas", schreibt Hagari. Die Armee ist in der Nacht in die Einrichtung eingedrungen.
+++ 11:45 Erdogan nennt Israel "Terrorstaat" +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel einen "Terrorstaat" genannt. Er werde sich international dafür einsetzen, dass israelische Siedler als "Terroristen" anerkannt werden, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den türkischen Staatschef. Gleichzeitig wiederholte er seine Behauptung, die militante palästinensische Gruppe Hamas sei keine terroristische Organisation. Er behauptete, die Hamas sei eine politische Partei, die von den Palästinensern gewählt worden sei. Laut Reuters forderte Erdogan Benjamin Netanjahu auf, zu erklären, ob Israel über Atombomben verfüge oder nicht.
+++ 11:20 UNICEF-Chefin in Gaza: "Was ich gesehen habe, war erschütternd" +++
Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks, Catherine Russell, hat den Gazastreifen besucht. "Was ich gesehen und gehört habe, war erschütternd. Die Kinder haben wiederholte Bombardierungen, Verluste und Vertreibung erlitten", erklärte sie anschließend. Russell schilderte ihre Eindrücke aus dem Al-Naser-Krankenhaus in Khan Yunis, wo sie auf vertriebene Familien und Patienten traf, die Schutz suchten. "Die Konfliktparteien begehen schwere Kinderrechtsverletzungen im Sinne des Völkerrechts - dazu zählen Tötungen, Verstümmelungen und Entführungen, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser und die Behinderung des Zugangs für humanitäre Hilfe. All dies verurteilt Unicef", so Russell. "Im Gazastreifen gibt es für die eine Million Kinder keinen sicheren Ort." Sie ruft die Kriegsparteien zu einem sofortigen Waffenstillstand auf.
+++ 10:50 Berichte: Israels Armee findet Waffen im Al-Schifa-Krankenhaus +++
Israelische Soldaten haben bei ihrem stundenlangen Militäreinsatz im Schifa-Krankenhaus Berichten zufolge Waffen der islamistischen Hamas gefunden. Es gab demnach aber zunächst keine Hinweise darauf, dass in der Klinik in der Stadt Gaza auch Geiseln festgehalten werden, wie israelische Medien unter Berufung auf die Armee melden. Israels Streitkräfte hoffen aber, in dem Klinikkomplex Informationen über den Verbleib der am 7. Oktober bei der Hamas-Terrorattacke aus Israel verschleppten Geiseln zu finden. Das israelische Militär ist überzeugt, dass sich unter dem Krankenhaus eine Hamas-Kommandozentrale befindet.
+++ 10:30 Erster LKW mit Treibstoff soll Grenze nach Gaza passiert haben +++
Ein erster Lkw mit Treibstoff passiert ägyptischen Medienberichten und Sicherheitskreisen zufolge den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen. Laut Augenzeugen stehen zwei weitere Lastwagen bereits an der Grenze und warten darauf, sie zu passieren. Nach Warnungen vor einem Zusammenbruch der humanitären Unterstützung im Gazastreifen wegen Spritmangels hatte Israel 24.000 Liter Diesel für die Lastwagen genehmigt. Es sei das erste Mal seit Kriegsbeginn, dass Israel zustimme, Treibstoff in den Gazastreifen zu lassen, heißt es in Medienberichten. Der Diesel ist dem Bericht zufolge ausschließlich für LKW der Vereinten Nationen bestimmt, und nicht etwa für Krankenhäuser. Die USA haben demnach Druck auf die UN ausgeübt, den Treibstoff anzunehmen.
+++ 10:10 Reporter: IDF führt Verhöre in Schifa-Klinik durch +++
Die israelische Armee führt Medienberichte zufolge Verhöre in der Schifa-Klinik durch, nachdem sie in der Nacht in diese eingedrungen ist. Dies berichten palästinensische Reporter gegenüber CNN. Demnach seien israelische Soldaten "in den Gebäuden und Abteilungen (und) führen Durchsuchungen und Verhöre mit den jungen Männern durch". Währenddessen werde "heftig" geschossen. Die Soldaten vor der Klinik würden "die jungen Männer über Megaphone auffordern, ihre Hände zu heben, herauszukommen und sich zu ergeben". Auch die BBC berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass die israelischen Streitkräfte von Zimmer zu Zimmer und Stockwerk zu Stockwerk gehen und jeden befragen - sowohl das Personal als auch die Patienten. Demnach werden sie von Medizinern und Arabisch sprechenden Personen begleitet. Geflüchtete, die auf dem Gelände Zuflucht gefunden haben sollen sich im Hof zu versammeln, und einige werden einer Sicherheitskontrolle unterzogen, heißt es in dem Bericht.
+++ 09:50 UN: Nur noch ein Krankenhaus im nördlichen Gaza nimmt Patienten auf +++
Im nördlichen Gazastreifen nimmt nach UN-Angaben angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und islamistischer Hamas und wegen Treibstoffmangels nur noch ein Krankenhaus Patienten auf. Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza sei als einziges noch im Minimal-Betrieb, teilt das UN-Nothilfebüro OCHA mit. "Alle anderen haben den Betrieb wegen eines Mangels an Strom, medizinischem Material, Sauerstoff, Essen und Wasser eingestellt." Die Lage werde "verschlimmert durch Bombardements und Kämpfe in ihrer Umgebung." Im Al-Ahli-Krankenhaus seien derzeit etwa 500 Patienten untergebracht. 22 der insgesamt 36 Krankenhäuser haben den Betrieb nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen eingestellt. Die 14 noch arbeitenden Häuser hätten "kaum genug Mittel, um entscheidende und lebensrettende Operationen" durchzuführen und Patienten zu versorgen, darunter diejenigen in der Intensivpflege, teilt die WHO mit.
+++ 09:22 ntv-Reporterin: Israelis wollen nicht ganze Klinik durchsuchen +++
Nach dem Eindringen der israelischen Streitkräfte in das Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen erklärt ntv-Reporterin Nadja Kriewald, wie die Soldaten vorgehen und welche Ziele Israel mit der Militäroperation verfolgt:
+++ 09:00 IDF meldet Lieferung von Babynahrung an Schifa-Klinik +++
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge Brutkästen und Babynahrung in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gebracht. Der Militäreinsatz in der Klinik dauere zwar noch an, teilt das Militär mit. Die Brutkästen, Babynahrung und anderer Medizinbedarf seien aber in das Krankenhaus geliefert worden. "Unser medizinisches Team und arabisch sprechende Soldaten sind vor Ort, um sicherzustellen, dass diese Hilfsgüter die Bedürftigen erreichen", schreibt die IDF auf Twitter. Dazu teilt die Armee Bilder der gelieferten Pakete.
+++ 08:45 IDF berichtet von Gefechten vor Eindringen in Klinik - Hamas-Kämpfer getötet +++
Vor dem Eindringen in die Al-Schifa-Klinik ist es israelischen Angaben zufolge zu einem Gefecht mit der Hamas gekommen. Dies gibt die IDF am Morgen in einer Erklärung auf Telegram bekannt. "Vor ihrem Eindringen stießen die IDF-Truppen auf Sprengsätze und terroristische Zellen, und es kam zu einem Gefecht, bei dem die Terroristen getötet wurden", heißt es. Die "Times of Israel" berichtet, dass "mindestens fünf bewaffnete Hamas-Männer während eines Feuergefechts vor dem Krankenhaus von den Truppen getötet wurden", und zitiert die IDF mit der Aussage, dass es "keine 'Reibung' zwischen den Truppen und den Patienten und dem medizinischen Personal" gegeben habe und "es keinen Hinweis auf Geiseln gibt, die derzeit an diesem Ort festgehalten werden".
+++ 08:33 Klinikmitarbeiter: Noch rund 650 Patienten in Al-Schifa-Klinik +++
In der Al-Schifa-Klinik, die in der Nacht von der israelischen Armee gestürmt worden ist, sollen sich noch rund 650 Patienten befinden. Dies berichtet der Nachrichtensender Al-Dschasira unter Berufung auf Mitarbeiter. Demnach befänden sich auch "Dutzende Soldaten" in der Notaufnahme des Krankenhauses. Dem Arzt Ahmed Muchallalati zufolge sind davon etwa 100 in Lebensgefahr. Zudem hielten sich dort 2000 bis 3000 Vertriebene auf sowie 700 Mediziner und Verwaltungsmitarbeiter. Zudem seien die Zustände verheerend: Medizinische Eingriffe finden ohne Betäubung statt, es gibt kaum noch Wasser, Nahrung oder Treibstoff. Wie Krankenhausdirektor Mohammad Abu Salmija erklärte, liegen im Gebäude Leichen herum, in den Leichenhallen gibt es keinen Strom mehr. 179 Tote seien in einem Massengrab bestattet worden.
