Kochtopf, Pfanne, Outdoor-Jacke Ampel will "ewige Chemikalien" in EU verbieten
07.02.2023, 12:09 Uhr
Die Beschichtung in Kochgeschirr kann PFAS-Chemikalien enthalten.
(Foto: picture alliance / Frank May)
Von Pfannen bis zur Outdoor-Kleidung: PFAS-Chemikalien werden in diversen Produkten verwendet. Die Substanzen stehen jedoch im Verdacht, krebserregend zu sein, und werden zudem in der Umwelt kaum abgebaut. Deutschland setzt sich für ein EU-weites Verbot von rund 10.000 solcher Stoffe ein.
Die Bundesregierung will gemeinsam mit Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden rund 10.000 sogenannte PFAS-Chemikalien in der EU verbieten. "Heute haben wir in der EU einen wichtigen Meilenstein erreicht, um der zunehmenden Umweltbelastung durch eine besonders problematische Gruppe von Chemikalien einen Riegel vorzuschieben", sagte Umweltministerin Steffi Lemke bei der Vorstellung eines Vorschlags zum Verbot. "Deutschland wird sich im kommenden Verfahren auf EU-Ebene aktiv für Verbesserungen einsetzen, um hoffentlich bald die mit PFAS verbundenen Probleme hinter uns zu lassen."
PFAS steht für eine Gruppe von mehreren Tausend einzelnen Chemikalien, die sich über lange Zeit im Körper und in der Umwelt anreichern und in Krebsverdacht stehen. Sie werden zum Beispiel in beschichteten Pfannen, Outdoor-Kleidung oder Kochgeschirr verwendet. Einmal in der Umwelt, werden die chemischen Substanzen kaum abgebaut und sind deshalb auch als "ewige Chemikalien" bekannt.
Im März will die EU-Chemikalienagentur (ECHA) prüfen, ob die vorgeschlagenen Änderungen mit EU-Recht vereinbar sind. Wenn dies der Fall ist, wird der Vorschlag wissenschaftlich untersucht. In der Regel dauert das der Agentur zufolge rund ein Jahr - bei komplizierten Fällen jedoch länger. Unter Berücksichtigung der ECHA-Stellungnahmen entscheiden die Europäische Kommission und die EU-Staaten über mögliche Beschränkungen - den Angaben nach soll das 2025 passieren.
Laut ECHA wäre es eines der umfangreichsten Verbote chemischer Stoffe in Europa überhaupt, sollte der Vorschlag angenommen werden. Unternehmen wären gezwungen, Alternativen für etwa 10.000 PFAS zu finden.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa