Politik

Israel-Krieg im Liveticker +++ 23:52 Israel genehmigt angeblich Treibstofflieferungen für UN-Lastwagen +++

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Israel genehmigt einem Insider zufolge 24.000 Liter Dieselkraftstoff für Lastwagen der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen. Der Treibstoff sei nur für UN-Lastwagen und nicht für Krankenhäuser bestimmt, sagt eine mit den Plänen vertraute Person. Die USA hätten die UN unter Druck gesetzt, den Treibstoff anzunehmen. Das israelische Militär wollte die Informationen zunächst nicht kommentieren. Von der radikal-islamischen Hamas gibt es keine Stellungnahme.

+++ 22:58 Chef von UN-Mission im Libanon warnt vor Ausweitung des Konflikts +++
Der Leiter der UN-Mission im Libanon (Unifil), Aroldo Lázaro Sáenz, warnt vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen libanesischen Hisbollah. Eine gefährliche Ausweitung der Spannungen müsse vermieden werden, erklärt Lázaro nach einem Treffen mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati und Parlamentspräsident Nabih Berri, einem Verbündeten der Hisbollah. Vorrangiges Ziel der Unifil sei es derzeit, "eine Eskalation zu verhindern, das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen und die Sicherheit der Blauhelmsoldaten zu gewährleisten". Dies sei nur dank ihrer unparteiischen Rolle möglich.

+++ 22:18 UN-Chef fordert Feuerpause "im Namen der Menschlichkeit" +++
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich "zutiefst beunruhigt" über die Lage in den Krankenhäusern im Gazastreifen. Diese verzeichneten dramatische Verluste an Menschenleben, lässt Guterres in New York mitteilen. "Im Namen der Menschlichkeit fordert der Generalsekretär eine sofortige humanitäre Waffenruhe", heißt es in einer Mitteilung. In der Nähe von Krankenhäusern im Gazastreifen gibt es heftige Gefechte zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Extremisten.

+++ 22:03 Militärexperte Thiele: "Israel muss Tempo machen" +++
Israel entreißt der Hamas die Kontrolle über weite Teile des Gazastreifens. Dennoch bleibt die Terrororganisation handlungsfähig, wie Militärexperte Ralph Thiele im ntv-Interview erklärt. Den israelischen Streitkräften würde zudem die Zeit davon laufen.

+++ 21:41 Antisemitismusbeauftragter nennt Thunbergs Äußerungen "auch antisemitisch" +++
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisiert die Aussagen der Klimaaktivistin Greta Thunberg über den Nahostkonflikt scharf. "Ihre einseitigen Einlassungen zum Nahostkonflikt sind israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch", sagt Klein dem "Spiegel". Thunbergs Position schade nicht nur der Klimaschutzbewegung, sondern auch ihrer eigenen Reputation als Kämpferin gegen den Klimawandel, fügte er hinzu. Klein begrüßt zwar die Distanzierung der deutschen Sektion von Fridays for Future von internationalen Namensvettern, forderte jedoch weitere Maßnahmen. Eine mögliche Namensänderung sei seiner Meinung nach eine Option.

+++ 21:18 Kibbuz-Bewohner kehren nach Massaker zurück +++
Kfar Aza gehört zu den israelischen Siedlungen, in denen die Hamas besonders ungezügelt und brutal gewütet und gemordet hat. Einen Monat später kehren Bewohner zurück an den Ort, der einst ihr Zuhause war. Ob er das nach dem Massaker jemals wieder sein kann, ist ungewiss.

+++ 20:53 USA: Hamas nutzt Al-Schifa-Krankenhaus für Militäraktionen +++
Die US-Regierung will geheimdienstliche Erkenntnisse haben, wonach die Terrororganisation Hamas unter dem Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen militärische Operationen plane. "Wir haben Informationen, die bestätigen, dass die Hamas dieses Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum und wahrscheinlich auch als Waffenlager benutzt", sagt der Sprecher für nationale Sicherheit, John Kirby, vor Reportern an Bord der Air Force One. "Das ist ein Kriegsverbrechen." Er erklärt gleichzeitig, dass das Vorgehen der militanten palästinensischen Gruppe Israels Verantwortung für den Schutz der Zivilbevölkerung nicht schmälert.

+++ 20:28 Israel vom Libanon aus beschossen - Luftwaffe fliegt Gegenangriffe +++
Israel hat Ziele im Südlibanon aus der Luft angegriffen, nachdem es von dort unter Beschuss genommen worden war. Israelische Stellungen bei dem Dorf Margaliot in der Nähe der Golanhöhen sowie nahe der weiter südwestlich gelegenen Grenzorte Jiftach, Mattat, Schomera und Arab al-Aramsche seien zuvor vom nördlichen Nachbarland aus von der Schiitenmiliz Hisbollah mit Panzerabwehrraketen und Granatwerfern angegriffen worden, teilt das israelische Militär mit. Kampfjets hätten daraufhin die Orte im Libanon bombardiert, von denen die Geschosse abgefeuert worden seien, heißt es weiter.

+++ 20:03 Israel: Rakete im Bereich des Roten Meeres abgefangen +++
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Rakete im Bereich des Roten Meeres abgeschossen. Wegen des Flugkörpers war Luftalarm in der Stadt Eilat ganz im Süden Israels ausgelöst worden. Das Militär machte keine Angaben, von wem die Rakete stammen könnte. In der Vergangenheit haben die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen seit Ausbruch des Gaza-Krieges wiederholt Raketen und Drohnen auf Israel abgeschossen.

+++ 19:49 Israelische Polizei prüft Hinweise auf sexuelle Gewalt +++
Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober prüft die Polizei Hinweise auf sexuelle Gewaltverbrechen der Angreifer. "Wir haben zahlreiche Zeugen für einige Fälle", sagt David Katz von der israelischen Polizei-Ermittlungseinheit Lahav 443 vor Journalisten. Demnach wurde mehrfach über Vergewaltigungen berichtet. Die Polizisten zeigten den Medienvertretern die auf Video aufgenommene Aussage einer Überlebenden des Hamas-Massakers bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste. Sie schilderte darin, sie habe die Gruppen-Vergewaltigung einer Frau beobachtet. Keines der überlebenden Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober habe ausgesagt, dass es vergewaltigt worden sei, sagt Katz. Einige Überlebende hätten aber berichtet, derartige Taten beobachtet zu haben. Außerdem seien einige Todesopfer des Angriffs ohne Hose oder Unterwäsche aufgefunden worden.

+++ 19:36 Geisel-Angehörige starten fünftägigen Fußmarsch zu Netanjahus Büro +++
In Israel sind Angehörige der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln zu einem fünftägigen Marsch von Tel Aviv nach Jerusalem aufgebrochen, um von der Regierung einen stärkeren Einsatz für deren Freilassung zu fordern. An dem 63 Kilometer langen Fußmarsch zum Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beteiligen sich anfangs mehr als hundert Menschen. Auf schwarzen T-Shirts und Plakaten waren Fotos von einigen der mehr als 200 Geiseln abgebildet. Auf mehreren Spruchbändern stand "Ein Deal für die Geiseln, sofort".

Hunderte haben sich auf den Weg gemacht.

Hunderte haben sich auf den Weg gemacht.

(Foto: REUTERS)

+++ 19:15 Israels Außenminister spricht UN-Chef die Eignung ab +++
Der israelische Außenminister Eli Cohen wirft UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor, ungeeignet für die Leitung der Vereinten Nationen zu sein. Guterres habe zu wenig getan, um den Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel zu verurteilen. Zudem wirft er dem UN-Chef eine zu große Nähe zum Iran vor. "Ich denke, dass Guterres wie alle freien Nationen laut und deutlich sagen sollte: Befreit den Gazastreifen von der Hamas. Jeder weiß, dass Hamas schlimmer ist als der Islamische Staat. Warum kann er es nicht sagen?", sagt Cohen.

+++ 19:01 Habermas: Israels Reaktion ist "prinzipiell gerechtfertigt" +++
Der Philosoph Jürgen Habermas hält den Krieg Israels im Gazastreifen für "prinzipiell gerechtfertigt". In der Stellungnahme "Grundsätze der Solidarität" erklärte er mit drei Mitautoren seine Solidarität mit dem Land. Der Terrorangriff der Hamas und die Reaktion Israels habe jedoch zu "widerstreitenden Sichtweisen" geführt. Bei der Debatte gebe es jedoch "einige Grundsätze, die nicht bestritten werden sollten". Diese seien Verhältnismäßigkeit, die Vermeidung ziviler Opfer und die Aussicht auf künftigen Frieden. "Bei aller Sorge um das Schicksal der palästinensischen Bevölkerung verrutschen die Maßstäbe der Beurteilung jedoch vollends, wenn dem israelischen Vorgehen genozidale Absichten zugeschrieben werden." Zudem prangern Habermas und seine Mitautoren die Reaktionen hierzulande an: " Insbesondere rechtfertigt das Vorgehen Israels in keiner Weise antisemitische Reaktionen, erst recht nicht in Deutschland."

+++ 18:27 Biden sendet Botschaft an Geiseln: "Haltet durch, wir kommen" +++
US-Präsident Joe Biden zeigt sich zuversichtlich, dass die israelischen Geiseln in der Gewalt der radikal-islamischen Hamas freikommen werden. Er führe deswegen täglich Gespräche mit Beteiligten an den Verhandlungen über die Freilassung der Verschleppten und er glaube, dass dies gelingen werde. "Haltet durch, wir kommen", sagt er vor Journalisten in Washington an Angehörige der Geiseln gerichtet.

+++ 18:10 Schrapnell verletzt 20-Jährigen in Tel Aviv schwer +++
Bei einem Raketenangriff auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv wurde ein 20-Jähriger von einem Schrapnell schwer verletzt. Dies berichten israelische Medien übereinstimmend mit Verweis auf Rettungskräfte. Demnach wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht, eine 43-Jährige wurde zudem mittelschwer, ein weiterer Mann nur leicht verletzt. Die Raketen wurden aus dem Gazastreifen abgeschossen.

+++ 17:47 ntv-Reporterin: "Mord an Vivian Silver löst Trauer und Wut aus" +++
Die vermisste Friedensaktivistin Vivian Silver ist tot. Laut israelischer Angaben wurde die 74-Jährige von der Hamas im Kibbuz Beeri ermordet. Die Nachricht wird in Israel mit großer Bestürzung aufgenommen, wie ntv-Reporterin Raschel Blufarb berichtet. Auch ein neues Video der Hamas sorgt für Entsetzen.

+++ 17:17 Huthi-Rebellen wollen Angriffe auf Israel fortsetzen +++
Der Anführer der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen kündigt an, die Angriffe auf Israel fortzusetzen. "Wir halten die Augen offen, um jedes israelische Schiff im Roten Meer, insbesondere in Bab al-Mandab und in der Nähe der jemenitischen Gewässer, aufzuspüren und nachzuverfolgen", sagt Abdulmalik al-Huthi in einer Rundfunkansprache.

+++ 17:08 Briten pochen auf längere humanitäre Kampfpausen +++
Großbritannien fordert längere humanitäre Kampfpausen für größere Gebiete im Gazastreifen, um Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung zu ermöglichen. "Längere Pausen, die größere Gebiete abdecken, werden notwendig sein", sagt der britische Entwicklungshilfeminister Andrew Mitchell. "Wir beraten mit den Vereinten Nationen und anderen Partnern, wie wir dies am besten erreichen können."

+++ 16:46 Hamas-Mitglied: "Der Kampf steht noch am Anfang" +++
Ein hohes Mitglied der Terror-Organisation Hamas kündigt weitere Angriffe auf Israel an. "Wir sagen der Besatzung, dass der Kampf noch am Anfang steht", sagt Osama Hamdan auf einer Pressekonferenz, aus der die israelische Zeitung "Haaretz" zitiert, "was kommt, ist größer." Demnach bezieht er sich auch auf die Kämpfe um die Krankenhäuser im nördlichen Gazastreifen in den vergangenen Tagen und die Berichte über ein Massengrab mit 179 Toten am Al-Schifa-Krankenhaus (siehe Eintrag von 10:48 Uhr). Diese seien eine "Schande für die internationale Gemeinschaft". Israel wirft der Hamas vor, dass sich unter dem Krankenhaus ein Kommandostützpunkt befinden soll.

+++ 16:15 Videos sollen zeigen: Hamas kämpft aus Klinik heraus +++
Der Häuserkampf in Gaza zwischen der Hamas und dem israelischen Militär findet immer wieder mitten unter Zivilisten statt. Die IDF will mit Aufnahmen belegen, wie Hamas-Soldaten sich in Krankenhäusern verstecken. Währenddessen schlägt ein Sprecher der Terrororganisation Israel einen Handel vor.

+++ 15:44 Makkabi-Präsident plädiert für neues Schulfach +++
Präsident Alon Meyer vom Sportverein Makkabi Deutschland fordert angesichts der zahlreichen Demonstrationen für die islamistische Hamas ein Umdenken auf breiter Front. "Wenn wir diesen Mob auf den Straßen sehen, haben wir versagt, unsere guten demokratischen Werte zu vermitteln. Wir müssen das Fach 'Gesellschaftliche Verantwortung' in den Schulen installieren, anstatt zu wissen, wann die Französische Revolution begonnen hat", sagt der 49-Jährige bei der Verleihung des Julius-Hirsch-Preises. Die seit 2005 vergebene Auszeichnung erinnert an den jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch, der 1943 in Auschwitz ermordet worden war.

+++ 15:21 Israels Finanzminister für "freiwillige Abwanderung" von Gaza-Bewohnern +++
Israels rechtsextremer Finanzminister spricht sich für eine "freiwillige Abwanderung" von Palästinensern aus dem Gazastreifen in mehrere Länder aus. "Die freiwillige Abwanderung und die Aufnahme von arabischen Gaza-Bewohnern durch die Länder der Welt ist eine humanitäre Lösung, die dem Leiden von Juden und Arabern gleichzeitig ein Ende setzen wird", schreibt Bezalel Smotrich auf X. Auf Facebook fügt er in einer längeren Erklärung hinzu, die Aufnahme der Flüchtlinge könne mit "großzügiger finanzieller Hilfe der internationalen Gemeinschaft - inklusive Israels -" geschehen. Smotrich hat in der Vergangenheit bereits die Existenz des palästinensischen Volkes geleugnet.

+++ 15:03 TV-Team im Libanon entgeht Raketenangriff nur knapp +++
Während der Liveschalte eines libanesischen TV-Teams schlägt eine Rakete in unmittelbarer Nähe der Reporter ein. Das Geschoss soll aus Israel abgefeuert worden sein. Ein Moderator wirft Israel daraufhin einen gezielten Angriff auf Journalisten vor.

+++ 14:35 Scholz bezeichnet Erdogans Israel-Vorwürfe als "absurd" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz weist Faschismus-Vorwürfe des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen Israel als "absurd" zurück. Israel sei ein Land, "das sich den Menschenrechten, das sich dem Völkerrecht verpflichtet fühlt und in seinen Aktionen auch dementsprechend handelt", sagt Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. "Und deshalb sind die Vorwürfe, die gegen Israel da erhoben werden, absurd. Und daran kann es gar keinen Zweifel geben." Erdogan hatte vergangene Woche das Existenzrecht Israels infrage gestellt und Israel Faschismus vorgeworfen.

+++ 14:22 Israel: Fluchtkorridor für heute schließt demnächst +++
Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Der Fluchtkorridor bleibe zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) für humanitäre Zwecke geöffnet, teilt ein Sprecher der Armee auf X, vormals Twitter, auf Arabisch mit. Dazu veröffentlicht er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute. Zusätzlich könnten Zivilisten, die aufgrund der andauernden Gefechte an der Küste im Norden festsäßen, zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit zur Hauptstraße Salah Al-Din gelangen, heißt es. Von dort könnten sie sich in die Region südlich des Wadi Gaza begeben.

+++ 14:07 Iris Berben vermisst einen Aufschrei gegen Antisemitismus in Deutschland +++
Angesichts der jüngsten Zunahme von antisemitischen Vorfällen in Deutschland findet Schauspielerin Iris Berben es "unfassbar", dass der Aufschrei im Land nicht sehr viel größer ist. Berben spielt in der neuen Serie "Deutsches Haus" eine Holocaust-Überlebende, die in den 1960er Jahren in einem Prozess gegen NS-Täter aussagt. "Deutsches Haus" thematisiert die westdeutsche Aufarbeitung des Massenmordes an den Juden. "Wir sind auf eine ganz schmerzhafte Weise überrascht worden, wie aktuell diese Serie jetzt ist", sagt die 73-Jährige in einem Interview. "Das Schweigen, was in unserem Land besonders laut ist, besonders spürbar ist, kann uns alle eigentlich nur motivieren zu sagen: Es kann nicht genug geben, dass wir reden, dass wir laut werden." Abseits aller Diskussionen, die politisch gerade geführt würden: "Es geht um die Menschlichkeit, es geht um unsere Menschlichkeit, unsere Empathie. Und wenn wir darüber nachdenken, dass heute Menschen in unserem Land Angst haben müssen, dass sie durch Davidsterne und Hakenkreuze in ihrem engsten Umfeld quasi zur Schau gestellt werden. Ich finde es so unfassbar, dass dieser Aufschrei in diesem Land nicht sehr viel größer ist."

Schauspielerin Iris Berben fordert ein größeres Engagement gegen Antisemitismus in Deutschland.

Schauspielerin Iris Berben fordert ein größeres Engagement gegen Antisemitismus in Deutschland.

(Foto: dpa)

+++ 13:48 WHO: Schifa-Krankenhaus noch in Betrieb +++
Das größte Krankenhaus im Gazastreifen ist entgegen den Angaben von palästinensischen Behörden vom Wochenende nicht außer Betrieb. "Für uns ist es wegen des heroischen Einsatzes des verbleibenden Personals ein funktionierendes Krankenhaus", sagt Margaret Harris, Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in Genf. Trotz Stromausfalls und Angriffen versuche das Personal im Schifa-Krankenhaus alles in seiner Macht Stehende, um rund 700 verbliebene schwer kranke Patientinnen und Patienten zu versorgen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 20 gestorben, sagt sie unter Bezug auf lokale Gesundheitsbehörden. Die WHO habe eigene Mitarbeiter im Norden des Gazastreifens, sagt Harris. Sie hätten wie die verbliebene Bevölkerung Probleme, sich mit den Nötigsten an Essen und Trinken zu versorgen.

+++ 13:28 Jäger: Argumentation "ist verdreht": Warum nimmt Ägypten keine Palästinenser auf? +++
Etwa 200.000 Menschen aus dem Gazastreifen sind in den Süden geflohen. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Doch die Nachbarstaaten weigern sich beharrlich, Geflüchtete aufzunehmen. Politikwissenschaftler Thomas Jäger hält die angeführten Argumente für fadenscheinig.

+++ 12:51 IDF: Kontrolle über mehrere Hamas-Regierungsgebäude übernommen +++
Nach Angaben eines Sprechers der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) haben die Soldaten in Gaza-Stadt mehrere Regierungseinrichtungen der Hamas eingenommen, die für militärische Zwecke genutzt werden. Dazu gehörten das Parlamentsgebäude der Hamas, der Regierungscampus, das Hauptquartier der Hamas-Polizei und eine Ingenieursfakultät, die als Institut für die Herstellung und Entwicklung von Waffen diente, erklärte das israelische Militär. Dort seien Waffen sowie Ausbildungs- und Studienmaterial der Hamas gefunden worden. Gestürmt worden sei außerdem das Haus des Gouverneurs, das als terroristische Einrichtung genutzt werde. Dort sollen sich zudem Militär- und Geheimdienstbüros der Hamas, Polizeibüros, das Hauptquartier der Gruppe und andere Außenposten befinden, von denen einige von Hamas-Aktivisten zum Training vor dem 7. Oktober genutzt worden seien.

+++ 12:43 IKRK verlangt Zugang zu Geiseln im Gazastreifen +++
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verhandelt mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas über Zugang zu den in den Gazastreifen entführten Geiseln aus Israel. "Wir bestehen darauf, die Geiseln zu sehen", sagt Sprecherin Fatima Sator in Genf. "Das ist Teil unseres Dialogs mit Hamas." Wenn IKRK-Mitarbeiter sie nicht sehen können, müssten sie ihnen zumindest Medikamente schicken können und dafür sorgen, dass sie Nachrichten mit ihren Familien austauschen können, wie Sator sagt. Sie betont, dass das IKRK eine neutrale Organisation sei, die immer auf Vereinbarungen mit und unter den Konfliktparteien angewiesen sei. Das IKRK hatte aufgrund solcher Vereinbarungen die Rückkehr von vier Geiseln der Hamas ermöglicht. "Es ist sehr frustrierend, dass wir nicht mehr tun können, aber unser Mandat ist begrenzt", sagt sie. Israels Außenminister Eli Cohen war in Genf zu Gesprächen mit der IKRK-Spitze und UN-Organisationen. Er hat das Rote Kreuz scharf kritisiert und dazu aufgefordert, mehr für die Geiseln zu tun.

+++ 11:55 Israel bestätigt Tod von als Geisel genommener Soldatin +++
Die israelische Armee bestätigt den Tod der 19-jährigen Hamas-Geisel Noa Marciano . Die Soldatin aus der Stadt Modiin "wird von der Armee für tot erklärt", teilte das Militär mit. "Sie war von der Terrororganisation Hamas entführt worden." Marcianos Familie sei über den Tod der 19-Jährigen informiert worden. Am Montag hatten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas, ein Video von Marciano veröffentlicht, in dem sie sich selbst identifiziert. Dazu veröffentlichten sie ein Foto, das Marciano offenbar tot zeigt. Ein Sprecher der Brigaden, Abu Obeida, erklärte, Marciano sei bei einem israelischen Luftangriff getötet worden (siehe Eintrag von 05:29 Uhr). Die israelische Armee machte keine Angaben zur Todesursache. Mit dem Tod der 19-Jährigen steigt die Zahl der im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas getöteten israelischen Soldaten auf 47.

+++ 11:40 Bundeswehr soll eigene Waffen einfacher an Israel abgeben können +++
Nach dem Willen der Bundesregierung soll die Bundeswehr Waffen aus eigenen Beständen kostenlos an Israel abgeben können. Bislang galt diese Regelung nur für die uneingeschränkte Abgabe von Bundeswehr-Material an die Ukraine. In einem aktualisierten Entwurf aus dem Bundesfinanzministerium für den Bundeshaushalt 2024 soll diese Regelung auf Israel ausgeweitet werden. "Dies ist aufgrund der aktuellen Bedrohungslage geboten und gerechtfertigt", heißt es einem Haushaltsvermerk. Die Bundeswehr soll eigenes Material auch dann an Israel abgeben können, "wenn dies zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Einsatzbereitschaft und Aufgabenerledigung der Bundeswehr führt", heißt es in dem Haushaltsentwurf. Die Abgabe solle "unter Verzicht auf Kostenerstattung" erfolgen. Voraussetzung ist aber, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags bei seiner Bereinigungssitzung am Donnerstag den Vorschlag des Finanzministeriums annimmt und der Bundestag dem Haushalt im Dezember zustimmt.

+++ 11:22 Im Irak entführte Israelin erstmals in Video aufgetaucht +++
Eine im Irak entführte Israelin ist erstmals seit ihrem Verschwinden in einem Video aufgetaucht. Der irakische Fernsehsender Al-Rabiaa veröffentlichte das Video der Frau, die auch russische Staatsbürgerin ist. Darin identifiziert sie sich als die 37 Jahre alte Elizabeth Tsurkov und erklärt, sie sei vor mehreren Monaten entführt worden. Die Echtheit des Videos ließ sich nicht bestätigen. Es blieb auch unklar, wann es aufgenommen wurde. Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte im Juli mitgeteilt, dass Tsurkov seit Monaten von der Miliz Kataib Hisbollah im Irak festgehalten werde. Die irakische Regierung hatte im Juli Ermittlungen zu ihrer Entführung angekündigt, seitdem aber keine neuen Details zu dem Fall veröffentlicht. In dem etwa vier Minuten langen Video ist Tsurkov mit schwarzem Hemd zu sehen. Mit ruhiger Stimme bittet sie ihre Familie und Freunde auf Hebräisch darum, sich weiter für ihre Freilassung einzusetzen. Sie habe nicht den Eindruck, dass die israelische Regierung sich bemühe, sie freizubekommen. Tsurkov kritisiert in dem Video auch die Angriffe Israels im Gazastreifen. Die Akademikerin, eine Doktorandin an der US-Universität Princeton, war zu Forschungszwecken in den Irak gereist.

+++ 11:08 UN: Zwei Wasserversorger im Gazastreifen stellen Arbeit ein +++
Zwei Wasserversorger im Süden des Gazastreifens haben nach UN-Angaben mangels Treibstoff ihre Arbeit eingestellt. 200.000 Menschen bekämen deshalb kein Trinkwasser mehr, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Das Hilfswerk weiß demnach nicht, wie es seine humanitäre Unterstützung für Hunderttausende in der zweiten Wochenhälfte aufrecht erhalten soll. Die letzten Treibstoffvorräte seien praktisch aufgebraucht. Damit sei auch eine Verteilung von Hilfsgütern, die über den Rafah-Grenzübergang aus Ägypten kommen, in Frage gestellt. Knapp 1,6 der rund 2,3 Millionen Einwohner des abgeriegelten Gazastreifens sind seit Beginn der israelischen Angriffe am 7. Oktober vertrieben worden. Etwa die Hälfte der Binnenflüchtlinge hält sich demnach in UNRWA-Einrichtungen auf und wird bislang dort mit den Nötigsten versorgt.

+++ 10:48 Direktor von Al-Schifa-Krankenhaus: 179 Tote in Massengrab beigesetzt +++
Der Direktor des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza vermeldet die Beisetzung von 179 Toten in einem auf dem Klinikgelände ausgehobenen "Massengrab". "Wir waren gezwungen, sie in einem Massengrab zu beerdigen", sagt Krankenhausdirektor Mohammed Abu Salmija. Es seien auch sieben Babys und 29 Patienten von der Intensivstation unter den Toten, die nach dem Zuneigegehen der Treibstoffvorräte der Klinik beerdigt wurden. Leichen lägen in den Gängen des Krankenhauskomplexes, die Leichenhalle werde nicht mehr mit Strom versorgt, führt Salmija aus. Ein Journalist vor Ort, der mit der Nachrichtenagentur AFP zusammenarbeitet, sagt, der Geruch von verwesenden Leichen in dem Klinikkomplex sei erdrückend. Die Kämpfe und Luftangriffe seien zwar in der ganzen Nacht fortgesetzt worden, jedoch weniger intensiv als in den vorherigen Nächten. Vor den Toren des Al-Schifa-Krankenhauses stehen israelische Panzer - nach israelischen Angaben befindet sich dort ein unterirdischer Kommandopunkt der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas. Die Hamas weist das zurück.

+++ 10:36 UN-Bericht: Keine Hilfe mehr bei Notrufen von Verschütteten in Gaza +++
Straßenkämpfe in der Stadt Gaza verhindern einem UN-Bericht zufolge, dass Nothelfer nach israelischen Bombardements auf Hilferufe von unter Trümmern Verschütteten reagieren können. Auch Menschen, die nicht mehr aus ihren Wohnungen kommen oder die Krankenwagen für Verwundete brauchen, warteten oft vergeblich, berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf das palästinensische Rote Kreuz. Auf den Notrufnummern des Roten Kreuzes seien hunderte Anrufe verzweifelter Menschen eingegangen. Zum einen fehle es an Treibstoff für die Krankenwagen. Zum anderen seien die Kämpfe in der Nähe der Krankenhäuser so intensiv, dass Rettungsteams gar nicht ausrücken könnten, heißt es in dem Bericht weiter. Nach israelischen Angaben betreiben Terroristen der islamistischen Hamas in oder unter Krankenhäusern Kommandozentralen. Deshalb betrachtet Israel Angriffe dort als legitime Ziele.

+++ 10:09 Lula: Israels Reaktion "ebenso schwerwiegend" wie Angriff der Hamas +++
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stuft Israels Vorgehen im Gazastreifen als "ebenso schwerwiegendes" Handeln ein wie den Angriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober auf das Land. "Nach dem von der Hamas provozierten Terrorakt sind die Konsequenzen, die Lösung des Staates Israel, ebenso schwerwiegend wie die der Hamas", sagt Lula in Brasília. "Sie töten unschuldige Menschen ohne jegliche Kriterien", fügt er hinzu. Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in Brasilien weisen die Äußerungen zurück. Diese seien "fehlerhaft", "unfair" und "gefährlich", außerdem würden sie Israel und die Hamas auf "dieselbe Stufe" stellen, hieß es. Zugleich wurde auf "sichtbare und belegte Bemühungen" der israelischen Behörden verwiesen, "palästinensische Zivilisten zu retten". "Unsere Gemeinschaft erwartet Ausgewogenheit von unseren Behörden", fügt die Israelitische Konföderation von Brasilien hinzu, die nach eigenen Angaben 120.000 brasilianische Juden vertritt.

+++ 09:26 Diplomat bestätigt Tod von kanadisch-israelischer Friedensaktivistin Vivian Silver +++
Die seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vermisste 74-jährige Friedensaktivistin Vivian Silver ist tot. "Tragische Nachrichten: Vivian Silver, die kanadisch-israelische Friedensaktivistin (...) wurde als tot bestätigt, von der Hamas im Kibbuz Beeri ermordet", schreibt der israelische Generalkonsul in Toronto, Idit Shamir, im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. "Kanada trauert um sie", erklärt die kanadische Außenministerin Melanie Joly bei X und beschreibt die 74-Jährige als "lebenslange Fürsprecherin für den Frieden". Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nennt die Nachricht vom Tod Silvers bei X "niederschmetternd". "Vivian Silver, die sich unermüdlich für Frieden und Verständigung eingesetzt hatte, wurde von der Hamas, den Kräften des blinden Hasses, ermordet", schreibt Seibert auf Englisch weiter bei X. Sein Mitgefühl gelte "ihrer Familie und ihren vielen Freunden, Juden und Palästinensern". Silvers in Tel Aviv lebender Sohn Yonatan Zeigen sagt, er habe am Tag des Hamas-Angriffs mit seiner Mutter telefoniert, als Schüsse fielen. Sie habe ihm daraufhin geschrieben, dass bewaffnete Männer in ihrem Haus in Beeri seien; es war ihr letztes an ihren Sohn gesendetes Lebenszeichen. Mehr als 100 Bewohner Beeris wurden bei dem Hamas-Angriff getötet.

+++ 08:44 Kriewald über Kriegsalltag in Gaza: "Israels Soldaten werden aus Krankenhäusern beschossen" +++
Immer wieder weist Israel im Zug des Krieges gegen die Hamas auf Kommandozentralen hin, die die Terrororganisation in Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden errichtet. Auch werden einige der Geiseln hier versteckt, wie ntv-Reporterin Nadja Kriewald erklärt.

+++ 08:23 IDF entdecken Tunnelschacht in einer Moschee im Gazastreifen +++
Bei ihren Bodenoperationen legen die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) den Schacht eines Tunnels frei, der sich in einer Moschee im Gazastreifen befinden soll. Während des Einsatzes habe die Bodentruppen ein Panzerabwehrkommando angegriffen, das daraufhin aus der Luft von einem Flugzeug und Hubschrauber beschossen wurde. Nach Angaben der IDF griff die Luftwaffe im Laufe des letzten Tages etwa 200 Ziele der Hamas an, darunter Waffenproduktionsstätten, Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und militärische Hauptquartiere.

+++ 07:56 Habeck-Video gegen Antisemitismus mehr als 42 Millionen Mal aufgerufen +++
Ein Video von Wirtschaftsminister Robert Habeck von Anfang November, in dem er sich zum Krieg im Gazastreifen äußert und den Antisemitismus in Deutschland verurteilt, verzeichnet bis zum vergangenen Sonntag (12. November) mehr als 42 Millionen Aufrufe. Kommentiert wurde das Video mehr als 43.000 Mal, wie das Wirtschaftsministerium mitteilt. Darin zeigt sich Habeck beunruhigt über wachsenden Antisemitismus in Deutschland angesichts des Nahost-Konflikts. Neben Antisemitismus bei Islamisten und Rechtsextremen bereite ihm dabei auch Antisemitismus "in Teilen der politischen Linken" Sorge, so der Wirtschaftsminister in dem Video im Onlinedienst X (ehemals Twitter). Dies sei "leider auch bei jungen Aktivistinnen und Aktivisten" der Fall. Auch von den in Deutschland lebenden Musliminnen und Muslimen sowie ihren Verbänden forderte Habeck, sie müssten sich "klipp und klar von Antisemitismus distanzieren".

+++ 07:32 Sechs Palästinenser sterben bei Zusammenstößen mit IDF-Soldaten im Westjordanland +++
Das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde erhöht die Zahl der Todesopfer bei den nächtlichen Zusammenstößen zwischen bewaffneten Palästinensern und Soldaten der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in der Stadt Tulkarem im nördlichen Westjordanland auf sechs. Das israelische Militär bestätigt eine Operation in diesem Gebiet. Drei der Palästinenser sollen durch einen Drohnenangriff getötet worden sein, die anderen drei durch Schüsse (siehe auch Eintrag von 04:39 Uhr).

+++ 07:08 UN: 200.000 Menschen fliehen in den südlichen Gazastreifen +++
Im umkämpften Gazastreifen sind nach UN-Angaben bisher etwa 200.000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets geflohen. So viele Menschen hätten schätzungsweise den von der israelischen Armee geöffneten "Korridor" genutzt, um den Norden des Gebiets zu verlassen, teilt das UN-Nothilfebüro OCHA mit. "Die Sorge wegen überfüllter Unterkünfte sowie begrenztem Zugang zu Unterkünften, Essen und Wasser im Süden wächst", so OCHA. Zugleich hielten sich im Norden trotz zunehmender Kämpfe weiter Hunderttausende Menschen auf, die sich nicht in den Süden bewegen könnten oder wollten. Diese hätten Mühe, zum Überleben an eine Mindestmenge Trinkwasser und Essen zu kommen. Knapp 1,6 Millionen der rund 2,2 Millionen Einwohner des Küstengebiets sind nach UN-Angaben infolge der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der islamistischen Hamas auf der Flucht.