+++ 08:15 Arzt im Schifa-Krankenhaus berichtet von Schüssen und Bombardements +++
Ein Arzt der Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen berichtet gegenüber der "Washington Post" von stundenlangem Schusswechsel und Bombardements. Er habe israelische Panzer in Nähe des Klinikkomplexes gesehen, berichtete Ahmed Muchallalati. "Wir wissen nicht, was ihr Plan ist." Er wolle trotzdem versuchen, sich weiter um die Patienten zu kümmern. Die BBC zitierte einen Augenzeugen in der Klinik, der von sechs Panzern und mehr als hundert Soldaten auf dem Krankenhausgelände berichtete. Einige seien maskiert gewesen und hätten auf Arabisch gerufen: "Nicht bewegen, nicht bewegen!" Auch seien Rauchbomben zum Einsatz gekommen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben am Morgen zunächst nicht.
+++ 07:52 IDF: Haben Hamas vor Eindringen in Klinik Frist gesetzt +++
Die israelischen Streitkräfte haben der Hamas vor ihrem Eindringen in die Al-Schifa-Klinik eigenen Angaben zufolge eine Frist gesetzt. Demnach hätte die Terrorgruppe zwölf Stunden Zeit bekommen, um alle Militäroperationen in dem Krankenhaus einzustellen. "Leider ist dies nicht erfolgt", erklärte das Militär und forderte erneut "alle im Krankenhaus anwesenden Hamas-Terroristen auf, sich zu ergeben". Zudem erklärte Khaled Abu Samra, ein Arzt des Krankenhauses, gegenüber CNN, dass sie 30 Minuten vor Beginn des israelischen Angriffs auf den Komplex gewarnt worden seien. "Wir wurden gebeten, uns von den Fenstern und Balkonen fernzuhalten", berichtete er.
+++ 07:30 USA sorgen sich bei Militäroperation in Al-Schifa-Klinik um Patienten +++
Das Weiße Haus hat an Israel appelliert, dass die Patienten während der Operation im Al-Schifa-Krankenhaus "geschützt werden müssen". "Wir sind nicht dafür, dass ein Krankenhaus aus der Luft angegriffen wird, und wir wollen nicht, dass ein Feuergefecht in einem Krankenhaus stattfindet, bei dem unschuldige, hilflose und kranke Menschen, die versuchen, die ihnen zustehende medizinische Versorgung zu erhalten, ins Kreuzfeuer geraten", sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses.
+++ 07:10 UN: Retter können Notrufe im Gazastreifen nicht mehr beantworten +++
Rettungskräfte und Krankenwagen im Gazastreifen können wegen der Kämpfe und wegen Treibstoffmangels nach UN-Angaben vielfach keine Notrufe mehr annehmen. Die Lage habe "Retter und Krankenwagen in diesen Gebieten zum Stillstand kommen lassen", teilt das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Viele Hilferufe etwa wegen Familienangehöriger, die nach Angriffen unter Trümmern gefangen seien, bleiben demnach unbeantwortet. Der Palästinensische Rote Halbmond teilt mit, die Hilfsorganisation habe "Hunderte Anrufe" erhalten mit der Bitte, Tote und Verletzte zu transportieren. Die Mitarbeiter könnten diese Opfer aber nicht erreichen.
+++ 06:46 Sorge vor Wintermonaten nach heftigen Regenfällen im Gazastreifen +++
Heftige Regenfälle im Gazastreifen haben Sorgen vor einer weiteren Verschärfung der humanitären Lage in den Wintermonaten geschürt. Am Dienstag war es zu den ersten größeren Regenfällen seit Beginn des Krieges am 7. Oktober im Gazastreifen gekommen. Auf Videos in sozialen Netzwerken waren überschwemmte Straßen zu sehen und Menschen, die versuchten, zusammengebrochene Zelte wieder aufzubauen. In den Wintermonaten wird mit einer deutlichen Zunahme des Niederschlags gerechnet, der in Gaza bereits vor dem Krieg häufig zu Überschwemmungen führte. Zudem seien die Unterkünfte nicht geeignet, um darin im Winter zu leben, berichten in den Süden des Gazastreifens geflüchtete Palästinenser.
+++ 06:22 Netanjahu fordert Unterstützung im Kampf gegen die Hamas +++
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut für Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen geworben. In einem Beitrag auf X wendet sich Netanjahu direkt an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau: "Nicht Israel zielt absichtlich auf Zivilisten, sondern die Hamas enthauptet, verbrennt und massakriert Zivilisten im schlimmsten Horror, der seit dem Holocaust an Juden verübt wurde." Er fordert: "Die Kräfte der Zivilisation müssen Israel dabei unterstützen, die Barbarei der Hamas zu besiegen." Zuvor hatte Trudeau die israelische Regierung "dringend" aufgefordert, in ihrem Kampf im Gazastreifen "maximale Zurückhaltung zu üben" und eine humanitäre Pause zu gewähren. Netanjahu entgegnet Trudeau daraufhin weiter: "Während Israel alles tut, um Zivilisten aus der Gefahrenzone herauszuhalten, tut die Hamas alles, um sie in der Gefahrenzone zu halten." Nicht Israel, sondern die Hamas sollte für ein doppeltes Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden - das Angreifen von Zivilisten und das Verstecken hinter Zivilisten, so der Regierungschef.
+++ 05:37 Israels Armee angeblich in Krankenhauskeller vorgerückt +++
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza sind die israelischen Streitkräfte in den Keller des Al-Schifa-Komplexes vorgedrungen. "Die Besatzungsarmee ist jetzt im Keller und durchsucht ihn. Sie sind im Inneren des Komplexes, schießen und werfen Sprengsätze", sagt der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Aschraf al-Kidra. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen. Das israelische Militär äußert sich bislang nicht zum Verlauf des Einsatzes.
+++ 04:17 UNRWA: Humanitäre Hilfe wegen Benzinmangels unmöglich +++
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fürchtet, dass die humanitäre Unterstützung im Gazastreifen wegen Treibstoffmangels bald zusammenbricht. Schon vor drei Wochen habe man wegen der Treibstoffsituation Alarm geschlagen, sagt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini. "Seitdem haben wir die Verwendung von Treibstoff stark rationiert und in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden auf bereits vorhandene, begrenzte Mengen zugegriffen, die in einem Depot innerhalb des Gazastreifens gelagert sind. Das Depot ist jetzt leer", so Lazzarini. Es sei "unglaublich, dass die humanitären Organisationen um Treibstoff betteln müssen".
+++ 03:06 Gaza-Gesundheitsbehörde: Westteil des Schifa-Krankenhauses betroffen+++
Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde den westlichen Teil des medizinischen Komplexes des Al-Schifa-Krankenhauses gestürmt. "Es gibt große Explosionen und Staub in den Bereichen, in denen wir uns befinden. Wir glauben, dass es auch im Krankenhaus eine Explosion gegeben hat", sagt der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde, Munir Al-Bursch. Das Krankenhaus und der Komplex seien für die Hamas "ein zentraler Knotenpunkt ihrer Operationen, vielleicht sogar das schlagende Herz und vielleicht sogar ihr Schaltzentrale", zitiert der Sender CNN Oberstleutnant Peter Lerner, einen Sprecher der israelischen Armee.
+++ 02:29 Netanjahu segnet Änderung von Kriegshaushalt ab +++
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu billigt Pläne des Finanzministeriums zur Änderung des Staatshaushalts als Reaktion auf den anhaltenden Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung des Büros des Ministerpräsidenten und des Finanzministeriums hervor. Der Kriegshaushalt beinhalte eine Erhöhung des Defizits, die Umleitung von Mitteln und die Kürzung der Koalitionsvereinbarungen. Israels Krieg gegen die Hamas wird Milliarden von Euro kosten. Israel verzeichnete im Oktober ein Haushaltsdefizit von umgerechnet 5,5 Milliarden Euro, was auf einen Anstieg der Ausgaben zur Finanzierung des Krieges zurückzuführen ist. Netanjahu und das Finanzministerium vereinbaren, den Haushalt dem israelischen Parlament "so bald wie möglich" vorzulegen. Der Abbau von "Bürokratie und Hindernissen" sei ein wichtiges Ziel für den geänderten Kriegshaushalt.
+++ 01:38 Israelische Streitkräfte dringen in Al-Schifa-Krankenhaus ein +++
Die israelischen Streitkräfte (IDF) dringen in einen Teil des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen ein. Auf der Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen führten Soldaten "eine präzise und gezielte Operation gegen die Hamas in einem bestimmten Bereich des Schifa-Krankenhauses durch", teilt die Armee mit. Man habe medizinische Teams und Arabisch sprechende Personen dabei, die eine spezielle Ausbildung durchlaufen hätten, "um sich auf dieses komplexe und sensible Umfeld vorzubereiten, damit den Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde benutzt werden, kein Schaden zugefügt wird", schreibt die IDF auf X.