+++ 06:35 IDF veröffentlichen Namen von gefallenen Soldaten +++
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben die Namen von zwei weiteren im Gazastreifen getöteten Soldaten veröffentlicht. Zuvor wurden deren Familien informiert. Einer der gefallenen Soldaten, der 21-jährige Hauptfeldwebel Roee Marom aus Ra'anana in Zentralisrael, diente in der Bislamach Brigade und fiel in einem Gefecht im nördlichen Gazastreifen. Der andere gefallene Soldat, der 27-jährige Raz Abulafia aus Rishpon, wurde im nördlichen Gazastreifen getötet. Laut der Angaben des Militärs stieg damit die Zahl der Todesopfer der israelischen Bodenoperation auf 46.

+++ 05:29 Israelische Armee bestätigt Identität von Geisel in Hamas-Video +++
Nach der Veröffentlichung eines Videos durch die Hamas bestätigt Israel, dass es sich bei der darin gezeigten Gefangenen um eine als Geisel genommene israelische Soldatin handelt. "Wir sind mit ganzem Herzen bei der Familie Marciano, deren Tochter Noa brutal von der Terrororganisation Hamas entführt worden ist", erklärt die israelische Armee. Am Montagabend hatten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, ein Video veröffentlicht, in dem die Soldatin auf Hebräisch ihren Namen und ihre Personalausweisnummer nennt und erklärt, sie werde im Gazastreifen festgehalten. Der Hamas zufolge soll Marciano bei einem israelischen Luftschlag gestorben sein.

+++ 04:39 Drohnenangriff im Westjordanland: Drei Palästinenser getötet +++
Bei einem israelischen Drohnenangriff im besetzten Westjordanland sind mindestens drei Palästinenser getötet worden, meldet die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf ein Krankenhaus in Tulkarm. Zuvor hätten israelische Truppen bei Zusammenstößen in einem Flüchtlingslager der Stadt zwei weitere Palästinenser erschossen.

+++ 03:51 Israel will Shifa-Krankenhaus Brutkästen liefern +++
Angesichts der dramatischen Lage im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen bieten die israelischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge die Lieferung von Brutkästen für Frühchen an. "Wir haben den Gesundheitsbehörden in Gaza das formelle Angebot unterbreitet, Brutkästen in den Gazastreifen zu bringen, um der Kinderklinik im Schifa-Krankenhaus zu helfen", sagt eine Sprecherin der für Kontakte mit den Palästinensern zuständigen israelischen Cogat-Behörde in einem Video. "Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza." Auf Fotos ist zu sehen, wie eine israelische Soldatin Brutkästen in einen Transporter bringt.

+++ 03:11 Borrell veröffentlicht Plan für Zukunft des Gazastreifens +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell stellt einen Plan für die Zukunft des Gazastreifens vor. Sein Vorhaben lasse sich mit drei "Ja" und drei "Nein" zusammenfassen, so Borrell. Es dürfe keine Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen geben, keine dauerhafte Wiederbesetzung durch das israelische Militär und keine Veränderung der Größe des Gazastreifens und keine Rückkehr der Hamas. Es sollte eine "palästinensische Behörde" geben, die vom UN-Sicherheitsrat definiert und beschlossen wird. Die arabischen Länder müssten die palästinensische Behörde stärker unterstützen und die EU sollte sich ebenfalls stärker in der Region engagieren, insbesondere beim Aufbau eines palästinensischen Staates.

+++ 01:24 UN-Hilfswerk fürchtet Totalausfall der Kommunikation im Gazastreifen +++
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fürchtet einen Totalausfall der Telekommunikation im Gazastreifen. Der Treibstoff der Telekomunternehmen reiche noch bis Donnerstag, um Strom für die Datenzentren und den Betrieb von Servern zu produzieren, berichtet das UNRWA. Angesichts zahlreicher Dienstunterbrechungen sei es jetzt schon zunehmend schwierig, um Menschen zu erreichen und akkurate Informationen über die Lage vor Ort zusammenzutragen. Etwa die Hälfte der 1,6 Millionen Vertriebenen habe Zuflucht in UNRWA-Einrichtungen gefunden, teilt das Hilfswerk mit. Insgesamt leben in dem dicht bevölkerten Landstreifen rund 2,3 Millionen Menschen.

+++ 00:39 Rufe nach Feuerpause - Frau stört Baerbock-Rede +++
Bei einer Veranstaltung mit Außenministerin Annalena Baerbock in Brüssel kommt es am Abend einem Zwischenfall. Eine Besucherin sorgt mit einer lautstarken Forderung nach einem Waffenstillstand für den Gazastreifen dafür, dass Baerbock eine Rede zum Thema feministische Außenpolitik unterbrechen muss. Als die Frau trotz des Angebots, in einer anschließenden Diskussionsrunde zu reden, weiter die Rede stört, wird sie von der Polizei zu einem Gespräch vor die Tür begleitet. Dies wiederum stößt Baerbock auf. Die Grünen-Politikerin möchte, dass die Frau wieder hereinkommt - was diese aber nicht will. Baerbock hatte es am Vormittag bei einem EU-Außenministertreffen erneut abgelehnt, sich Forderungen nach einem Waffenstillstand für den Gazastreifen anzuschließen.