+++ 01:29 Zehntausende bei Israel-Solidaritätskundgebung in Washington +++
In Washington versammeln sich Zehntausende Menschen zu einer Solidaritätskundgebung für Israel. Bei einem "Marsch für Israel" fordern sie unter anderem die Freilassung der Hamas-Geiseln. Die Demonstration mit Musikauftritten und Reden war von mehreren jüdischen Verbänden organisiert worden. Die Ausrichter hatten eine Veranstaltung für rund 100.000 Teilnehmer angemeldet. Auch in den USA nimmt die Zahl der antijüdischen Übergriffe zu. Gleichzeitig wächst die Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung von Benjamin Netanjahu. Anfang November hatte es eine pro-palästinensische Demonstration in Washington gegeben, zu der ebenfalls Zehntausende gekommen waren, um ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen zu fordern.
+++ 00:47 Huthi-Rebellen wollen israelische Schiffe ins Visier nehmen +++
Die im Jemen ansässigen und vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen drohen Israel mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer. Die schiitischen Rebellen würden israelische Schiffe "suchen und kontrollieren" und "nicht zögern, sie ins Visier zu nehmen", erklärt ihr Anführer Abdel Malek al-Huthi in dem der Gruppe gehörenden Fernsehsender Al-Massira. Die Huthi-Rebellen hatten Israel in den letzten Wochen mit Drohnen und Raketen beschossen.
+++ 23:52 Israel genehmigt angeblich Treibstofflieferungen für UN-Lastwagen +++
Israel genehmigt einem Insider zufolge 24.000 Liter Dieselkraftstoff für Lastwagen der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen. Der Treibstoff sei nur für UN-Lastwagen und nicht für Krankenhäuser bestimmt, sagt eine mit den Plänen vertraute Person. Die USA hätten die UN unter Druck gesetzt, den Treibstoff anzunehmen. Das israelische Militär wollte die Informationen zunächst nicht kommentieren. Von der radikal-islamischen Hamas gibt es keine Stellungnahme.
+++ 22:58 Chef von UN-Mission im Libanon warnt vor Ausweitung des Konflikts +++
Der Leiter der UN-Mission im Libanon (Unifil), Aroldo Lázaro Sáenz, warnt vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen libanesischen Hisbollah. Eine gefährliche Ausweitung der Spannungen müsse vermieden werden, erklärt Lázaro nach einem Treffen mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati und Parlamentspräsident Nabih Berri, einem Verbündeten der Hisbollah. Vorrangiges Ziel der Unifil sei es derzeit, "eine Eskalation zu verhindern, das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen und die Sicherheit der Blauhelmsoldaten zu gewährleisten". Dies sei nur dank ihrer unparteiischen Rolle möglich.
+++ 22:18 UN-Chef fordert Feuerpause "im Namen der Menschlichkeit" +++
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich "zutiefst beunruhigt" über die Lage in den Krankenhäusern im Gazastreifen. Diese verzeichneten dramatische Verluste an Menschenleben, lässt Guterres in New York mitteilen. "Im Namen der Menschlichkeit fordert der Generalsekretär eine sofortige humanitäre Waffenruhe", heißt es in einer Mitteilung. In der Nähe von Krankenhäusern im Gazastreifen gibt es heftige Gefechte zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Extremisten.
+++ 22:03 Militärexperte Thiele: "Israel muss Tempo machen" +++
Israel entreißt der Hamas die Kontrolle über weite Teile des Gazastreifens. Dennoch bleibt die Terrororganisation handlungsfähig, wie Militärexperte Ralph Thiele im ntv-Interview erklärt. Den israelischen Streitkräften würde zudem die Zeit davon laufen.
+++ 21:41 Antisemitismusbeauftragter nennt Thunbergs Äußerungen "auch antisemitisch" +++
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisiert die Aussagen der Klimaaktivistin Greta Thunberg über den Nahostkonflikt scharf. "Ihre einseitigen Einlassungen zum Nahostkonflikt sind israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch", sagt Klein dem "Spiegel". Thunbergs Position schade nicht nur der Klimaschutzbewegung, sondern auch ihrer eigenen Reputation als Kämpferin gegen den Klimawandel, fügte er hinzu. Klein begrüßt zwar die Distanzierung der deutschen Sektion von Fridays for Future von internationalen Namensvettern, forderte jedoch weitere Maßnahmen. Eine mögliche Namensänderung sei seiner Meinung nach eine Option.
+++ 21:18 Kibbuz-Bewohner kehren nach Massaker zurück +++
Kfar Aza gehört zu den israelischen Siedlungen, in denen die Hamas besonders ungezügelt und brutal gewütet und gemordet hat. Einen Monat später kehren Bewohner zurück an den Ort, der einst ihr Zuhause war. Ob er das nach dem Massaker jemals wieder sein kann, ist ungewiss.
Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/AFP/rts