+++ 23:58 Israel: Hinweise auf verschleppte Geiseln in Kinderklinik +++
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Anzeichen für verschleppte Geiseln in einer Kinderklinik im Gazastreifen gefunden. Armeesprecher Daniel Hagari veröffentlicht Videos und Fotos, die zeigen sollen, dass die radikal-islamische Hamas im Keller des Rantisi-Kinderkrankenhauses Waffen gelagert und dort offenbar auch Geiseln festgehalten hat. Die Truppen hätten im Keller der Klinik eine Kommandozentrale mit einem Waffenarsenal gefunden, in dem Granaten und andere Sprengstoffe von Hamas-Kämpfern gelagert worden seien. "Und wir haben auch Anzeichen gefunden, die darauf hindeuten, dass die Hamas hier Geiseln hält. Dies wird derzeit von uns untersucht. Aber wir haben auch Informationen, die dies bestätigen", ergänzt Hagari. Auf Aufnahmen sind rudimentäre Wohnräumen zu sehen, darunter eine kleine Küche, sowie ein nahe gelegener Tunnelschacht, der nach Hagaris Angaben zum Haus eines hochrangigen Hamas-Marinekommandeurs führte. "Die Hamas hat dieses gesamte Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht und führt von diesem Krankenhaus aus ihren Krieg gegen die Israelis".

+++ 23:26 Biden: "Das Schifa-Krankenhaus muss geschützt werden" +++
US-Präsident Joe Biden ruft Israel dazu auf, im Kampf gegen die radikalislamische Hamas Rücksicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zu nehmen. "Das Krankenhaus muss geschützt werden", sagt Biden zu Journalisten im Weißen Haus. "Es ist meine Hoffnung und Erwartung, dass es mit Blick auf das Krankenhaus weniger intrusive Handlungen gibt." Die USA stünden mit Israel deswegen in Kontakt.

+++ 22:52 Washington: Haben kaum Informationen über US-Geiseln +++
Die Vereinigten Staaten haben nur wenig gesicherte Informationen über die Lage von US-Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen. "Sowohl zu den Aufenthaltsorten der Geiseln als auch zu deren Zustand haben wir nur begrenzte Einsichten", sagt der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, in Washington. Es seien neun Menschen mit US-Pass und eine Person mit einer US-Green-Card-Aufenthaltsgenehmigung in der Gewalt der Geiselnehmer. "Ich kann ihnen nicht in die Augen schauen und sagen, wie viele dieser Geiseln noch am Leben sind", sagt Sullivan. Den USA lägen aber Informationen vor, wonach eine gewisse Anzahl der Geiseln am Leben seien und möglicherweise Bestandteil von Verhandlungen zur Freilassung werden könnten. Wie viele das genau sein könnten, sei unklar.

+++ 22:13 US-Beamter: Hamas-Kommandozentrale unter dem Schifa-Krankenhaus +++
Ein US-Beamter mit Verbindungen zu den Geheimdiensten bestätigt einem CNN-Bericht zufolge Israels Behauptung, die Terrororganisation Hamas verstecke unter dem Schifa-Krankenhaus in der Nähe der Frontlinie im Gazastreifen eine Kommandozentrale. Vor rund drei Wochen legte die Armee nach eigenen Angaben Geheimdienstinformationen vor. Satellitenaufnahmen sowie eine Audioaufnahme sollen die Existenz des Hamas-Lagers dokumentieren. Unabhängig waren die Informationen jedoch nicht zu überprüfen. Die Hamas sowie Personal des Krankenhauses dementieren die Anschuldigung. Israelischen Medienberichten zufolge könnte sich zudem in dem mutmaßlichen Tunnelsystem unter der Klinik ein Teil der von der Hamas verschleppten rund 240 Geiseln befinden. Offiziell äußerte sich bislang kein israelischer Vertreter zu der Vermutung.

+++ 21:42 Hamas: Bereit, bis zu 70 Geiseln freizulassen +++
Der bewaffnete Flügel der radikal-islamischen Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, im Gegenzug für eine fünftägige Waffenruhe bis zu 70 im Gazastreifen festgehaltene Frauen und Kinder freizulassen. "Der Waffenstillstand sollte eine vollständige Feuerpause und die Zulassung von Hilfsgütern und humanitärer Hilfe im gesamten Gazastreifen beinhalten", sagt Abu Ubaida, der Sprecher der Kassam-Brigaden in einer Audioaufnahme, die auf dem Telegram-Kanal der Gruppe veröffentlicht wurde. Er beschuldigte zudem Israel, den Preis für das Abkommen "hinauszuzögern und sich zu drücken".

+++ 21:10 Israelische Soldaten nehmen Parlamentsgebäude in Gaza ein +++
Israelische Truppen haben offenbar das Parlamentsgebäude in der Stadt Gaza eingenommen. In sozialen Medien kursiert ein Foto, das Soldaten der Infanterieeinheit Golani mit israelischen Flaggen in dem Sitzungssaal des Legislativrats im Viertel Rimal zeigt. Die islamistische Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemäßigtere Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Seit der Machtübernahme gab es de facto zwei getrennte Regierungen - eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine neuen Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr. Der Legislativrat tagte seit Machtübernahme der Hamas in Gaza im Juni 2007 nicht mehr. Ende 2018 hat Abbas ihn für aufgelöst erklärt. Das Parlamentsgebäude in Gaza wurde nur noch von Hamas-Abgeordneten genutzt.

+++ 20:53 UN: Wir können ab morgen keine Hilfslaster entladen +++
Der Treibstoffmangel im Gazastreifen könnte den Vereinten Nationen zufolge in den kommenden Tagen auch die Lieferung von humanitärer Hilfe empfindlich stören. "Die Lastwagen, die ab morgen ankommen, können wir einfach nicht entladen, weil uns der Treibstoff für den Gabelstapler fehlt", sagt der örtliche Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha, Andrea De Domenico. Außerdem gebe es nicht genug Sprit für die Transporter, die die Hilfen - darunter Nahrung, Wasser und Medikamente - weiterverteilen.

Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, ses/gut/ino/dpa/AFP/rts

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